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Women's Champions League: Kommentar zum Champions-League-Finale der Frauen: Die Uefa entwertet das Spiel mit ihrer Ansetzung

Women's Champions League

Kommentar zum Champions-League-Finale der Frauen: Die Uefa entwertet das Spiel mit ihrer Ansetzung

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    Jubel bei den Wolfsburger Frauen um Alexandra Popp (vorne) nach dem 3:2-Sieg im Halbfinale bei Arsenal London und dem Einzug ins Champions-League-Endspiel. Doch wie viele Menschen werden am 3. Juni zusehen?
    Jubel bei den Wolfsburger Frauen um Alexandra Popp (vorne) nach dem 3:2-Sieg im Halbfinale bei Arsenal London und dem Einzug ins Champions-League-Endspiel. Doch wie viele Menschen werden am 3. Juni zusehen? Foto: Charlotte Wilson, Witters

    Der 3. Juni 2023 ist ein wichtiger Tag für die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg. Denn an diesem Tag trifft das Team im Finale der Women’s Champions League auf den FC Barcelona. Anpfiff der Partie in Eindhoven ist um 16 Uhr.

    Am selben Tag findet ein weiteres Finale statt, in Berlin, um 20 Uhr: das DFB-Pokalfinale der Männer zwischen RB Leipzig und Eintracht Frankfurt. Noch ein drittes Endspiel steigt: das FA-Cup-Finale zwischen Manchester City und Manchester United in Wembley, das sogar auch um 16 Uhr.

    Die großen europäischen Fußball-Verbände, sei es die Uefa, der Deutsche Fußball-Bund oder die FA in England, schmücken sich gerne damit, dass sie sich für mehr Sichtbarkeit für Frauen-Teams einsetzen. Sichtbar ist das Königsklassen-Finale der Frauen genau genommen ja auch, in Deutschland immerhin beim Streaming-Anbieter DAZN.

    Die Frage ist allerdings: Wie viele Menschen gucken sich das Spiel an, wenn zeitgleich – übrigens auch bei DAZN – eine Partie wie das Manchester-Stadtderby im FA-Cup-Finale läuft?

    Zeitgleiches FA-Cup-Finale kostet Champions-League-Endspiel wohl Publikum

    Frauenfußball erlebt aktuell einen Boom. Die Stadien werden immer voller, die TV-Quoten immer besser. Und auch das Champions-League-Finale werden sich bestimmt viele Menschen ansehen. Allerdings wären es mutmaßlich noch deutlich mehr, wenn nicht am selben Tag zwei der wichtigsten Finals im europäischen Männerfußball stattfinden würden.

    Genau diejenigen, die Vorbehalte gegenüber Frauenfußball haben, werden das Spiel bei solchen Alternativen wahrscheinlich nicht anschauen und können sich somit auch nicht von der Qualität überzeugen. Damit sorgen die beteiligten Verbände – insbesondere die Uefa als Organisator – durch ihre Ansetzungen dafür, dass das wichtigste Vereinsspiel im Frauenfußball weniger Beachtung findet als es verdient hätte.

    Und generell: Wer setzt ein Champions-League-Finale auf 16 Uhr an, als sei es ein herkömmliches Ligaspiel? Von Europapokal-Atmosphäre wird dort wenig zu spüren sein. Das Spiel wird entwertet.

    Mit mehr Willen wäre eine bessere Lösung möglich gewesen

    Natürlich ist der Zeitplan eng, eine Woche steht schon das Champions-League-Finale der Männer an. Dennoch hätte es mit ein bisschen mehr Kreativität, Kommunikation – und vermutlich auch ein bisschen mehr Willen – sicher eine bessere Lösung gegeben.

    Wie wäre es beispielsweise einen Tag später, am 4. Juni gewesen? Bis auf ein Konzert von Semino Rossi in der Sport- und Mehrzweckhalle im thüringischen Schmalkalden findet da nicht allzu viel statt.

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