Nach dem glücklichen Auftaktsieg in Eicha hatten die Frickenhäuser Fußballerinnen lange Zeit den perfekten Start vor Augen. Aber ein Gegentor in den Schlussminuten machte ihnen am Sonntag im ersten Heimspiel der Bayernliga-Saison einen dicken Strich durch die rosige Rechnung. Das 0:1 (0:0) ließ rat- und fassungslose Gastgeberinnen zurück, die eigentlich die bessere Elf gewesen waren.
Das Entsetzen über den Ausgang der Partie war TSV-Trainer Gernot Haubenthal ins Gesicht geschrieben. Zu überlegen hatten seine Schützlinge agiert im Duell der Siegerinnen des ersten Spieltages. Auch die Gäste aus dem oberbayerischen Moosburg waren mit einem Erfolg gegen Memmingen in die neue Runde gestartet. Dass sie diesem einen zweiten folgen lassen würden, war lange Zeit nicht absehbar. Denn Frickenhausen hatte trotz der urlaubsbedingten Ausfälle Sandra Winklers und Kim Kißlers forsch begonnen und wie selbstverständlich die Spielkontrolle übernommen.
Aus einer sicheren Defensive heraus, in der Spielführerin Sabine Müller mit grippalem Infekt und die angeschlagene Candida Schwarz den gegnerischen Angreiferinnen im ersten Durchgang keinen Torschuss gestatteten, kombinierten sich die Frickenhäuserinnen immer wieder sehenswert vor Moosburgs Gehäuse. In Tornähe ließen sie aber alle Präzision vermissen. Allein Sandra Abersfelder, in der Vorwoche noch zweifache Torschützin, hätte ihre Elf in der ersten Hälfte mehrmals in Führung bringen können. Einen Sololauf mit sattem Abschluss lenkte die FC-Torhüterin Christina Kink zur Seite, einen Freistoß setzte die Torjägerin neben den rechten Pfosten und einen weiteren Versuch aus Nahdistanz vereitelte erneut Kink.
Auch nach der Pause kamen die Gastgeberinnen gegen die bis dahin schwachen Moosburgerinnen besser ins Spiel. Diesmal war es aber Neuzugang Romina Kuffner, die allein vor Kink vergab. Frickenhausen stand höher und setzte die Gäste weiter unter Druck, gewährte allerdings mit wachsender Spieldauer Räume, die die Oberbayerinnen zu gefährlichen Gegenstößen nutzten. TSV-Torhüterin Dominique Göpfert rettete mehrmals in höchster Not, bewahrte ihr Team mit tollen Paraden vor einem Rückstand.
Wie in der Vorwoche leistete die 28-Jährige ihren Beitrag für einen möglichen Sieg. Doch auch im zweiten Durchgang war den grünweißen Angreiferinnen das Glück nicht hold – voran Sandra Abersfelder, bei deren bester Tormöglichkeit Mitte der zweiten Hälfte der Ball an die Latte klatschte. Da auch Romina Kuffners Schlenzer nach Ablage von Katharina Other neben dem Gehäuse landete, kam in der Schlussphase der bittere Rückschlag, der oft folgt, wenn man die Chancen nicht nutzt. Nach einer missglückten Abseitsfalle machte sich Kathrin Hoffelner auf die Reise, überlupfte die machtlose Göpfert zum schmeichelhaften Führungstreffer für die Moosburgerinnen.
Zwar warf sich die Heimelf noch einmal mächtig ins Zeug und alles nach vorne – allerdings ohne Erfolg. Und so stand Frickenhausen am Ende trotz ansprechender Leistung ohne Punkte da. „Dieses Spiel müssen wir einfach gewinnen“, sagte Trainer Haubenthal. „Die Mädels haben sich an die Marschrichtung gehalten und waren kompakt gestanden. Nur vor dem Tor müssen sie noch cleverer werden.“
Doch trotz des ersten Rückschlags in der noch jungen Saison scheinen seine Schützlinge in der Bayernliga angekommen zu sein. Sie fahren nun selbstbewusst zum Titelanwärter in die bayerische Landeshauptstadt. „Dann schlagen wir halt Stern München und holen uns dort die drei Punkte zurück“, sagte Haubenthal. Das Spiel am Sonntag hatte er mit seiner Mannschaft zwar verloren, nicht aber den Glauben an die eigene Stärke.
Das Spiel in der Statistik
TSV Frickenhausen – FC Moosburg 0:1 (0:0)
Frickenhausen: Dominique Göpfert; Janina Walter, Sabine Müller, Katrin Hauck, Manuela Schlör, Romina Kuffner, Sandra Abersfelder, Anna Thormann (62. Lisa Uhl), Denise Stich, Katharina Other, Candida Schwarz.
Moosburg: Christina Kink; Eva Fischer, Veronika Zens, Iris Spitaler, Franziska Fischer, Martina Irl, Kathrin Hoffelner, Sonja Reiter, Stephanie Müller (62. Annika Lindhorst), Anna Rehr, Sandra Ruschig (70. Tamara Rudzki).
Schiedsrichter: Matthias Rehm (Würzburg).
Zuschauer: 60.
Gelbe Karten: Fischer, Hoffelner.
Tor: 0:1 Kathrin Hoffelner (85.).