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ZELLINGEN: Martin Hinterseer rechnet mit Bernd Reitstetter ab

ZELLINGEN

Martin Hinterseer rechnet mit Bernd Reitstetter ab

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    Rücktritt: Martin Hinterseer verkündet seinen Abschied, weil er bei seinem Kollegen Reitstetter Fairplay vermisst.
    Rücktritt: Martin Hinterseer verkündet seinen Abschied, weil er bei seinem Kollegen Reitstetter Fairplay vermisst. Foto: Foto: Andreas Stöckinger

    Für viele überraschend hat der Juniorenleiter im Fußballkreis Würzburg, Martin Hinterseer, seinen Rücktritt verkündet. Auf der Kreis-Juniorentagung im voll besetzten Vereinsheim des FSV Zellingen gab er nun seine Entscheidung bekannt. Als Grund nannte er sein Unverständnis über eine Personalie des designierten Bezirksspielleiters Bernd Reitstetter. Reitstetter habe ihm vor kurzem in Marco Göbet einen engagierten Juniorenspielleiter abgeworben – ohne Hinterseer vorher gefragt zu haben. Göbet wird demnächst als Nachfolger Reitstetters die Stelle als Kreisspielleiter des Kreises Würzburg besetzen (wir berichteten ausführlich).

    „Von Herrn Reitstetter wurde das so angestrebt und vom Bezirksvorsitzenden Pfau so abgesegnet. Das geht meiner Meinung nach zu Lasten des Juniorenfußballs. Es wurde beschlossen, ohne dass ich in diese Entscheidung eingebunden wurde. Ich habe bei der Aktion das Fairplay vermisst“, sagte Hinterseer über das Vorgehen. 14 Jahre lang hatte er das Amt inne. Wie Bezirksjuniorenleiter Josef Emmert in der Sitzung ausführte, wird Uwe Röhr den Posten kommissarisch übernehmen. Der Bezirk schlage Röhr für dieses Amt vor, das Präsidium müsse ihn bestätigen. Auf dem Fußball-Kreistag 2014 wird dann nach Angaben Emmerts der neue Kreisjugendleiter gewählt.

    Uwe Röhr wird Nachfolger

    „Lassen wir das erst mal sacken“, empfahl Juniorenspielgruppenleiter Uwe Röhr nach der Bekanntgabe von Hinterseers Rücktritt. Von Seiten der Funktionäre gab es keine oder kaum Reaktionen während der Sitzung. Hinterseer wird zum 31. Juli ausscheiden. Gegen Ende hin erhielt Hinterseer einen Geschenkkorb, den der Rhöner Kreisjuniorenleiter Rainer Lochmüller überreichte. Für den Fußballkreis Würzburg bedeutet der Schritt, dass die restlichen Funktionäre Heribert Bulla, Christian Straub und Christian Kurz neben Röhr noch mehr Arbeit und Verantwortung tragen. Auch der scheidende Göbet wird zunächst in diesem Zirkel dabei bleiben.

    Zunächst hatte Hinterseer bei seinem Rückblick auf das vergangene Spieljahr von einer Runde mit wenig Schwierigkeiten gesprochen. Nur das Wetter bereitete im Frühjahr Probleme und verursachte manchen Spielausfall. Während der vorigen Saison wurden im Kreis Würzburg 25 Nachwuchsmannschaften zurückgezogen, darunter eine U 19, die der Verband wegen mehrmaligen Nichtantretens selbst aus der Wertung nahm. Martin Hinterseer wies besonders auf die Dominanz der Würzburger Klubs in den Bezirksoberligen hin. 18 Vereine aus dem Kreis Würzburg spielen derzeit in den höchsten unterfränkischen Klassen der einzelnen Altersstufen.

    Roland Schmidt vom Sportgericht der Junioren hatte mit 79 Fällen von Nichtantreten zwölf Akten mehr zu bearbeiten als im Vorjahr, was Kosten von 4500 Euro verursachte. Schmidt nannte einige der gravierenden Fälle, über die seine Institution zu urteilen hatte. Er ging speziell auf eine Begegnung des U-13-Jahrgangs zwischen Erlabrunn und Güntersleben ein, bei der eine junge Schiedsrichterin massiv und übel verbal beleidigt wurde, von den Spielern wohl gemerkt. Der Verein habe sich nachher persönlich bei der Unparteiischen entschuldigt, sechs Punkte Abzug und 50 Euro Gebühren waren die Strafe. Als „Spitzenreiter“ dieser Statistik erwies sich der SV Veitshöchheim, der gleich fünfmal angezeigt wurde.

    Helmut Brach trug seinen letzten Bericht im Amt als Schiedsrichterobmann vor. Die zahlreichen Verlegungen und Absagen an den letzten vier Spieltagen nannte er „eine Katastrophe. So was habe ich bis heute noch nicht erlebt.“ Brach wird – nach 51 Jahren als Unparteiischer – freiwillig ausscheiden.

    Am Ende wurden Neuerungen angesprochen, die der Bayerische Fußballverband beschlossen hatte, etwa die Erweiterung der Richtlinien für Spielgemeinschaften, die es den Vereinen künftig erleichtern solle, ihre Nachwuchsmannschaften im Spielbetrieb zu halten. Was die U19-Junioren angeht, so wisse derzeit keiner so recht, wie es weitergehen solle. Wegen des Mangels an Spielern bei Männermannschaften denkt der Verband über eine Neuregelung nach. Einige Vereine befürchten dann freilich Personalprobleme im älteren U-19-Jahrgang.

    Im Würzburger Raum ergäben sich bisweilen auch bei unteren Jugend-Spielklassen relativ große Entfernungen, hieß es. Interessant: Der ETSV Würzburg hat für die Spielklassen der U 13 und U 15 je eine Mannschaft gemeldet. Mädchenteams sollen in diesen Altersklassen in den Gruppen ge-gen Jungs antreten. Die Saison wird am 7. September (U 19) beginnen, in den jüngeren Altersstufen am 14./15. September.

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