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Mit Geduld und harter Arbeit

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Mit Geduld und harter Arbeit

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    Nur mit Geduld, harter Arbeit und eisernem Willen kann Dimitri
Tschubarow (links) vom SC 1900 Schweinfurt sein großes Ziel Profi-Boxen
erreichen.
    Nur mit Geduld, harter Arbeit und eisernem Willen kann Dimitri Tschubarow (links) vom SC 1900 Schweinfurt sein großes Ziel Profi-Boxen erreichen. Foto: FOTO VOLKER HENSEL

    "1000 mal am Tag zehn Jahre lang muss ein Boxer die Linke schlagen, damit sie wirklich Durchschlagskraft bekommt", lässt Trainer Halil Kadroli wissen. Sein Schützling Dimitri boxt zwar erst seit dreieinhalb Jahren, doch die linke Gerade ist schon jetzt der Parade-Schlag des gebürtigen Sibiriers.

    "Als Rechtsausleger muss er immer auf die Leber schlagen, um Wirkung zu erzielen", so Kadroli weiter. Dass das bereits gut funktioniert, musste kürzlich sogar der polnische Juniorenmeister Tomasz Wach (Bruder des Profi-Boxers und Sparringspartners von Arthur Abraham, Mariosz Wach) erfahren. Bei einem internationalen Vergleich in Nürnberg nahmen Tschubarows Leber-Haken dem 18-Jährigen, deutlich größeren Polen in den ersten beiden Runden die Luft. In der dritten Runde brach der Ringrichter dann den Kampf ab und entschied auf "Technischen K.  o." zu Gunsten des Schweinfurters. "Das war schon ein herausragender Sieg", freut sich Coach Kadroli.

    Für den erst 17 Jahre alten Tschubarow war es schon der 23. Erfolg im 27. Kampf. Somit hat der Bäckerlehrling in seiner kurzen Karriere schon Titel gesammelt wie andere Briefmarken. Er wurde dreimal Frankenmeister, zweimal nordbayerischer Champion sowie je einmal bayerischer und süddeutscher Titelträger. Hinzu kommen noch ein zweiter Platz bei der Bayerischen und zuletzt ein dritter Platz bei der Deutschen der Kadetten in der Klasse bis 70 Kilo. "Nächstes Jahr will ich deutscher Meister werden und später einmal Profi", sagt Dimitri selbstbewusst.

    Der 1,82-Meter-Mann aus Omsk ist zweifelsohne eine große Box-Hoffnung. Dabei attestiert ihm sein Coach gar nicht mal ein ein herausragendes Talent. "Boxen kann ich wirklich jedem beibringen. Wer ein Guter werden will, der muss aber den Willen haben, über Jahre durchzuhalten. Und den hat Dimitri", so der Deutsch-Albaner. "Ein guter Boxer muss ganz langsam aufgebaut werden. Boxer mit Talent geben nach dem ersten Rückschlag häufig auf. Die anderen, die sich alles hart erarbeiten müssen, sind oft dann diejenigen, die Erfolg haben", weiß Kadroli. Auch Dimitri sei nicht ein besserer Boxer als viele andere, weil er mehr Talent habe, sondern weil er Geduld habe und härter arbeite. Zudem gelte es nicht Erfolg um jeden Preis zu haben: "Am wichtigsten ist die Gesundheit."

    Ob Tschubarow, der inzwischen bei den Junioren in der Klasse bis 75 Kilo antritt, tatsächlich einmal seinem Idol Vitali Klitschko nacheifern kann, das stehe, so Kadroli, in den Sternen. "Der Weg ist noch sehr weit." Vor allem müssten aber erst einmal die Trainingsbedingungen in Schweinfurt besser werden. Derzeit absolvieren die Boxer beim SC 1900 wöchentlich gerade mal zwei Einheiten. "Das ist zu wenig", sagt Kadroli. Tschubarow behilft sich damit, dass er privat täglich trainiert. Joggen und Fitness-Studio sind dabei angesagt.

    Den nächsten Kampf bestreitet der Schweinfurter vermutlich am 25.  November. Wo und gegen wen, das steht allerdings noch nicht fest. "Es ist sehr schwierig, gute Gegner in unserer Region für Dimitri zu finden, weil kaum einer gegen ihn antreten will. Er ist schon zu gut", berichtet Kadroli, der selbst den Faustkampf erlernte bei Uwe Schulz, dem heutigen Coach von Weltmeister Arthur Abraham.

    Tschubarow kam erst nach seinem Umzug nach Deutschland zum Boxen. "In Russland habe ich nur zwei Jahre Kick-Boxen gemacht", erzählt der 17-jährige. "In Deutschland habe ich dann im Fernsehen ein paar Boxkämpfe gesehen, und das hat mir gefallen." Also ging er zum Sport-Club und wurde und wird dort von Kadroli langsam aufgebaut. "Ich boxe, weil es wesentlich besser ist, als irgendwo herum zu hängen und Alkohol zu trinken oder zu rauchen."

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