Automobilsport
Michael Rausch und Jenny Schonk im Opel Ascona B, Reinhard Honke und Michael Heinzel im Mitsubishi Lancer EVO 9 sowie Nicolas Häßler und Michaela Kusebauch im Porsche 911 – das waren die drei Teams, die der 41. Ausgabe der Rallye Scheßlitz durch das Bamberger Land ihren an Spannung kaum zu überbietenden Stempel aufdrückten. Denn nach den 35 Wertungsprüfungskilometern trennte dieses Trio am Ende gerade einmal 3,5 (!) Sekunden.
Auf den nach tagelangen Regenfällen aufgeweichten Strecken mussten die Teilnehmer von Anfang an hoch konzentriert zu Werke gehen. Die rutschigen Pisten verzeihten nicht den kleinsten Fehler und sorgten auch für einige – aber durchwegs glimpflich verlaufende – Ausrutscher.
Bei der noch feuchten ersten Durchfahrt der Wertungsprüfung (WP) bei Ehrl war Porsche-Pilot Häßler der Schnellste. Er verwies Michael Rausch und Reinhard Honke auf die Plätze und nahm knapp drei Sekunden Vorsprung mit zur WP 2, dem schnellen Sprint bei Schneeberg, wo ihm erneut die Bestzeit gelang. Auch auf der WP 3, dem mit verschiedenen Streckenbelägen und einem großen Schotteranteil bestückten Rundkurs am Ortsrand von Neudorf und Ludwag holte sich Häßler die Bestzeit, aber mit nur 0,1 Sekunden Vorsprung vor Rausch, der wiederum Honke mit drei Sekunden hinter sich ließ. Die Halbzeitführung hatte sich somit Nicolas Häßler geholt, sechs Sekunden vor Rausch und knapp 14 Sekunden vor Honke.
Für Spannung in der zweiten Schleife war also weiter gesorgt, denn die Strecken trockneten immer weiter ab und ließen somit noch schnellere Fahrzeiten erwarten. Den Auftakt auf der WP 4 machte nun Reinhard Honke. Er ließ bei der zweiten Durchfahrt des Ehrler „Motodroms“ den allradgetriebenen Mitsubishi am schnellsten über die Kuppe fliegen und holte sich die Bestzeit – zwei Sekunden vor Häßler und vier vor Rausch. Die Entscheidung fiel auf der WP 5, dem Sprint bei Schneeberg, wo sich Nicolas Häßler einen Hochgeschwindigkeitsdreher leistete. Der Porsche blieb zwar unbeschädigt, aber den eingefangenen Zeitverlust von mindestens 20 Sekunden konnte er auf der letzten Prüfung nicht mehr aufholen. Hier fuhr Michael Rausch erneut fehlerfrei und holte sich neben der WP-Bestzeit auch den Gesamtsieg. Am Ende siegte der hessische Opel-Pilot mit 2,3 Sekunden vor dem Himmelkroner Reinhard Honke. Nicolas Häßler landete extrem knapp geschlagen nur weitere 1,2 Sekunden zurück auf Platz drei.
Bei den Lokalmatadoren holte sich der Stegauracher Bürgermeister Thilo Wagner mit Christina Döring wie im Vorjahr in einem Honda Civic den Sieg in der Klasse bis zwei Liter. Der Buttenheimer Wolfgang Wittmann gewann mit seinem bildschönen Ford-Escort-,,Oldie“ die Klasse bis 1,6 Liter souverän. Der Ebensfelder Mitsubishi-Pilot Ralf Hillmann glänzte an der Ehrler Sprungkuppe zwar noch mit besten „Haltungsnoten“, schied kurz darauf aber durch technischen Defekt aus.
Den Sieg im ebenfalls ausgetragenen Gleichmäßigkeitswettbewerb, dem Historic-Rallye-Cup holten sich wieder die Hessen Markus Semmler/Harald Aßmus in einem Opel Ascona vor dem perfekt aufgebauten Trabant 601 von Mario Franz und Andreas Raab. Von den insgesamt 71 Startern erreichten 58 das Ziel beim Autohaus Scholz-Ullrich.
Die Ergebnisse gibt es unter www.pfaffis-auswertung.de und auf www.msc-schesslitz.de.