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Trainer geht, das Pech bleibt

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Trainer geht, das Pech bleibt

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    Trainer geht, das Pech bleibt
    Trainer geht, das Pech bleibt Foto: FOTO ANDREAS STÖCKINGER

    Die elektronische Uhr in der Halle zeigt noch eine Sekunde Spielzeit an. Rund zwanzig Sekunden vorher hat Nadja Riegler ihren fünften verwandelten Siebenmeter mit einem Aufschrei bejubelt. Ein Freiwurf für den Gegner noch, dann würde der fünfte Landesliga-Sieg der Marktstefter Damen besiegelt sein. Der Schiedsrichter korrigiert die Uhr auf zwei Sekunden, was sich für den Gast am Ende als großes Glück herausstellt. Nicole Hain steht beim Freiwurf. Sie könnte direkt werfen, spielt den Ball aber zu Tanja Altmann, die neben ihr steht. Altmann zieht ab, und der Ball zappelt tatsächlich rechts oben im langen Eck des Marktstefter Tores. Abpfiff, Freude auf der einen Seite, auf der anderen sinken einige Spielerinnen zusammen, können es nicht fassen. Fast typisch, wie es in den letzten Wochen bei Marktsteft lief, hat die Mannschaft wieder fast umsonst gekämpft. Aus dem erhofften, bitter nötigen Sieg hat der Freiwurf in letzter Sekunde nur ein Unentschieden gemacht, das den Gästen wohl mehr nutzt. Helmut Janda, der Trainer des ETSV Würzburg, wird nachher erklären, er habe seinen Spielerinnen zugerufen, eben nicht direkt zu werfen sondern die Option mit dem Abspiel zu wählen.

    Die neuen Männer an der Marktstefter Bank hatten ihren ersten Sieg haarscharf verpasst. Anstelle des bisherigen Trainers Kilian Mark waren es diesmal nämlich Rudi Riegler und Jochen Lang, die die Geschicke von außen lenkten. "Eine Überraschung war es allemal", sagte Riegler zur Entscheidung Marks, von sich aus aufzuhören. Laut dem vereinsinternen Mitteillungsblatt "Stefter Handball-Woche" geschah das eine Woche zuvor nach der 17:31-Schlappe in Lohr. Er halte es "nicht mehr für sinnvoll, uns zu trainieren", hieß es dort. Also setzte Riegler diese Woche beim Training erst einmal in der Psyche den Hebel an. "Mir ist aufgefallen, dass es der Truppe an Selbstvertrauen fehlt. Das habe ich versucht, ihnen wieder einzuimpfen."

    Dass beide Mannschaften derzeit nicht vor Selbstvertrauen strotzen, mag die enorm hohe Fehlerquote erklären. Was da für Fehlabspiele oder Schrittfehler zu beobachten waren, wie viele Bälle nicht richtig gefangen wurden! "Beide hatten eben Angst, zu verlieren", lieferte ETSV-Trainer Janda die einfache Erklärung dafür. Dabei legte Marktsteft eine ganz passable erste Hälfte hin, ging mit fünf Toren Vorsprung in die Halbzeit. Die Variante, mit Kerstin Schneider und Nadine Arlt als vorgezogene Spielerinnen eine 4:2-Deckung zu spielen, erwies sich als sehr effizient. Im Angriff schien Marktsteft variabler. Auf 6:5 kam der Gast noch einmal heran, dann setzten sich die Marktstefterinnen mit fünf Toren in Folge ab. Drei dieser Treffer erzielte Nadja Riegler, die in der Deckung die Würzburger Rechtsaußen Sylvia Hanika im Griff hatte.

    Im zweiten Abschnitt war es mit der Marktstefter Herrlichkeit auf einmal vorbei. Die an den Kräften zehrende 4:2-Abwehr forderte ihren Tribut. Würzburg kam in diesem "typischen Abstiegskampf", so Janda, immer näher. Marktsteft gelangen aus dem Feld nur noch dann Tore, wenn Jelena Roganovic zu Einzelaktionen ansetzte. Nadja Rieger übertrat beim Stand von 14:12 auch noch bei der Ausführung eines Siebenmeters. Am Ende fehlte genau ein Tor zum Sieg. "Wir werden unsere Chancen schon noch nutzen, da bin ich mir sicher", war Marktstefts Aushilfstrainer Rudi Riegler zuversichtlich. "Nur bis zum Saisonende" werde seine Mission als Trainer dauern, gab er gleich zu verstehen.

    TV Marktsteft: Johanna Schestak, Miri-am Bergmann; Barbara Röder (2), Jelena Roganovic (4/2), Nadja Riegler (8/5), Kerstin Schneider, Isabelle Reichhard, Nina Dennerlein, Julia Riegler (2), Julia Krammel, Nadine Arlt (1).
    ETSV Würzburg: Beate Fiedler, Barbara Mainberger; Sylvia Hanika (2), Tanja Altmann (3), Katja Hempt (3), Ulrike Müller (3), Doris Hallers (1), Christiane Werner, Nicole Hain (4), Martina Decker (1).
    Schiedsrichter: Matthias Moje (SSV Kasendorf)/Jürgen Hackert (HC Creußen).
    Zuschauer: 150 (geschätzt).
    Zeitstrafen: 2 x Roganovic, N. Riegler, Röder, Schneider, J. Riegler; Hallers, Altmann, Hanika, Hempt.
    Spielfilm: 2:1 (10.), 6:5 (19.), 11:5 (29.), 11:6 (Halbzeit) - 12:7 (37.), 13:12 (44.), 14:14 (54.), 16:16 (59.), 17:17 (60./Endstand).

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