Eitel Sonnenschein herrschte bei der Rede von Ochsenfurts Bürgermeister Peter Wesselowsky nicht nur über dem Maininsel-Sportgelände des FC Ochsenfurt. Als Gewinner durfte sich neben dem FC Hopferstadt auch Ochsenfurts Fußball fühlen – geschätzte 400 Zuschauer sahen das Endspiel.
Dass der Titel des Stadtmeisters, anders als in so manch anderer Stadt, in Ochsenfurt noch etwas Besonderes ist, fanden auch die Trainer am Spielfeldrand. Dazu sind die Zeiten, als der Sieger bereits vor dem Turnier durch die Vorherrschaft einer höherklassigen Mannschaft wie dem FC Ochsenfurt, dem SV Erlach oder dem FC Hopferstadt schon vorher so gut wie feststand, vorbei. Dies ist zwar nicht gerade ein Glanzpunkt für den Ochsenfurter Fußball, dafür sorgt es aber, genauso wie der starke Konkurrenzgedanke unter den Teilnehmern, für mächtig Spannung.
So war es das Ziel des SV Kleinochsenfurt, sich mit dem dritten Sieg in Folge den Wanderpokal für immer ins Vereinslokal zu stellen. „Das wollten wir auf alle Fälle verhindern! Wir haben uns den Sieg als Ziel gesetzt. Ein erfolgreicher Beginn kann sich wie ein roter Faden durch die Saison ziehen. Unser Ziel lautet in diesem Jahr wieder um den Aufstieg mizuspielen, deshalb sind Toto- und Stadtpokal wichtig für uns“, verriet SV72-Spielertrainer Hans Mahlmeister vor dem Finale. Sein Konkurrent im Endspiel, Hopferstadts Neu-Spielertrainer Jochen Spall, ließ auch keine Testspiel-Atmosphäre aufkommen: „Sieben Jahre ist es jetzt her, dass der FC Hopferstadt zum letzten Mal Stadtmeister geworden ist. Es wurde mal wieder Zeit!“ Und auch FCO-Trainer Ali Akdeniz verriet, dass er sich Hoffnungen auf den Titel gemacht hatte: „Sicher nicht mit aller Gewalt, schließlich haben in den letzten Jahren einige Vereine durch Verletzungen die errungene Meisterschaft später in der Runde teuer bezahlt und wären beinahe abgestiegen. Aber zugegeben, wenn ich antrete, will ich gewinnen!“
Der Ergebnis konnte sich sehen lassen, von Donnerstag bis Sonntag sah das Publikum in einem vom FC Ochsenfurt toll organisierten Turnier flotten Fußball und viele Tore. So resümierte auch Sportreferent Stefan Pohl: „In den letzten Jahren hat der Zuschauerzuspruch wieder zugenommen. Auch der Modus, dass jedes Spiel über zweimal 30 Minuten geht, hat sich bewährt. Ziele sind attraktive Spiele und dass die Vereine bei der Ausrichtung noch etwas verdienen.“ Auch die Trainer sind überzeugt von den verkürzten Spielzeiten, selbst wenn sie dabei nicht ihren gesamten Kader zum Einsatz bringen können, freuen sie sich über die größere Spannung und Attraktivität für die Zuschauer. Hopferstadts Jochen Spall sah dies sogar als Chance, absolvierte dabei gleichzeitig zu Hause ein Trainingslager und nahm gar nicht erst alle Spieler mit.
Die Spiele liefen meist fair ab, lediglich die Begegnung zwischen dem SV Kleinochsenfurt und dem SV 72 Ochsenfurt überschritt des öfteren die Grenze des Erlaubten und gipfelte in eine Rote Karte aufgrund einer Tätlichkeit.
Auch das Finale überzeugte durch Tempo und einen furiosen Start. Hans Mahlmeister verwandelte aus 20 Metern einen direkten Freistoß (4.). Hopferstadts Spielmacher Stefan Pohl glich durch einen satten Schuss nach einem schnellen Angriff aus (6.), bevor Markus Michel (8.) nach schöner Vorarbeit von Maximilian Langer wieder die Kicker von Lindhard in Führung brachte. Im zweiten Durchgang machte Hopferstadt den besseren Eindruck. Georg Götz sorgte durch einen Abstauber nach einem Freistoß von Stefan Pohl erneut für den Ausgleicht (44.). Kurz vor Ende verpasste Jochen Theuerkaufer mit einem Kopfball an den Pfosten und gerade noch abgefälschtem Nachschuss über das Tor (56.) den Sieg für seine Mannschaft. Dies gelang der Spall-Elf dann dafür im Elfmeterschießen und sorgte für den ersten Titel des neuen Hopferstädter Spielertrainers.
FC Hopferstadt: Michael Nadler, Martin Ödamer, Alexander Karl, Johannes Reißmann (58. Michael Karl), Markus Mödig, Jochen Theuerkaufer, Thomas Jörg, Stefan Pohl, Georg Götz, Jochen Spall, Johannes Klötzl. SV Ochsenfurt: Tim Krüger, Benjamin Turan, Sebastian Reichert, Johannes Friedrich, Tobias Veile, Jürgen Heidenblut (47. Jochen Bansemir), Christian Knauer, Hans Mahlmeister, Benedikt Jakob (31. Lutz Nungesser), Markus Michel, Maximilian Langer. Schiedsrichter: Peter Meyer (FG Marktbreit/Martinsheim). Tore: 0:1 Hans Mahlmeister (4.), 1:1 Stefan Pohl (6.), 1:2 Markus Michel (8.), 2:2 Georg Götz (44.). Elfmeterschießen: 3:2 Stefan Pohl, 3:3 Lutz Nungesser, 4:3 Johannes Klötzl, Michael Nadler hält gegen Jochen Bansemir 5:3 Jochen Spall, 5:4 Hans Mahlmeister, Tim Krüger hält gegen Alexander Karl, Michael Nadler hält gegen Markus Michel, 6:4 Georg Götz. Platzierungsspiele: 3. FC Ochsenfurt (3:2 gegen SV Tückelhausen-Hohestadt), 5. SV Kleinochsenfurt (1:0 gegen SV Erlach), 7. SV Kleinochsenfurt II (2:0 gegen TSV Goßmannsdorf).