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Protokoll einer Beleidigung

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Protokoll einer Beleidigung

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    Vergebliche Mühe: Die Volkacherin Eva Süßmeier (rechts) verliert den Kampf um den Ball gegen die
Heroldsbergerin Sandra Tremmel.
    Vergebliche Mühe: Die Volkacherin Eva Süßmeier (rechts) verliert den Kampf um den Ball gegen die Heroldsbergerin Sandra Tremmel. Foto: FOTO MICHAEL KÄMMERER

    Freunde sind Norbert Senft und Michael Kittler an diesem Abend nicht geworden. Im Gegenteil. Volkachs Trainer und sein Kollege aus Heroldsberg begegneten sich nach dem Spiel nicht mehr mit der gebotenen Herzlichkeit. Jeder hatte mit einem Mal die Wertschätzung für den anderen verloren. Ehrenrührige Worte seien beiderseits im längst nicht mehr sportlichen Zwiegespräch gefallen, als die Trainer einander nach dem Spiel begegneten. Senft verweigerte Kittler auch noch den Abschiedsgruß. "Das ist ein Zeichen fehlenden Anstands", sagte Kittler, während Senft ("Ich lasse mich nicht beleidigen") den mangelnden Sportsgeist seines Gegenübers beklagte.

    Auslöser der gegenseitigen Schuldzuweisungen war derweil die von Seiten des Heroldsberger Kampfrichters Michael Solfrank gegenüber den Schiedsrichtern getätigte Anzeige einer mutmaßlichen Beleidigung. Solfranks Aussage zufolge habe Volkachs Zeitnehmer Rupert Mahler die Schiedsrichter Frank Arheidt und Stephan Wilm in der zweiten Halbzeit beleidigt. "Die Schiedsrichter sind Trottel, Idioten, sind bezahlt", wie Arheidt und Wilm später Solfranks Zeugenaussage in ihrem Bericht protokollierten. Rupert Mahler bestritt dagegen das ihm zur Last gelegte Verhalten. "Diese Worte kamen nicht von mir, sondern von einem Zuschauer auf der Tribüne", sagte Mahler. Als Volkachs Mannschaftsverantwortlicher weigerte sich Norbert Senft daraufhin, den über den Spielverlauf angefertigten Bericht zu unterschreiben. Auf einen Einspruch gegen die Spielwertung verzichtete Senft allerdings.

    Senft war den Schiedsrichtern ohnehin nicht wohlgesonnen. "Sie haben das Spiel kaputt gepfiffen", meinte Senft, der angesichts der Härte der Heroldsbergerinnen mehr als nur die sechs verhängten Zeitstrafen reklamierte. Die aggressive Spielweise der Gäste galt mit fortschreitender Spieldauer weniger dem Ball als den Gegnerinnen und äußerte sich in so manchem Klammergriff, dessen sich die Volkacher Frauen erwehren mussten. Annika Brezina erhielt im Laufe des Spiels zwei Schläge auf das Nasenbein - ohne einen körperlichen Schaden zu erleiden. "Wir standen schlecht in der Abwehr und sind für Fouls ausreichend bestraft worden", sagte Michael Kittler. Eines Tabelllenführers, der bislang sämtliche Partien gewonnen hat, war der Auftritt nicht würdig. Gegen Volkachs offensive 4:2-Deckung zeigte Heroldsberg zu viele technische Defizite, um seine dünne Führung in der ersten Halbzeit zu erweitern, zumal die Gäste in den ersten dreißig Minuten fünfmal in Unterzahl agierten. Weil Annika Brezina, Volkachs siebzehn Jahre alte Torjägerin auf der linken Außenposition, sechs der zwölf Treffer in der ersten Halbzeit beisteuerte, blieb die Partie lange Zeit offen.

    Doch Brezinas abnehmendes Wurfglück war ein Spiegelbild der zu schlechter Letzt nicht zu verhindernden Niederlage. Im zweiten Durchgang kam Brezina nicht über zwei Tore hinaus. Heroldsberg zog zwischenzeitlich auf sechs Tore davon. "Wir waren mit unseren Kräften am Ende", sagte Brezina, die als Einzige ihrer Mannschaft ununterbrochen auf dem Feld gestanden hatte. Es war aber vor allem das Verdienst der Heroldsberger Torfrau Kerstin Dornauer, die zur Garantin des Erfolgs wurde, indem sie Konter von Brezina, Laura Senft und Michi Müller aus unmittelbarer Entfernung entschärfte. Verlassen konnten sich die Heroldsbergerinnen zudem auf ihren wurfgewaltigen Rückraum. Andrea Berner, Julia Spengler und Marina Rexin erzielten zusammen achtzehn Treffer.

    Volkach: Sabine Finger, Katharina Knop-
    pe; Michi Müller, Susanne Mahler 3, Eva
    Süßmeier 1, Vanessa Senft, Theresa Wehr,
    Jana Ostermann 1, Laura Senft 4, Annika
    Brezina 8/2, Sandra Hämmerlein 4/1.
    Heroldsberg: Kerstin Dornauer, Bettina
    Basel; Lisa Meyer, Andrea Berner 5,
    Sabine Tomm 1, Sandra Tremmel 2, San-
    dra Dummert, Andrea Böhm 1/1, Kerstin
    Dummert, Agnes Wisniewski 3, Eva Ried-
    müller, Julia Spengler 4/2, Marina Rexin 9,
    Sabrina Zehmeister 1.
    Schiedsrichter: Frank Arheidt (TV/DJK
    Hammelburg), Stephan Wilm (DJK Nüd-
    lingen).
    Zuschauer: 180 (geschätzt).
    Zeitstrafen: 6:12 Minuten (V. Senft,
    Hämmerlein, Süßmeier; 2x Spengler, Ber-
    ner, K. Dummert, Riedmüller, Wisniewski).
    Besonderheit: Zeitstrafe gegen Herolds-
    bergs Co-Trainerin Sandra Neumann nach
    vorzeitigem Betreten des Spielfelds (25.).
    Siebenmeter: 4:3 (3:3 verwandelt).
    Spielfilm: 1:3 (3.), 3:3 (7.), 3:6 (15.), 5:6
    (17.), 8:11 (21.), 12:13 (Halbzeitstand);
    13:16 (33.), 15:16 (35.), 16:18 (40.),
    16:22 (45.), 20:24 (55.), 21:26 (Endstand).

    Landesliga Nord Männer

    HSC Coburg II - ASV Auerbach 38:35
    HSG Fichtelgebirge - HG Kunstadt 20:20
    TSV Rödelsee - TV Weidhausen 35:23
    TV Helmbrechts - SG DJK Rimpar 24:40
     1. SG DJK Rimpar 13 13  0  0 458:328 26:0 
     2. HSC Coburg II 12  9  0  3 358:329 18:6 
     3. HC Erlangen II 12  8  1  3 369:332 17:7 
     4. TS Herzogenaurach 11  7  1  3 321:323 15:7 
     5. ASV Auerbach 14  7  1  6 427:418 15:13
     6. TSV Rödelsee 12  7  0  5 369:310 14:10
     7. TV Helmbrechts 12  5  0  7 337:373 10:14
     8. TV Weidhausen 13  4  0  9 326:361  8:18
     9. HG Kunstadt 12  2  3  7 293:339  7:17
    10. HSG Fichtelgebirge 12  2  2  8 259:321  6:18
    11. TV Marktsteft 11  2  1  8 292:336  5:17
    12. TSV Partenstein 12  2  1  9 280:319  5:19

    Landesliga Nord Frauen

    HSG Fichtelgebirge - SG Schwabach/Roth 26:14
    TV Helmbrechts - TSV Mainbernheim 20:25
    HSG Volkach - Tuspo Heroldsberg 21:26
    TV Großlangheim - ASV Pegnitz 20:25
     1. Tuspo Heroldsberg 12 12  0  0 300:190 24:0 
     2. HSG Fichtelgebirge 12  9  0  3 283:241 18:6 
     3. TSV Mainbernheim 12  8  1  3 248:223 17:7 
     4. TS Herzogenaurach 11  8  0  3 225:210 16:6 
     5. TV Marktsteft 12  8  0  4 248:208 16:8 
     6. TSV Lichtenau 13  7  1  5 314:271 15:11
     7. TV Helmbrechts 12  7  0  5 261:259 14:10
     8. HSG Volkach 12  4  0  8 279:302  8:16
     9. SG Schwabach/Roth 11  3  0  8 191:232  6:16
    10. ASV Pegnitz 13  2  1 10 253:302  5:21
    11. TSV Röthenbach 10  0  2  8 150:228  2:18
    12. TV Großlangheim 12  0  1 11 175:261  1:23
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