Der SV Sickershausen jubelt. Als Schiedsrichter Michael Gutbrod aus Kürnach nach 95 Minuten das Relegationsspiel zur Kreisliga in Marktbreit beendete, kannte der Jubel in den Vereinsfarben grün und schwarz kein Halten mehr. Vor einer imposanten Kulisse von 1200 Zuschauern gewannen die Sickershäuser durch die Tore von Dominik Held und Markus Kretzer mit 2:0 gegen Hopferstadt. „Wir haben insgesamt verdient gewonnen“, meinte Trainer Wolfgang Beischmidt und fasste die erfolgreiche Runde kurz mit einem Satz zusammen: „Als Vizemeister und mit zwei ordentlichen Relegationsspielen haben wir den Aufstieg sicherlich verdient.“
Nachdem die Begegnung aufgrund des immensen Andrangs zehn Minuten später begonnen hatte, gelang es Sickershausen besser, seine Vorgaben und Vorsätze umzusetzen. Ihr früher Jubel verstummte wieder, als Gutbrod ein vermeintliches Tor Dominik Helds wegen Abseits zurecht nicht gelten ließ. Die besseren Gelegenheiten boten sich auch weiterhin für Beischmidts Mannschaft, die folgerichtig Mitte der ersten Halbzeit durch Held in Führung ging. Julian Rahmann hatte sich auf der Außenbahn durchgesetzt und den mitgelaufenen Stürmer gesehen. „Wir hätten bis zur Pause das eine oder andere Tor mehr erzielen können“, stellte Beischmidt fest, während Hopferstadts Trainer Erwin Klafke weniger zufrieden resümierte: „In der ersten Halbzeit haben wir überhaupt nicht ins Spiel gefunden.“ Seine Mannschaft erlaubte sich zu viele Ballverluste zwischen eigenem Strafraum und Mittellinie, wodurch der Gegner oft in aussichtsreiche Positionen kam.
Nach dem Seitenwechsel behauptete Hopferstadt zwar zunächst größere Anteile für sich, außer einem Schuss Marcel Grübs entstanden daraus aber keine Möglichkeiten. „Anfang der zweiten Halbzeit standen wir eine Viertelstunde etwas tiefer, weil bei diesen Temperaturen nach vorne nichts mehr ging“, erklärte Beischmidt die zwischenzeitliche Zurückhaltung seiner im zweiten Durchgang auf Konter lauernden Mannschaft. Einen Gegenstoß Timo Helds über links, eingeleitet durch einen Freistoß am eigenen 16-Meter-Raum, schloss der unermüdlich laufende Markus Kretzer am langen Pfosten zum 2:0 Sickershausens ab. Hopferstadts Aktionen nach dem zweiten Gegentor blieben im Ansatz stecken. „Der Gegner hatte bis kurz vor Schluss keine einzige Chance“, stellte Beischmidt fest. Ebenso folgerte Klafke: „Dass wir im gesamten Spiel nur einmal gefährlich im Strafraum waren, sagt viel über unser Spiel aus. Wir waren nicht präsent genug.“
Kurz vor dem Spielende überbrachte Klafke seine Glückwünsche zum Aufstieg persönlich an Beischmidt. Im Anschluss sahen beide Trainer noch die einzige Chance Hopferstadts der gesamten Partie. Sie resultierte aus einer Standardsituation. Karls Kopfball klärte Fink mit Hilfe der Latte und Dopfs Schuss flog nach einer Ecke Reibolds über das Tor. „Glückwunsch an Sickershausen, sie haben verdient gewonnen“, sagte Klafke. Seiner Elf attestierte er, dass das Gebotene diesmal „insgesamt zu wenig“ gewesen sei. Aus der Hand gegeben haben die Hopferstädter allerdings noch nichts, indem sie die erste Chance auf den Kreisligaverbleib verpassten. „Es ist nichts verloren, wir haben noch ein Endspiel. Wir müssen ein letztes Mal alles raushauen“, baute Klafke seine Spieler nach der Niederlage für das letzte Entscheidungsspiel auf.
Am Sonntag um 17 Uhr beim SV Kist spielt Hopferstadt gegen den Verlierer der Partie zwischen Germania Erlenbach und Marktheidenfeld um den Kreisliga-Klassenerhalt. Der SV Sickershausen darf sich bereits über die anstehenden Stadtderbys gegen den SSV und Bayern Kitzingen freuen.
Die Statistik des Spiels Fußball: Relegation Kreisliga WÜ FC Hopferstadt – SV Sickershausen 0:2 (0:1) Hopferstadt: Jörg – Kessler (42. Auer), Popp, Graf, Häußlein – Hartmann, Metzger – Grüb (75. Karl), Reibold (35. Pohl), Bayer – Dopf. Sickershausen: Fink – Sattes (75. Müller), Holler, Alesi, Kretzer – Dürr (56. Hülle), Dappert – Julian Rahmann, Felix Rahmann, Timo Held – Dominik Held (61. Burger). Schiedsrichter: Gutbrod (Kürnach). Gelb: Auer, Dopf; Felix Rahmann. Zuschauer: 1193 (in Marktbreit). Tore: 0:1 Dominik Held (28.), 0:2 Markus Kretzer (66.). ONLINE-TIPP Mehr Bilder vom Spiel unter www.mainpost.de