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Leichtathletik-WM: Kritik an WM-Bedingungen: «Fragwürdig» und «kalter Fisch»

Leichtathletik-WM

Kritik an WM-Bedingungen: «Fragwürdig» und «kalter Fisch»

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    Malaika Mihambo ist mit den Bedingungen vor Ort nicht zufrieden.
    Malaika Mihambo ist mit den Bedingungen vor Ort nicht zufrieden. Foto: Michael Kappeler/dpa

    Bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Tokio rufen die Bedingungen vor Ort bei den Athletinnen und Athleten keine Freude hervor. «Die Organisation ist selten schlecht, wenn ich das so ehrlich sagen darf», sagte Weitsprung-Olympiasiegerin Malaika Mihambo, die am Sonntag (13.40 Uhr) im Finale um die Medaillen mitspringt. «Es gibt an vielen Ecken und Enden problematische Randthemen, die auch noch da sind.»

    Weite Wege, viele Menschen im Hotel

    Mehrere WM-Starterinnen und -Starter bemängeln zudem die Logistik der Titelkämpfe in der japanischen Metropole. «Die Bedingungen sind generell für uns vor Ort nicht die allereinfachsten», sagte Sprinterin Gina Lückenkemper. Die Wege seien sehr weit.

    Alle Teams sind im Shinagawa Prince Hotel im Herzen der Stadt untergebracht, in dessen Gebäudekomplex mit mehreren Türmen sich auch Shoppingmall, Bowlingcenter, Kino oder gar eine Delfin-Show befinden. «Ich finde es schwierig, alle Athleten in ein Hotel zu bringen», sagte Mihambo. «Es hat natürlich ein bisschen was von Olympia, aber da verläuft sich das mehr.» Erkältungsviren und Corona seien bei so vielen Menschen immer ein Thema, sagte die 31-Jährige, die im Hotel Maske trägt. Ihr Trainer Ulli Knapp fehlt bei den Wettkämpfen krank im Stadion.

    «Kalter Fisch» und «Pappteller»

    «Es sind viele Dinge, die nicht passen - ob das jetzt der Bustransport ist oder aber auch die Ernährung», sagte Mihambo. Es gebe kaum vegetarische Angebote. Deshalb versorgt sie sich selbst im Supermarkt. Diskuswerferin Kristin Pudenz vermisste zum WM-Start asiatische Küche. «Hier bekommt man Nudeln, kaltes Fleisch, kalten Fisch und Soße», sagte die Olympia-Zweite von 2021.

    Mittelstreckler Robert Farken, der über 1.500 Meter souverän ins Halbfinale einzog, empfindet die WM mit den langen Wegen als «sehr stressig». «Neue Herausforderungen, die für alle schwierig sind», sagte er. Da aber alle im selben Hotel wohnen würden, seien aber eben auch die Wege für alle gleich.

    «Es ist nicht optimal, dass alle in der gleichen Dining Hall im geschlossenen Raum auf Papptellern mit Einwegbesteck essen. Das ist für eine Weltmeisterschaft schon ein fragwürdiger Standard», sagte der 27-Jährige. «Es bringt nichts, seine Kraft dafür zu verschwenden, da kann man sich danach in Ruhe drüber aufregen. Wenn es am Ende gut gelaufen ist hoffentlich, dann ist es mir auch scheißegal.»

    Lange Wege sind für Marathonläuferinnen normal, für Kollegen nicht.
    Lange Wege sind für Marathonläuferinnen normal, für Kollegen nicht. Foto: Hiro Komae/AP/dpa
    Spricht von «fragwürdigen» Bedingungen: Läufer Robert Farken.
    Spricht von «fragwürdigen» Bedingungen: Läufer Robert Farken. Foto: Oliver Weiken/dpa
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