Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Obermain
Icon Pfeil nach unten
Lokalsport Obermain
Icon Pfeil nach unten

BAMBERG: Nach Katastrophenstart mit 11:32 noch gewonnen

BAMBERG

Nach Katastrophenstart mit 11:32 noch gewonnen

    • |
    • |
    Die Bamberger Assistenztrainer Federico Perego (li.) und Ilias Kantzouris (re.) sollen die Schiedsrichter maßgeblich beeinflusst haben – lautet zumindest der Vorwurf des Gießener Trainers Dennis Wucherer.
    Die Bamberger Assistenztrainer Federico Perego (li.) und Ilias Kantzouris (re.) sollen die Schiedsrichter maßgeblich beeinflusst haben – lautet zumindest der Vorwurf des Gießener Trainers Dennis Wucherer. Foto: Daniel Löb

    Basketball-Bundesliga

    In Gießen geht es für den deutschen Meister Brose Bamberg nie ohne Drama ab. Vergangene Saison verloren die Domstädter bei den Hessen mit einem Punkt, am Samstagabend lagen sie nach dem ersten Viertel mit 11:32 (!) zurück. Doch mit eiserner Verteidigung und einem wie entfesselnd aufspielenden Darius Miller (20 Punkte) gelang ihnen noch ein 79:77-Sieg.

    Bamberg bleibt damit in der Bundesliga auch im zehnten Spiel unbesiegt. Doch so hart musste das Trinchieri-Team noch nie dafür arbeiten. Der Reisestress der Euroleague, 48 Stunden zuvor noch in Istanbul, forderte seinen Tribut: Bamberg in der Defensive ohne Biss, immer einen Schritt zu langsam, viele Fouls, während die Gießen 46ers überirdisch trafen. „Sie haben uns mit dieser unglaublichen Energie überrascht. Wir waren nicht bereit dafür. Erst im zweiten Viertel haben wir richtig verteidigt,“ meinte Daniel Theis selbstkritisch.

    Dass die Bamberger ihre Aufholjagd noch mit einem Sieg krönten, lag an drei Faktoren: Erstens wurden die Gäste trotz ihres bislang höchsten Rückstand in der Bundesliga unter Coach Andrera Trinchieri nicht nervös. Mit der Selbstsicherheit eines Meisters spulten sie ihr Programm in der Offensive gegen 3200 frenetisch jubelnde Gießener Fans ab. Bis zum Ende wurde die Trefferquote immer besser. Im letzten Viertel netzte Bamberg dann sechs von sieben Dreier durch die Reuse.

    Zweitens brachten die Domstädter ab Minute elf endlich eine Verteidigung auf europäischem Niveau aufs Feld. Gießen bekam keine leichten Würfe mehr. Die Trefferquote der Hessen sank von 77 Prozent im ersten Viertel auf 44 Prozent im restlichen Spiel. Und drittens – Darius Miller. In Halbzeit eins noch von Coach Trinchieri mit nur drei Minuten Einsatzzeit geschont, brannte der Amerikaner im dritten Viertel ein wahres Feuerwerk ab: zwei Korbleger, zwei Dreier, fünf Freiwürfe – 15 Zähler, davon der 54:54-Ausgleich kurz vor Ende des dritten Viertels.

    Wegen seines vierten Fouls kam Miller erst in den letzten drei Minuten wieder auf das Feld zurück und erzielte prompt die letzten fünf Zähler der Gäste zum 79:77-Sieg. 20 Miller-Punkte, wenn der Bamberger Teambasketball stockt, kann es der 26-Jährige mit starken Einzelaktionen gerade biegen.

    „Es ist schwer, alle 48 Stunden auf diesem hohen Niveau spielen zu müssen. Wir haben eine harte Tour hinter uns, fahren jetzt mit einem guten Sieg gegen einen starken Gegner nach Hause“, war Andrea Trinchieri froh.

    Sein Gegenüber Dennis Wucherer wütete derweil über die Brose-Assistenztrainer und beschuldigte die Bamberger Bank, die Schiedsrichter beeinflusst zu haben: „Das sind vier Co-Coaches, die da irgendwie auf die Schiedsrichter einreden. Ich hab' denen mal kurz klar gemacht, dass sie im letzten Viertel quasi jeden Pfiff bekommen haben, den sie gebraucht haben. Die Schiedsrichter haben einen guten Job gemacht, da gibt es keinen Grund, mit vier Coaches auf die Schiedsrichter einzureden. Das soll der Headcoach machen, und der Rest soll die Schnauze halten, ereiferte sich der Gießener Coach.

    Sein Kollege Trinchieri reagierte recht gelassen, zog Wucherer erst nach Ende der Pressekonferenz zur Seite und ermahnte ihn im Zwiegespräch nicht-öffentlich: „Das macht man nicht.“

    Brose Bamberg: Causeur 12, Melli 4, Zisis 18, Nikolic 1, Staiger, Theis 12, Lô 10, Miller 20, Kratzer dnp, Heckmann, Radosevic 2.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden