Erstmals seit zehn Jahren gehören die Handballer des TV Marktsteft wieder der Landesliga an. Trainer Vilo Vitkovic blickt gespannt auf den Saisonstart an diesem Samstag beim MTV Stadeln und auf die kommenden Monate. „Wir sind alle voller Erwartungen, heiß auf das, was auf uns zukommt. Wir freuen uns auf die Landesliga. Für viele ist es etwas Neues“, sagt der 42-jährige Slowake, der in seine dritte Saison in Marktsteft geht.
Vitkovic weiß, dass sich seine Mannschaft steigern müsse. Deswegen hat er den Trainingsaufwand auf drei Einheiten pro Woche erhöht, in der Vorbereitung sogar teilweise auf vier, plus ein Spiel. In Abwehr und Angriff gelte es, sich auf das schnellere, körperbetontere Spiel in der neuen Liga einzustellen. Dazu ist auch die individuelle Klasse der Kontrahenten größer, einige Gegner haben als Leistungsträger teils Akteure aus Osteuropa in ihren Reihen, die bereits höherklassig gespielt haben. In Marktsteft wird dagegen weiterhin der andere Weg bevorzugt: Das Konzept baut hauptsächlich auf eigene Leute.
Niederlagen in der Testphase
Um sich darauf schon ein wenig einzustellen, ließ Vitkovic sein Team zu Beginn der Vorbereitung gegen den Bayernligisten TSV Rothenburg, und den Vorjahres-Zweiten der Landesliga, die TG Heidingsfeld, testen. „Da haben wir gleich mal gesehen, was uns erwartet. Aber das sind Mannschaften, mit denen wir uns nicht messen“, sagt der Slowake. Die klaren Niederlagen nahm er nicht so tragisch.
In der neuen Spielklasse wird eine gute Leistung über vierzig oder fünfzig Minuten zumeist nicht reichen. „Man muss sechzig Minuten voll bei der Sache sein. Da sind Mannschaften, die können in fünf Minuten einen klaren Rückstand und ein ganzes Spiel drehen.“ Marktstefts Spielweise soll wieder auf Tempo und Gegenstöße ausgelegt sein. Es gelte, gerade die einfachen Tore zu machen. Die Heimspiele mit dem eigenen Publikum im Rücken sollen den Grundstein legen, um den Verbleib in der Liga zu schaffen. Ziel ist es, so schnell wie möglich die nötigen Punkte zu holen, um nicht bis zum Ende zu zittern.
Zum Start beim Mitaufsteiger in Stadeln reist Vitkovic mit gemischten Gefühlen, denn er muss gleich improvisieren. Marktsteft plagen Verletzungssorgen, Rechtsaußen Gabor Csorba hat Probleme mit der Schulter seines linken Wurfarms. Ob die Schmerzen über Behandlungen des Physiotherapeuten abzustellen sind oder eine Operation nötig ist, weiß der Trainer nicht. Dazu fehlen ihm zum Auftakt Dennis Schmidt, Florian Lang und eventuell Dominik Thorwarth, die alle noch im Urlaub sind. „Jammern hilft nicht. Da können die anderen zeigen, was sie drauf haben“, meint Vitkovic.
Auf zwei Akteure muss er die ganze Vorrunde verzichten. Zum einen weilt Franz-Xaver Hetterich noch bis Jahresende in den USA. Zum anderen steht der neu gekommene Simon Weigand nach erneuten Knieproblemen wohl ebenso frühestens im neuen Jahr zur Verfügung. Marcel Munoz dürfte nach einem Umzug kaum mehr spielen. So fehle es dem Rückraum zum Start etwas an Erfahrung. Neuzugang Florian Schneider (DJK Rimpar) gilt hier als willkommene Verstärkung, genau wie die Brüder Irmler, die wieder dabei sind. Sie brauchten noch etwas Zeit, glaubt Vitkovic, Florian Irmler etwa hat fast drei Jahre Pause hinter sich. Auch sein Bruder Daniel, ein Linkshänder, hat ein Jahr pausiert.
Vitkovic hat drei Favoriten
Die Landesliga ist für Vitkovic nur schwer einzuschätzen. Ihm gilt die TG Heidingsfeld als Favorit, die SG Regensburg und der MTV Ingolstadt hätten sich gut verstärkt. Der MTV Stadeln durfte diesen Sommer einen dreifachen Aufstieg (Männer 1 und 2 und Frauen) feiern und hat in Laszlo Ferenc einen neuen Trainer bekommen. Der konnte einige Neuzugänge begrüßen. So kamen Torben Wanzek und Alex Michalowski aus der Nachwuchsabteilung des HC Erlangen, dazu Frederik Frühbauer und Florian Kopatsch, die schon höherklassig Tore warfen. Nach dem Auftritt in Stadeln steht der TSV Röthenbach, ein weiterer Aufsteiger, auf dem Marktstefter Spielplan.
Aufgebot TV Marktsteft Abgänge: Kai Roth (SV Michelfeld), Milan Nekic (zurück nach Kroatien), Marcel Munoz (Laufbahn beendet), Dominik Lenhart (zweite Mannschaft). Zugänge: Florian Schneider (DJK Rimpar), Simon Weigand (TSV Rödelsee), Johannes Ulrich (zweite Mannschaft). Aufgebot, Tor: Felix Lang, Johannes Ulrich, Jonas Schuster. Rückraum: Florian Lang, Michael Bayer, Marius Olbrich, Franz-Xaver Hetterich, Vilo Vitkovic, Daniel Irmler, Max Reuthal, Florian Schneider. Kreis: Dennis Schmidt, Nico Schmidt, Simon Weigand. Außen: Dominik Thorwarth, Stefan Bayer, Jens Arlt, Florian Irmler, Gabor Csorba, Linus Reuthal. Trainer: Vilo Vitkovic (3. Saison). Saisonziel: Klassenverbleib und unseren Fans einen Grund zum Feiern bieten. Meistertipp: TG Heidingsfeld, SG Regensburg.