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FUSSBALL: LANDESLIGA NORDWEST: Abtswind schafft alle Neune

FUSSBALL: LANDESLIGA NORDWEST

Abtswind schafft alle Neune

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    An Tagen wie diesen könnte Abtswinds dreifacher Torschütze Pascal Kamolz schon mal die ganze Welt umarmen.
    An Tagen wie diesen könnte Abtswinds dreifacher Torschütze Pascal Kamolz schon mal die ganze Welt umarmen. Foto: Foto: Andreas Stöckinger

    Zwölf Tore in einem Landesligaspiel, neun davon für den TSV Abtswind, darunter ein Hattrick von Pascal Kamolz binnen drei Minuten – Fußballerherz, was willst du mehr? Die Abtswinder haben den in der Tabelle nur knapp hinter ihnen platzierten TSV Kleinrinderfeld am Samstag mit einem satten 9:3 (5:2) nach Hause geschickt. Nach diesem denkwürdigen Fußballspiel bleibt Abtswind in Lauerstellung hinter der Tabellenspitze.

    Was war das nur, was die Zuschauer im ersten Heimspiel in Abtswind seit dem 5. November zu sehen bekamen? Zwei wackelige Abwehrreihen, die ihre Gegner einluden, sorgten für beste Unterhaltung, jedenfalls unter den Besuchern. Die beiden Trainer mochten darüber später nur bedingt schmunzeln. Allein die Phase von der 20. bis zur 31. Minute bot mehr Aufregung und Torszenen als manches Spiel in neunzig Minuten. Abtswind hatte dabei einen klassischen Fehlstart hingelegt.

    Die wegen einiger Ausfälle neu aufgestellte Defensive bekam nach vier Minuten den ersten Beweis Kleinrinderfelder Spielkunst demonstriert: Nach feiner Kombination und Auflage vom Innenpfosten prallte der Schuss Mario Christs zum 0:1 ins Netz. Nicht nur hier hatte Abtswinds Abwehr schlecht ausgesehen. Der Gegner, der in Kapitän Sommer eine Säule in der Innenverteidigung ersetzen musste, machte es aber noch schlechter und legte Abtswind und dessen Torjäger Pascal Kamolz quasi drei Tore auf. Vor dem ersten landete ein kapitaler Querpass des indisponierten Philipp Günder bei Steffen Barthel. Bestens bedient, brauchte Kamolz nur einzuschieben (21.). Sekunden nach dem Anstoß ließ sich Kleinrinderfelds Abwehr von einem einfachen Einwurf derart düpieren, dass Pascal Kamolz frei von außen den Ball über Gästetorwart Krämer ins Tor zum 2:1 hob (22.). „Das ist schülerhaft“, sagte Kleinrinderfelds Trainer Hans-Jürgen Meyer.

    Im Gegenzug musste er mit ansehen, wie Abtswinds diesmal schläfrige Abwehr erneut Benedikt Engert von außen flanken ließ. Der Kopfball Mario Christs ging vom linken an den rechten Torpfosten. Kurz vor der Torlinie verfehlte Sandro Kramosch den herausspringenden Ball wohl wegen des Effets. Keine Minute später schlief die Gästeabwehr beim schnell ausgeführten Freistoß im Mittelfeld, Pascal Kamolz hob den Ball über den herausstürzenden Kleinrinderfelder Torwart zum 3:1 in die Maschen (24.).

    Es blieb kaum Zeit zum Durchatmen, beide agierten beinahe nur im Vorwärtsgang. Krebelders Flachpass von außen brauchte Kramosch nur noch zum 2:3 über die Linie zu drücken (31.). Es folgte Kamolz' vierter Streich, bei dem er nach Steilpass des agilen Einfädlers Steffen Barthel Torwart Krämer zum 4:2 gekonnt durch die Beine schob (37.). Nicolas Wirsching setzte mit dem fünften Abtswinder Treffer, als die gesamte Kleinrinderfelder Abwehr samt Torhüter bei einem Freistoß im eigenen Strafraum umherirrte, den Schlusspunkt einer verrückten ersten Halbzeit.

    Gleich nach der Pause schien der Spaß weiterzugehen. Wieder einmal standen die Abtswinder viel zu offen und ließen Heberlein schießen. Den von Torwart Husic abgewehrten Ball schob Krebelder über die Linie zum 5:3 (47.). Abtswind bekam auch in der Folge trotz des Vorsprungs keine Ruhe ins eigene Spiel. Zum Glück für die Heimelf erhöhte Michael Herrmann nach Vorarbeit Philipp Hummels den Vorsprung wieder auf drei Treffer (68.). Kleinrinderfeld musste sein Spiel nun weiter öffnen und fing sich noch drei Kontertore. Zu allem Überfluss holte sich Marcel Dietz mit seinem rustikalen Einsteigen gegen Jona Riedel an der Außenlinie noch die Rote Karte ab.

    „Eine schwere Bürde, dass wir hier mit 3:9 untergehen. Da fehlen mir die Worte. Unbegreiflich, dass man es einem (Kamolz) so leicht macht“, musste sich Kleinrinderfelds Trainer Hans-Jürgen Meyer erst einmal sammeln. Meyer haderte mit den individuellen Fehlern seiner Elf. „Schmerzhaft, aber sehr lehrhaft“ fand er das Ganze. Abtswinds Trainer Petr Skarabela freute zwar der hohe Sieg, „zufrieden bin ich aber nicht, wie es gelaufen ist“. Um in der Spitze mitzuspielen, müsse man solche Fehler abstellen.

    Die Statistik zum Spiel Fußball-Landesliga Nordwest: TSV Abtswind – TSV Kleinrinderfeld 9:3 (5:2) Abtswind: Irnes Husic; Michael Herrmann, Sven Gibfried, Daniel Hämmerlein, Przemyslaw Szuskiewicz, Carl Murphy (74. Jona Riedel), Jürgen Endres, Nicolas Wirsching (86. Jonas Wirth), Philipp Hummel, Steffen Barthel, Pascal Kamolz (62. Peter Mrugalla). Kleinrinderfeld: Pascal Krämer; Kevin Engert, Philipp Günder (46. Marcel Dietz), Magnus Rentzsch, Joshua Heberlein, Manuel Jäger, Benedikt Engert, Tim Schlachter, Mario Christ (81. Brian Vincent), Sandro Kramosch, Silas Krebelder. Schiedsrichter: Dominik Fober (Herrieden). Zuschauer: 150. Tore: 0:1 Mario Christ (4.), 1:1 Pascal Kamolz (21.), 2:1 Pascal Kamolz (22.), 3:1 Pascal Kamolz (24.), 3:2 Sandro Kramosch (31.), 4:2 Pascal Kamolz (37.), 5:2 Nicolas Wirsching (41.), 5:3 Silas Krebelder (47.), 6:3 Michael Herrmann (68.), 7:3 Jona Riedel (81.), 8:3 Przemyslaw Szuskiewicz (85.), 9:3 Philipp Hummel (90.). Gelbe Karten: Hummel; Kevin Engert, Christ, Rentzsch, Schlachter. Rote Karte: Dietz (Kleinrinderfeld, 87., grobes Foulspiel).

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