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Handball: Zuschauen gegen die alte Liebe

Handball

Zuschauen gegen die alte Liebe

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    Das verflixte Knie ist es, das ihm zu schaffen macht und das ihm zum Zuschauen zwingt. Die Verletzung, die er sich zuletzt im Spiel gegen Partenstein zuzog, stellte sich als schlimmer heraus als gedacht. Der Innenmeniskus ist nach dem unglücklichen Zusammenprall mit einem Gegner vermutlich eingerissen und zwingt den großgewachsenen Rückraumspieler, der aus Großlangheim stammt, zum Pausieren. Anfang der nächsten Woche hat Troll einen Termin zur Untersuchung im Krankenhaus. „Ich werde wohl länger ausfallen. In diesem Jahr wird das nichts mehr mit Handball“, sagt er. Also wird er auf der Tribüne Platz nehmen müssen, was ihm gar nicht behagt. „Das ist schlimm, das halte ich, glaube ich, nicht aus.“ Trotz einiger Überlegung wird er das Spiel seiner Mannschaft am Sonntag an seiner alten Wirkungsstätte wohl doch besuchen. Etwashausen gegen Marktsteft, das sei schließlich ein Klassiker.

    Vergessener Zwist

    Längst vergessen ist der Zwist – damals, als Troll nach sieben Jahren in Etwashausen zum HSC Bad Neustadt gewechselt war, um nur wenige Monate später nach Marktsteft zu wechseln. Darüber waren die Etwashäuser Verantwortlichen verständlicherweise nicht gerade erfreut. Heute bereut das schlampige Genie vor allem, dass er sich beim Regionalligaklub in der Rhön nicht mehr Zeit gegeben habe. Zu ungeduldig sei er damals, vor drei Jahren, gewesen. Diese umständliche Fahrerei – seinerzeit noch über die Bundesstraße – nervte ihn. Dazu bekam er nicht auf Anhieb die Einsätze in der ersten Mannschaft beim HSC, die er sich erhofft hatte. Heute ärgert er sich über seine Ungeduld. „Es war eine vergebene Chance. Ich hätte auf meinen Vater hören sollen. Der hatte mir geraten, das Jahr durchzuziehen. Aber mein Dickkopf hat sich durchgesetzt.“

    So wird er seine noch aktiven TVE-Mitspieler von damals wie Wolfgang Hanft, Andreas Vielweber oder Wolfgang Lips nicht auf dem Feld treffen. Mit Etwashausens Trainer Willy Taborsky, der damals Ingo Preun folgte, verbinde ihn einiges, sagt Troll. „Ich habe dort viel gelernt.“ Manches von dem, was man ihm beibrachte, hat er in den letzten Jahren weitergegeben, als er bei der HG Rödelsee/Marktsteft eine Jugendmannschaft trainierte. In der vergangenen Saison führte er die männliche B-Jugend mit Dusan Suchyzur Landesliga-Meisterschaft, danach hörte Troll auf. Auch durch sei-ne Trainertätigkeit ist er ein Fürsprecher der Handballgemeinschaft zwischen den zwei Nachbarklubs. Wolle man wirklich etwas erreichen, dann sollten beide auch im Herrenbereich zusammengehen. „In zwei, drei Jahren muss die Fusion kommen, dann kann man darauf aufbauen.“ Als Beispiel nennt er die gemeinsame A-Jugend, die in der Bayernliga eine gute Rolle spiele, aber später wieder auseinander gehen müsse. Eine richtige Hochburg könne man im Landkreis Kitzingen aufbauen, würden Marktsteft und Rödelsee im Handball eins werden.

    Reizvolle Bayernliga

    In Marktsteft gefalle es ihm „sehr gut“, auch was das Umfeld des Klubs angeht. Aber für eine Aktivenmannschaft der beiden noch einmal in der Landesliga oder gar in der Bayernliga aufzulaufen, das würde ihn sportlich reizen. An den Aufstieg seiner Marktstefter in die Landesliga will Troll in diesem Jahr nicht glauben, trotz der mit 8:2 Punkten guten Position. Die Mannschaft befinde sich derzeit im Umbruch. „Das wäre noch zu früh, da müssten sich manche umstellen.“ Ähnlich sieht er die Situation beim TV Etwashausen. Die TG Höchberg oder den TSV Partenstein hat er stattdessen als Aufsteiger auf seiner Rechnung.

    Der Handball wird sich weiter drehen – auch bei Michael Troll. Beim etwas größeren Fußball dagegen ist er sich nicht so sicher. In Sickershausen kickte Troll, der einst in Wiesentheid und beim SSV Kitzingen Bezirksliga spielte, zuletzt mehr aus Spaß. „Ich glaube im Moment nicht daran, dass ich jemals wieder gegen den Fußball trete.“

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