Handball-Landesliga Nord
(mts) Bei ihrer Rückkehr in die Landesliga hat die Herrenmannschaft der HG Kunstadt die Sensation nur knapp verpasst. Beim hoch gewetteten Gastgeber vom MTV Ingolstadt musste sich die Andersson-Truppe erst in den Schlussminuten geschlagen geben und somit zum Saisonauftakt mit einer 21:24-(11:9)-Niederlage die Heimreise an den Obermain antreten. Auch wenn die Umstände der Niederlage äußerst unglücklich waren, beweisen die Kunstadter mit ihrem couragierten Auftritt eindrucksvoll ihre Landesliga-Tauglichkeit.
Erste Niederlage für Andersson
Und dennoch überwog am Ende der Frust über die vermeidbare Niederlage. Nicht nur, weil es für Trainer Johan Andersson die erste Pleite in seiner mehr als einjährigen Trainerzeit bei der HGK war. Erhitzt wurden die Kunstadter Gemüter vor allem durch die letzten fünf Minuten. Bis dahin war die Partie absolut ausgeglichen verlaufen. Doch dann hagelte es geradezu Zeitstrafen für die Gäste, und somit wurden die Schiedsrichter zu einem mitbestimmenden Faktor.
Besonders ärgerlich verliefen die Schlussminuten für Hajck Karapetjan, der bis dahin mit seinen neun Treffern der überragende Mann in der Ingolstadter Bezirkssportanlage gewesen war. Doch innerhalb von 20 Sekunden (58.) fing er sich beim 21:20 drei Zeitstrafen und somit die Rote Karte ein. Als 20 Sekunden später Andrei Stirbati auch noch eine Zeitstrafe in einer unübersichtlichen Situation erhielt, hatten die Oberbayern leichtes Spiel.
Gleichwertiger Gegner
Bis dahin hatte das Team um Oester einen mindestens gleichwertigen Gegner gestellt, der bei seiner Rückkehr in die Landesliga vor allem durch seine Geschlossenheit bestach. Auch wenn Abwehrchef Toni Lakiza verhindert war, packte die Kunstadter Defensivreihe gut zu und hatte mit Alexander Kießling den gewohnt starken Torhüter im Rücken. Der MTV, dessen Kader vor allem aus tschechischen und ungarischen Spielern bestand, war sichtlich überrascht – mit solch einem starken Auftakt des unbekannten Aufsteigers hatte die Smolik-Truppe nicht gerechnet. In der 15. Minute kam die Rote Karte für Ingolstadts Spielmacher Macovei, der Karapetjan bei dessen Kempa-Versuch in der Luft umgestoßen hatte, hinzu. Auch dank der Tore von Johannes Bauer sicherte sich die HG so beim 9:11-Pausenstand den ersten Teilerfolg.
In den zweiten 30 Minuten wuchs die Gegenwehr des Ingolstadter Starensembles von Minute zu Minute, doch Kunstadt hielt mit seinem Teamgeist dagegen und präsentierte sich über 60 Minuten als die besser eingespielte Truppe.
Heidingsfeld ist nächster Gegner
Nach dem 20:20 (56.) durch Johan Andersson kam Ingolstadt gegen eine permanent in Unterzahl spielende HG Kunstadt über die Tore von Martin Bosz und Dino Sabljakovic zu einem am Ende nicht unverdienten, aber dennoch glücklichen 24:21-Heimerfolg. Die HGK hat nun eine Woche Zeit, um sich von der vermeidbaren Niederlage zu erholen. Dann stellt sich mit der TG Heidingsfeld eine noch besser besetzte Mannschaft in der Obermainhalle auf, die aber erneut mit einer couragiert auftretenden HGK rechnen muss.
HG Kunstadt: Kießling/Karapetjan Howhannes (Tor) – Karapetjan Hajck 9/2, Bauer 5, Brungs 3, Andersson 1, Stirbati 1, Oester O. 1, Oester N. 1, Deuber, Maile, Scholz, Petersen / MTV Ingolstadt: Csiki (Tor), Broz 6/2, Achhammer 4, Lesak 4, Sabljakovic 3, Balasz 2, Stoica 2, Macovei 2/2, Serban 1/1, Almasi / Schiedsrichter: Graf/Westermaier (beide HSG Schwabkirchen)