FC Geesdorf – FC Coburg 1:1 (1:1). Leistungsgerecht trennten sich der FC Geesdorf und der FC Coburg unentschieden. Einen rassigen Kampf hatten sich die Kontrahenten geliefert, den sowohl die Hausherren als auch die Oberfranken für sich hätten entscheiden können. Deshalb wussten beide Übungsleiter auch nicht so recht, ob sie sich nun freuen oder ärgern sollten. Letztlich überwog dann aber doch die Zufriedenheit über den Punktgewinn.
Dabei hatte vor allem Geesdorfs Jannik Feidel, der nach dessen Nasenbeinbruch auf Simon Weiglein verzichten musste, zunächst mehrmals Grund zum Ärger. Zwar hatten die Gastgeber einen Traumstart erwischt und gingen bereits nach rund 90 Sekunden durch Vincent Held in Führung, doch halten sollte diese keine Zeigerumdrehung. Denn im direkten Gegenzug machten sie sich diese durch einen Kommunikationsfehler wieder zunichte. Tevin McCullough, der erstmals in dieser Saison von Anfang an auf dem Feld stand, nahm das Gastgeschenk gerne an und glich prompt aus. „So etwas darf uns nicht passieren. Das Tor war absolut vermeidbar“, echauffierte sich Feidel, dessen Team die Coburger wieder direkt ins Spiel holte.
Und die waren hernach ein Gegner auf Augenhöhe. Auf tiefem Geläuf lieferten sie dem Tabellenzweiten einen leidenschaftlichen Kampf, in dem sie immer wieder versuchten, die Geesdorfer mit schnellen Gegenstößen zu überraschen. Gefährlich wurden sie dabei aber, außer einmal der reaktivierte Daniel Sam, der nur das Außennetz traf, aber nicht mehr. Die Gastgeber hingegen hatten vor dem Seitenwechsel noch zwei dicke Möglichkeiten.
Nach dem Foul Lars Teucherts an Jannik Feidel zeigte Schiedsrichter Markus Hertlein auf den Punkt, aber Niclas Staudt schob das Leder an den Innenpfosten (26.). „Ich habe vor der Partie gesagt: Wenn wir zwei Tore erzielen, gewinnen wir das Spiel. Das wäre wahrscheinlich auch so gekommen. Macht Niclas den rein, wird es für Coburg sehr schwer“, fand der Geesdorfer Spielertrainer. So blieben die Vestestädter im Spiel. Auch weil Oleksandr Churilov Luca Fischers Freistoß stark über die Latte lenkte.
Feidels Missmut war schon auf dem Feld deutlich geworden. Allerdings hatten die Seinen im zweiten Durchgang auch reichlich Glück und ebenfalls einen starken Keeper. Dominik Holzmann bewahrte die Hausherren mit starken Paraden gegen Tevin McCullough und Ricardo König vor einem Rückstand. In Coburgs stärkster Phase verpassten auch Sertan Sener, Davide Dilauro und vor allem Daniel Sam das zu diesem Zeitpunkt nicht unverdiente 1:2.
„Wir hätten das Tor machen müssen, so klar waren die Möglichkeiten“, rauft sich auch Coburgs Frederic Martin mehrmals die Haare. Dieser Wucher hätte sich kurz darauf rächen können. Plötzlich legten die Geesdorfer gegen nachlassende Gäste nochmals nach und schnürten die Coburger für Minuten in ihre Hälfte ein. Aber Vincent Held wollte kein zweiter Treffer gelingen. Dreimal tauchte der Toptorjäger der Landesliga frei vor Churilov auf. Dreimal blieb der Schlussmann Sieger. Bei Ibrima Saines scharfer Hereingabe wäre er wohl machtlos gewesen. Aber Rene Rottendorf schlug über den Ball.
„In der Schlussphase haben wir wieder ein deutliches Chancenplus. Deshalb ist es enttäuschend, dass wir die Partie nicht für uns entscheiden“, so Feidel, der in der Schlussphase noch mit der Ampelkarte vorzeitig vom Platz musste. „Wir haben heute alles reingehauen. Im Vergleich zu den letzten Wochen war das erneut eine Leistungssteigerung“, freute sich FCC-Kapitän Sertan Sener über das Remis, durch das die Vestestädter die rote Laterne weiterreichen. Geesdorf rutscht auf Rang drei, was Feidel hinterher aber herzlich wenig interessierte.
Geesdorf: Holzmann – Mbala, Konrad, Fabio Feidel, Rößner (79. Rottendorf) – Kober, Lehrmann – Fischer (79. Saine), Jannik Feidel, Staudt – Held.
Coburg: Churilov – Schad (46. Weinreich), Kimmel, Sertan Sener, Teuchert – König (81. Carl), Heinze, Gökhan Sener, Dilauro – McCullough (89. Alles), Sam.
Schiedsrichter: Markus Hertlein (TSV Dinkelsbühl). Zuschauer: 150. Gelb-Rot: Jannik Feidel (90.+1, wiederholtes Foulspiel). Tore: 1:0 Vincent Held (2.), 1:1 Tevin McCullough (3.).