Die Königsbergerin Miriam Piechaczek ist bayerische Meisterin mit der Luftpistole. Beim sogenannten „olympischen Wochenende“ auf der Olympia-Schießanlage in München-Hockbrück verwies sie all ihre Konkurrentinnen auf die Plätze.
Das war jedoch alles andere als selbstverständlich. Die Juniorin war am Morgen des Wettbewerbs um vier Uhr aufgebrochen, um pünktlich in der Landeshauptstadt zu sein. Trotz dieser Strapazen zeigte sie sich in guter Form: In der ersten Zehner-Serie erzielte sie sehr gute 97 Ringe. Auch die Serien zwei und drei mit 95 und erneut 97 Ringen zeigten Piechaczeks hohes Leistungsniveau, das sie sich über den Landes- und Nationalkader erworben hat. Nur in der letzten Serie wollten die Zehner nicht so oft fallen. Nach einer „Zehn“ beim 31. Schuss folgten sieben Neuner. Am Schluss setzte die Königsbergerin jedoch noch einmal zwei Zehner. In der Summe erzielte sie starke 382 Ringe. Als Erste im Teilnehmerfeld von 21 Schützinnen hatte sie sich für das Finale qualifiziert.
Starker Auftritt im Finale
Die Endrunde moderierte der neue Sportdirektor des Bayerischen Schützenbundes, Jan-Erik Aeply. Bei der Vorstellung der Finalisten hob er die Unterfränkin auf den Favoritenschild. Immerhin nahm sie schon an zwei Europameisterschaften und einer Weltmeisterschaft teil.
Piechaczeks erste Schüsse waren im Bereich von 8,7 bis 10,2 (es werden im Finale die Zehntel mitgezählt). Nach zehn Schuss lag sie mit 95,6 Ringen vorne. Ab dem 11. Versuch glänzte die Favoritin mit sechs Zehnern in Serie. Ihr Abstand zu den Verfolgerinnen wuchs stetig. Am Schluss hatte sie nach 24 abgegebenen Schüssen 238,0 Ringe.
Die Zweitplatzierte lag 26,1 Ringe hinter ihr. Allerdings weilten die bayerischen Kaderschützen in Suhl beim Ranglistenschießen. Moderator Aeply stellte jedoch fest, dass das Finalergebnis bei einer Europameisterschaft für einen Podestplatz gereicht hätte. Gerne würde die Königsbergerin nun bei der deutschen Meisterschaft antreten. Ob sie aber in sechs Wochen an einem Freitag schießen kann, ist derzeit ungewiss, weil sie im August ein duales Studium in Schweinfurt beginnt.