Mountainbiking
Das Neuseser Mountainbike-Damenteam, das aus vier Mitgliedern des TV Redwitz und des RVC Trieb besteht, holte den Weltmeistertitel im Zwölf-Stunden-Mountainbike-Fahren. Austragungsort war das oberbayerische Weilheim. Dabei galt es, von 8 bis 20 Uhr möglichst oft die rund sechs Kilometer lange Runde im Gelände zurückzulegen.
Das „Team Sirius“ aus Neuses bei Kronach war dabei mit zwei Teams in der Kategorie Vierer-Mannschaften am Start. In der Damenklasse hatten Jasmin Erhardt, Kerstin Kuhnlein, Yvonne Kuhnlein und Tanja Trinkwalter aufgrund ihrer Ausgeglichenheit durchaus Ambitionen auf eine vordere Platzierung. Vom Titelgewinn konnte man angesichts der starken Konkurrenz allenfalls träumen. Mit weitaus weniger Ambitionen waren Uwe Kuhnlein, Thomas Müller, Martin Schoberth und Michael Trinkwalter in der ebenfalls äußerst stark besetzten Herrenklasse angetreten. Eine Top-Ten-Platzierung wäre hier bereits ein großer Erfolg gewesen.
Die größtenteils über Wiesen- und Waldwege führende Strecke präsentierte sich den Sportlern angesichts der zuvor starken Regenfälle im befürchteten Zustand. Um das Rennen überhaupt austragen zu können, sah sich der Veranstalter gezwungen, einige nicht mehr fahrbare Passagen herauszunehmen.
Klar war allen Fahrern bereits nach der ersten Runde, dass in den nächsten zwölf Stunden Mensch und Material bis aufs Äußerste gefordert sein würden. Wenigstens hatten die größtenteils erfahrenen und vom Sporthaus Erhardt perfekt versorgten Teammitglieder ausreichend Wechselklamotten eingepackt. Denn neben der Nässe machte ihnen am Anfang auch die Kälte zu schaffen. Im Verlauf des Vormittags besserten sich das Wetter und somit auch die Streckenverhältnisse.
Scheinbar unbeeindruckt von den widrigen Bedingungen waren die vier Damen. Von Anfang an hochmotiviert, drehten sie absolut konstant und ausgeglichen Runde um Runde, während die Konkurrenz zusehends langsamer wurde. So zeichnete sich nach einiger Zeit ab, dass für die vier heimischen Damen sogar der ganz große Wurf durchaus in Reichweite war. Denn während sie zu Beginn des Rennens noch auf dem dritten Platz lagen, gelang es ihnen, sich die Führung zu erkämpfen und diese souverän auszubauen. Drei Stunden vor Schluss setzte Regen ein, der weite Teile der Strecke relativ schnell nahezu unfahrbar machte.
Der Veranstalter hatte ein Einsehen und beendete des Rennen eine Stunde früher, worüber keiner der Teilnehmer wirklich traurig war. Groß war die Freude bei Kerstin und Yvonne Kuhnlein, Jasmin Erhardt und Tanja Trinkwalter. Denn sie hatten aufgrund ihrer beeindruckenden Konstanz am Ende nach 33 Runden mit über einer Runde Vorsprung den Weltmeistertitel tatsächlich nach Oberfranken geholt. Bei der Siegerehrung bekamen sie ihre hart erkämpften Weltmeistertrikots überreicht.
Auch die vier Herren zeigten eine starke Leistung und konnten nach 38 gefahrenen Runden mit dem achten Platz aller 40 gewerteten Viererteams und dem sechsten Rang in ihrer Klasse recht zufrieden sein.
Bemerkenswert ist die Tatsache, dass alle acht heimischen Fahrerinnen und Fahrer sowohl von schweren Stürzen als auch vor Pannen und Defekten völlig verschont blieben. Teamchef Peter Erhardt, der neben Niklas Schoberth als Betreuer der beiden Neuseser Teams im Einsatz war, hat damit einen erheblichen Anteil am Erfolg.
Unermüdlich wurden während des ganzen Rennens die Räder nach jedem Wechsel immer wieder in fahrbaren Zustand versetzt, so dass sich die Mountainbiker voll auf das Fahren und die ebenso wichtige Erholung dazwischen konzentrieren konnten. Dies erkannten alle mit als den Schlüssel zum überragenden Erfolg an.