Drei Jahre lang waren Spiele zwischen dem EHV Aue und dem HSC Coburg eine klare Sache: Coburg kam, sah und siegte. Doch am zweiten Spieltag der 2. Handball-Liga sollte diese Serie reißen. Die Coburger unterlagen dem EHV Aue mit 25:33 (14:15).
Beide Teams starteten beherzt in die Partie. Doch schon in der 21. Minute gab es die erste Schlüsselszene. Der Schlussmann des EHV Aue, Erik Töpfer, kam zum zweiten Mal aus dem Torraum. Diesmal allerdings zu spät, so dass es zu einem Zusammenstoß mit Florian Billek kam. Die Rote Karte war die logische Konsequenz.
Doch genau dieser Platzverweis gegen die momentane Nummer 1 im EHV-Tor war die Initialzündung der Erzgebirger. Zwar sah es bis zur Halbzeit nach wie vor nach einem ausgeglichenen Spiel aus, doch schon da war zu erkennen, dass die Schützlinge von Stefan Swat über sich hinauswachsen könnten.
Viel Stückwerk in Hälfte 2
Nach der Pause gelang das dem Gegner des HSC auf jeder Position. Während Vilius Rasimas das Spiel seines Lebens machte, erreichte sein Gegenüber Kulhanek kaum Normalform. Alles, was in den zweiten 30 Minuten gegen Emsdetten vor einer Woche passte, war diesmal nur Stückwerk.
Dabei kam es immer wieder zu Unterzahlsituationen für die Erzgebirger – zum Teil standen sie sogar mit zwei Spielern weniger auf der Platte, sahen sogar eine zweite Rote Karte: In der 49. Minute musste Franz Schauer vorzeitig in die Kabine. Der HSC konnte daraus nicht wirklich Kapital schlagen.
In der Schlussphase war das Drama nicht mehr aufzuhalten: Das Team von Jan Gorr fiel auseinander. Beim EHV klappte fast alles. Kulhanek wurde immer und immer wieder überwunden und die Abwehr stand.
Gorr: haben mit Hektik reagiert
„Wir hatten in dieser Phase dem nichts entgegenzusetzen. Wir haben mit viel Hektik agiert und sind noch ungenauer geworden“, sagte Gorr. Er monierte, dass seine Mannschaft nach der Pause Abwehr- und Torwartduell um Längen verloren hat. „Und das ist für unser Spiel eine ganz wichtige Basis, und wenn die nicht mehr da ist, dann werden wir auf diesem Level nicht mehr in der Lage sein, auswärts zu gewinnen.“ Vor allem für EHV-Neuverpflichtung Adrian Kammlodt (11 Tore) fand der HSC keine Lösung. Daher war der HSC-Coach nach dem Abpfiff sichtlich genervt. „Ich finde es nicht so lustig, vor allem nicht, wie das zum Ende der Partie gelaufen ist – das stellen wir uns ganz anders vor.“
Sein Team hatte in dieser Phase der Begegnung mehrfach die Möglichkeit, in Führung zu gehen. (klw)
HSC Coburg: Jan Kulhanek, Konstantin Poltrum – Maximilian Jaeger (5), Lukas Wucherpfennig, Felix Sproß, Sebastian Weber (1), Florian Billek (5/4), Marcel Timm, Pontus Zetterman, Girts Lilienfelds (2), Tobias Varvne (8), Stepan Zeman, Andreas Schröder, Christoph Neuhold (4)