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Handball-Bayernliga Frauen: Nach furiosem Start viel Kampf und Krampf

Handball-Bayernliga Frauen

Nach furiosem Start viel Kampf und Krampf

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    Die Frauen des TV Etwashausen bleiben in dieser Bayernliga-Saison einfach unberechenbar. Nach dem TSV Ismaning und der TS Herzogenaurach bezwangen sie mit dem 1. FC Nürnberg am Samstag das dritte Team aus dem Vorderfeld der Tabelle 24:20 (18:14).

    Auf einmal hatten die Etwashäuserinnen gegen den vermeintlichen Favoriten 12:3 geführt. Beim Gastgeber klappte in dieser Phase nahezu alles, nachdem Nürnberg in den ersten Minuten bis zum 4:3 mitgehalten hatte. Immer wieder bekam vor allem Julia Meyer ihre Hand an die Bälle, als die Nürnbergerinnen sich im Angriff aufhielten. Sie fing die Bälle ab und trug sie nach vorne, dort fielen die Tore. Die „Club-Frauen“, die ja bis vor drei Jahren noch zur absoluten deutschen Spitze zählten, verloren kurz ihre Linie und wirkten etwas hilflos, ließen sich jedoch nicht aus dem Rhythmus bringen und holten Tor um Tor auf. Zur Halbzeit war für sie wieder alles offen.

    „Es war mir klar, dass es in diesem Stil nicht weiter gehen würde“, sagte TVE-Trainer Ingo Preun über den furiosen Start eher nüchtern. „Bei uns hat alles geklappt und bei denen gar nichts.“ Der folgende Durchhänger seines Teams habe ihm nicht gefallen wie später auch manche Phasen der Partie, in der seine Mannschaft wieder zu sehr von der vorgegebenen Linie abwich. In der torarmen zweiten Hälfte, die gerade einmal 6:6 endete, war viel Kampf und Krampf im zuvor recht kurzweiligen Spiel zu besichtigen.

    Großen Respekt hatte der TVE vor der Nürnberger Spielertrainerin Corina Schardt schon im Vorfeld bekundet. Die 37 Jahre alte gebürtige Rumänin ist die einzige verbliebene Spielerin aus jener Zeit, als der 1. FC Nürnberg zur Spitzenkraft des deutschen Frauenhandballs aufstieg und in der Champions League antrat. Sie absolvierte 42 Länderspiele für Rumänien, war auch viermal für Deutschland im Einsatz, ehe eine Knieverletzung sie bremste.

    In Kitzingen zeigte Schardt vor gerade hundert Zuschauern ab und zu ihr Können, wenn sie von der Mitte aus anzog und sich geschickt durchsetzte. Der einstige Publikumsliebling muss als Denkerin und Lenkerin bei den 16 bis 20 Jahre jungen Küken des „Clubs“ ran. Die Sportlehrerin wollte das im Vorfeld eigentlich nicht. Aber weil aus den geplanten Neuzugängen kurzfristig nichts wurde, stieg sie ohne Vorbereitung zum zweiten Saisonspiel ein. Heute sagt sie: „Es hat mich nicht motiviert einzugreifen, aber die Mädels wirkten so verunsichert. Deshalb habe ich entschieden, doch wie- der zu spielen.“ Vier Jahre hatte Co-rina Schardt nach dem Rückzug des Vereins wegen finanzieller Probleme ausgesetzt, in der Zwischenzeit ist sie Mutter eines dreijährigen Sohns. Nur als Trainerin mochte sie dem Handball erhalten bleiben – auch weil ihr Knie durch die Jahre als Handballerin stark in Mitleidenschaft gezogen ist. Aber dann ereilte der Ruf ihres Klubs. „Das hier ist eine ganz andere Welt“, sagt die zweimalige deutsche Meisterin im Vergleich zu ihrem früheren Wirken.

    In der Gegenwart lobte sie Gegner Etwashausen, der sie ab der zweiten Hälfte kurz decken ließ und so dem Spiel ihrer Mannschaft viel Wirkung nahm. Zu selten konnten Silvia Szücs und ihre Mitstreiterinnen die Lücken nutzen, zudem war Daniela Braun im TVE-Tor wieder einmal glänzend aufgelegt. Sehr diszipliniert habe Etwashausen gespielt, viel Druck ausgeübt. „Unsere Fehlerquote war einfach zu hoch“, meinte Schardt selbstkritisch. Bei Etwashausen wurden die Siebenmeter Melanie Meyers zur verlässlichen Quote. In der Schlussphase kamen Janina Ruschins Tore genau zur rechten Zeit, um die möglichen Annäherungsversuche der Gäste abzuwehren.

    Spiel in Kürze

    Etwashausen: Daniela Braun, Julia Hebling; Ulla Brehm (4), Janina Ruschin (5/1), Julia Meyer (3), Melanie „Melle“ Meyer (11/6), Anna Renner, Isabella Renner, Carolin Straßberger, Rikarda Suciu, Melanie Meyer, Laura Knorz (1).
    Nürnberg: Elke Kottenstein, Lydia Wagner; Julia Schopka (2), Alexandra Kitza (1/1), Laura Pisu (2), Nadja Pisu (1), Silvia Szücs (6), Katrin Hauke (3), Corina Schardt (5/2), Larissa Knapp, Elena Tischner, Carmen Ringler.
    Schiedsrichter: Auer/Pachuntke (SpVgg Diepersdorf).
    Zuschauer: 100 (geschätzt).
    Zeitstrafen: Julia Meyer, Melanie Meyer, Straßberger, Suciu; 3x Laura Pisu, Schopka, Szücs.
    Rote Karte: Laura Pisu (Nürnberg) nach dritter Zeitstrafe (55.).
    Siebenmeter: 9:6 (7:3 verwandelt).
    Spielfilm: 2:0 (2.), 4:3 (7.), 12:3 (15.), 14:11 (25.), 18:14 (Halbzeit) – 19:16 (38.), 20:18 (43.), 23:19 (50.), 24:20.

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