Die erstaunlich starke Mannschaft des TSV Lengfeld bekam bei der 0:6-Packung beinahe schon eine Lektion in Sachen Hallenfußball durch die Schützlinge von Trainer Norbert Frey.
Veranstalter Dettelbach und Ortsteile (DuO) hielt sich recht wacker vor den insgesamt 220 Zuschauen. Am Ende stand ein respektabler sechster Rang, noch vor dem Karlsruher SC. In der Vorrunde hatten die Dettelbacher Viktoria Aschaffenburg klar mit 4:1 bezwungen. Der Bundesliga-Nachwuchs von Energie Cottbus bezog vom "DuO" eine verdiente 1:3-Niederlage. Allerdings lieferten die Cottbusser im gesamten Turnier eine eher enttäuschende Vorstellung.
Anders dagegen traten vor allem die Fürther auf. Die beste Mannschaft des Turniers zauberte auch im Finale. Man merkte, dass der Spitzenreiter der Bayernliga Nord im Gegensatz zu einigen anderen Mannschaften sein beinahe bestmögliches Aufgebot auf das Dettelbacher Hallen-Parkett geschickt hatte. Mit Christian Eichler wurde ein Fürther am Ende auch zum besten Spieler des Turniers gekürt. Die Wahl hätte aber genauso gut auf seine Mannschaftskollegen Manuel Hiemer oder Harald Fleischer fallen können. Eichler gewann auch noch den Preis des besten Torschützen des Turniers mit insgesamt zehn Treffern.
Selten einmal wurde ein Ball unbedacht nach vorne gespielt. Zweikampfstark, technisch versiert, dazu noch mit Spielern ausgestattet, die - wenn nötig - mal eine Partie alleine entscheiden konnten, präsentierten sich die Greuther. In der Defensive standen sie meist taktisch sehr diszipliniert, ließen dem Gegner kaum Torchancen. Und wenn, dann hatten sie mit B-Junior Andreas Lengsfeld noch einen prima Torhüter zwischen den Pfosten.
Erst kurz nach Mitternacht wurde schließlich das Finale angepfiffen. Der Dettelbacher Zeitplan hatte zu kurze Pausen einkalkuliert. Fürth und Stuttgart hatten sich bereits in der Zwischenrunde getroffen. 2:1 hieß es da für die Franken, noch dazu durch einen unberechtigten Siebenmeter. Im Endspiel brachten Hiemer und Eichler Fürth mit 2:0 nach vorne. Kickers Stuttgart verkürzte durch den slowenischen Junioren-Nationalspieler Manuel Ivanusa. Das brachte die Kleeblätter aber nicht aus der Ruhe. Schon im Gegenzug war Fleischer mit dem 3:1 zur Stelle. In der zweiten Halbzeit spulte die Spielvereinigung ihr Pensum herunter.
Ein herrlicher Direktschuss genau in den Winkel nach einem Banden-Abpraller von Volkan Can brachte mit dem Fürther 6:1 das letzte Tor eines langen Turnier-Tages. Über zwölf Stunden rollte der Ball. Mit der DJK Wiesentheid und dem SSV Kitzingen überstanden zwei Mannschaften die Qualifikation. Im späteren Turnier hatten vor allem Kurt Fischers Kitzinger wenig zu bestellen. In der Vorrunde gab es ein 0:9 gegen Fürth und ein 1:5 gegen den Würzburger FV, in der Endrunde hieß es 0:6 gegen Schweinfurt, 2:8 gegen Cottbus und 0:2 gegen Wiesentheid. Die DJK musste sich zunächst mit 0:1 gegen Ansbach und mit 0:2 gegen den Karlsruher SC geschlagen geben. Ein 1:1 gegen Cottbus und ein 0:2 gegen Schweinfurt bedeuteten am Ende Rang elf.
Stimmung kam in der Halle natürlich immer dann auf, wenn der Gastgeber Dettelbach und Ortsteile antrat. Nach toller Vorrunde war dann aber in der Zwischenrunde Endstation. Das 1:5 gegen den WFV, das 1:4 gegen Karlsruhe und auch das 0:4 gegen Lengfeld waren aber vom Ergebnis her deutlicher als der Spielverlauf. Im Spiel um Platz sechs gegen Ansbach war beim 0:6 die Luft raus beim "DuO."
Die Überraschung des Turniers war der TSV Lengfeld. Der freche Bezirksoberligist legte in der Vorrunde bereits die Stuttgarter Kickers mit 3:1 aufs Kreuz. In der Zwischenrunde reichte ein 4:2 gegen den KSC und der Sieg gegen Dettelbach für den Sprung ins Halbfinale. Dort war gegen Fürth allerdings Endstation. Im zweiten Halbfinale hielt der Würzburger FV eine Halbzeit lang gegen die Stuttgarter Kickers mit. Sebastian Ott gelang das 1:2, Frederic Walisch später das 2:3, das war es dann. Mit 6:2 setzten sich die Stuttgarter Kickers hier durch.
Ein zweites Wiedersehen hatten die Würzburger dann mit dem TSV Lengfeld im Spiel um Platz drei. Verdient triumphierte hier Lengfeld mit 4:1. Eine Besonderheit gelang dabei TSV-Torwart Roman Kölbl. Er erzielte ein Tor aus der eigenen Hälfte. Würzburgs Torwart Lang war machtlos gegen den wuchtigen Distanzschuss seines Gegenübers. Lengfelds Keeper Kölbl wurde schließlich zum besten Torwart des Turniers gekürt.
Insgesamt bot das Turnier ordentlichen Fußball. Nachteil war jedoch die Dauer. Von Nachmittag bis nach Mitternacht, das war einigen Zuschauern doch zu lange. Einige verließen schon weit vor dem Finale die Halle.
Endstand: 1. SpVgg Greuther Fürth
(6:1 gegen Stuttgarter Kickers), 3. TSV
Lengfeld (4:1 gegen Würzburger FV);
5. SpVgg Ansbach (6:0 gegen Dettel-
bach); 7. Aschaffenburg (2:0 gegen
Karlsruhe).