"Gegen so eine Mannschaft muss alles passen, wollen wir in die Nähe einer Siegeschance kommen", hatte Trainer Jürgen Walter im Vorfeld der Begegnung verkündet. "Nicht nur Kampfgeist ist gefragt, sondern auch eine riesige Portion taktischer Klugheit." Aber die war schon nach einer Viertelstunde über den Haufen geworfen. Nach einem Eckball, der aus Sulzfelder Sicht keiner war, gewann Stefan Braungardt das Kopfballduell gegen Carsten Breunig und traf zum 0:1. Breunig reklamierte noch Foulspiel bei Schiedsrichter Bürkel. Doch der stand günstig und ließ sich nicht beirren.
Frohnlach zeigte in der Folge seine spielerische Klasse. Ball und Gegner durften laufen und Peter Heyer hatte das 0:2 auf dem Fuß (22.). Nur eine Minute später traf Achim Engel die Latte. Die Gäste zeigten, dass sie in den letzten Wochen nach verhaltenem Start so richtig in die Gänge gekommen sind. Sulzfeld hielt kämpferisch dagegen. Aber Taktik hin und her. Gegen eine spielerisch so starke Mannschaft ist es nur eine Frage der Zeit, bis man zu Fehlern gezwungen wird. Jürgen Walter sah in Frohnlach die bisher stärkste Mannschaft, gegen die Sulzfeld in dieser Runde bisher gespielt hat. "Wir sind in der er-sten Halbzeit das Tempo mitgegangen und haben uns gut aus der Affäre gezogen." Wobei Sulzfeld im ersten Abschnitt nur durch Standardsituationen gefährlich war. Ein Freistoß von Matthias Schneider ging knapp am langen Pfosten vorbei (19.), den zweiten Freistoß, wieder von Schneider, parierte Torwart Alexander Weber. Gäste-Trainer Manfred Müller konnte mit dem Spiel seiner Mannschaft mehr als zufrieden sein. Den einzigen Vorwurf, den er seiner Elf in der Kabine machen konnte: Sie hatte es versäumt, das ein oder andere Tor mehr zu erzielen. Und gerade dieses knappe Ergebnis ließ Sulzfeld noch hoffen.
Doch diese Hoffnungen platzten so schnell wie eine Seifenblase. Die Oberfranken spielten sich auf der rechten Seite fast ohne Gegenwehr durch und Christian Neumohr hatte keine Mühe, den Ball zum 0:2 einzuschieben. Als nach einem Missverständnis in der Sulzfelder Abwehr den Oberfranken der dritte Treffer regelrecht geschenkt wurde, schien alles gelaufen. Diese beiden Treffer gefielen Walter gar nicht. Hier setzte auch er mit Kritik an: "Typische Sulzfelder Art."
Mit der Einwechslung von Bernd Hering und Hans Mahlmeister ging nach knapp einer Stunde noch einmal ein Ruck durch die Sulzfelder Mannschaft. Als Mahlmeister dann Schneider bediente, gelang dem mit einem Drehschuss das Anschlusstor. Was wäre geschehen, hätte Andreas Süßmeier einige Minuten später seine Chance genutzt? Frei vor dem Tor und unbedrängt hätte er alles machen können. Doch er hatte wohl zu viel Zeit zum Überlegen und die gute Möglichkeit war vorbei. "Das passte so richtig ins Bild", trauerte Walter dieser guten Gelegenheit noch lange nach.
Das Sulzfelder Strohfeuer war so rasch erloschen, wie es aufgeflackert war. Erneut setzte sich die spielerische Klasse der Oberfranken durch. Es war etwas für Feinschmecker, was Frohnlach über weite Strecken bot, auch beim Pfostentreffer von Peter Heyer (78.). Nach sechs Spielen ohne Sieg kommt der TSV Sulzfeld nun der Abstiegszone immer näher. Danach hat es vor einigen Wochen, als man drei Siege in Folge geholt hatte, nicht ausgesehen. Am Samstag wartet bei der SpVgg Stegaurach ein Schlüsselspiel.
TSV Sulzfeld: Marcus Orth; Andreas Süßmeier, Adrian Klier (56. Bernd Hering), Sebastian Zobel (78. Thomas Hofmann), Sebastian Klinger, Ingo Eitel (56. Hans Mahlmeister), Christian Reimer, Philipp Hügelschäffer, Carsten Breunig, Matthias Schneider, Thorsten Götzelmann.
VfL Frohnlach: Alexander Weber; Thomas Richter, Stefan Braungardt, Stefan Gehring, Peter Heyer (80. Alexander Eidloth), Thomas Zethner, Achim Engel (76. Christian Knauer), Marco Müller, Oliver Kröner, Bastian Renk (70. Andreas Carl), Christian Neumohr.
Schiedsrichter: Reinhold Bürkel (Weiherhof).
Gelbe Karten: Klier; Neumohr, Gehring, Braungardt, Zethner.
Zuschauer: 140 (zahlende)
Torfolge: 0:1 Stefan Braungardt (15.), 0:2 Christian Neumohr (47.), 0:3 Achim Engel (54.), 1:3 Matthias Schneider (65.), 1:4 Christian Neumohr (75.).