Der Vereinswechsel hat sich für Thore Sönksen gelohnt. Der in Sulzfeld wohnende leidenschaftliche Billardspieler wurde mit seinem neuen Verein TV Eberstadt (Hessen) Ende vorigen Jahres deutscher Vizemeister der Senioren mit der Mannschaft. Beim Wettkampf in Sindelfingen verlor das aus drei Spielern bestehende Team im Finale gegen Jägersburg knapp mit 2:3. Viel fehlte dabei nicht zum ganz großen Wurf.
Ein Mitspieler Sönksens hatte im entscheidenden Spiel gleich zweimal die Chance, den Sieg für Eberstadt zu holen. Er verpasste sie jeweils knapp. „Das ist so, wie wenn du einen Elfmeter beim Fußball verschießt“, sagt der Ex-Fußballer Sönksen. Spielberechtigt für die Senioren ist man im Billard ab einem Alter von 38 Jahren. Durch den Gewinn der hessischen Meisterschaft hatten sich Sönksen (46) und seine neuen Vereinskollegen für die nationalen Titelkämpfe qualifiziert.
Seit September ist Thore Sönksen nun für den Klub aus der Nähe von Darmstadt aktiv, der in der Regionalliga und damit in der dritthöchsten deutschen Spielklasse antritt. Zum Wechsel entschloss er sich, weil sein vorheriger Klub, der BSV Schwebheim, vergangene Saison abgestiegen war. Mit Schwebheim war Sönksen 2016 bayerischer Meister geworden. Im Juni vorigen Jahres wurde er noch einmal Dritter bei den bayerischen Titelkämpfen.
Der Klub in Hessen suchte neue Spieler, man kannte sich und so kam eines zum anderen. Thore Sönksen reizte die neue Herausforderung, auch wenn die Strecke zum Training und zu manchen Spielen etwas weiter ist. „Wir passen bombig zusammen, sind gleich Landesmeister in Hessen geworden“, sagt Sönksen. Er trainiert meist allein, bei sich im Keller in Sulzfeld, ab und an auch in Darmstadt. Ein- bis zweimal im Monat ist er unterwegs, entweder zu den Spielen oder zu Turnieren. Manchmal würde ihn mehr reizen, aber da gibt es ja auch noch einen Beruf und die Familie.
Das Billardfieber hat den einstigen Fußballer längst erfasst, es wurde zur großen und erfolgreichen Leidenschaft. Früher spielte er zum Spaß in der Disco oder in Kneipen. Vor acht Jahren begann er damit, richtig zu spielen und sich nach oben zu arbeiten. Über Klubs in Kitzingen und Schwebheim ging es nun nach Eberstadt und damit zum deutschen Vizemeistertitel.
Knapp verliefen die Partien unter den besten 16 Mannschaften. „Da sind keine Pfeifen dabei, das sind Oberliga- bis Bundesligaspieler“, beschreibt er in seiner Art die Konkurrenz. Nervenstärke bewiesen die Eberstadter, bis eben zum Finale, das sie etwas überraschend erreichten. Für Thore Sönksen stehen in den nächsten Monaten weitere Turniere und Spiele an. Reizen würde ihn eine Teilnahme an den Europameisterschaften.