Wie immer beginnt Sands Trainer Matthias Strätz in seiner Vorausschau auf die Wochenenden mit der Liste derer, die nicht dabei sein werden. Und wie immer ist diese Liste recht umfangreich. Kaum meldet sich ein Spieler zurück, fällt dafür ein anderer aus. Ein Umstand, der den Fußball-Nord-Bayernligisten FC Sand schon die gesamte Saison hindurch begleitet und die Aufgabe, den direkten Abstieg zu verhindern, zunehmend erschwert.
Lediglich zehn Akteure konnte der 40-Jährige in dieser Woche sportlich auf das Oster-Wochenende mit seinen beiden Partien beim ATSV Erlangen (Samstag, 16 Uhr) und bei der SpVgg Bayern Hof (Montag, 14 Uhr) vorbereiten. Der Rest: verletzt, krank, im Urlaub – oder beruflich verhindert.
Wie wird die Sander Innenverteidigung aussehen?
Nicht wirklich rosige Aussichten für eine Mannschaft, deren Erfolgsaussichten wohl einzig und allein darin bestehen, den zumeist spielerisch überlegenen Gegnern kämpferisch den Schneid abzukaufen. Dafür braucht es frische Kräfte, die der Trainer für die Spieler, die ihren Tank leergelaufen haben, von der Bank bringen kann. Doch die fehlen in dem ausgedünnten Kader.
Und so wird es auch in den beiden Oster-Spielen sein. André Karmann (verletzt), Sebastian Wagner (beginnt nach Ostern mit dem Lauftraining), André Lörzer (noch im Aufbautraining) und Tim Dotterweich (noch gesundheitliche Probleme nach seiner Corona-Infektion) fallen definitiv aus. Zudem stehen dicke Fragezeichen hinter den Namen von Johannes Bechmann, der wohl aus beruflichen Gründen fehlen wird, Maximilian Zang (noch nicht freigetestet) und Marc Fischer (angeschlagen).
"Wir brauchen die Bereitschaft, alles zu geben. So haben wir unsere Punkte geholt und so werden wir auch noch Punkte holen."
Sands Trainer Matthias Strätz fordert mehr Einsatz
Immerhin konnte Luis Wirth nach überstandener Verletzung wieder schmerzfrei trainieren. Simon Götz, dessen kurzfristig gebeichteter Kurzurlaub dem früheren Schweinfurter Strätz deutlich missfiel, gegen Gebenbach noch ohne Konsequenzen blieb, da die Partie abgesagt wurde, fehlt zumindest nur am Samstag. Gegen Hof winkt dem Defensivspezialisten ob der zahlreichen Ausfälle wohl ein Platz in der Startelf – statt einer "Strafversetzung" auf die Bank.
Die Elf, die Strätz in Erlangen und zwei Tage später in Hof auf den Platz schickt, "muss noch enger zusammenrücken", fordert der Coach. Wohl wissend, dass vor allem in Erlangen die Trauben sehr hoch hängen. Der ATSV hat als Dritter nur drei Zähler Rückstand auf den Zweitplatzierten aus Vilzing.
Kapitän André Karmann fehlt bis Saisonende
Trotzdem: "Wichtig ist, dass wir in jedem Spiel auf Anschlag sind", rückt für ihn der Wille, "auch mal einen Großen" zu schlagen, in den Vordergrund. "Wir brauchen die Bereitschaft, alles zu geben. So haben wir unsere Punkte geholt und so werden wir auch noch Punkte holen", zeigt der Coach Kampfbereitschaft.
Einer, der diese Bereitschaft seit Jahren für die Sander auf den Platz gebracht hat, ist André Karmann. Den eigentlichen Kapitän setzt ein komplizierter Unterarmbruch bis zum Saisonende außer Gefecht. Dadurch schlüpft der 29-Jährige schon jetzt, und damit einige Monate eher als geplant, in die Rolle des Co-Trainers. Zumindest versucht er, der Mannschaft von der Bank aus lautstark zu helfen.