Aikido
Im Schatten vieler Kampfsportler steht die Sportart Aikido. Da die Aikidoka in ihrer betont defensiven modernen japanischen Kampfkunst keine Meisterschaften durchführen, bleibt ihnen das Training und Prüfungen, um ihre Fertigkeiten in Graden (Kyu und Dan) zu steigern.
Beim Verein Aikido-Familientraining fand vor Kurzem eine Dan-Prüfung statt. Christian Bär (36) trainiert seit November 2014 Aikido und hat jetzt die Prüfung zum 1. Dan mit Bravour bestanden.
Was als „Beschäftigung mit Sohn Emil“ begann, hat Bär nicht mehr losgelassen. Er nutzte nahezu jede Gelegenheit zum Training, was mit entsprechenden Fortschritten verbunden war. So konnte der 36-Jährige nach relativ kurzer Zeit bereits die Herausforderung der Dan-Prüfung annehmen und meistern.
Dazu gehören etwa 50 verschiedene Wurf- und Haltetechniken, zum Teil mit den Waffen Stock (Jo), Schwert (Bokken) und Messer (Tanto). Diese muss der Prüfling so weit präsent haben, dass er sie auf Ansage hin ausführen kann. Dabei muss er sowohl auf das Tempo der Angreifer reagieren als sich auch auf ihr Bewegungsmuster einstellen können. Weiter hat er den ihm zur Verfügung stehenden Raum einzuschätzen und zu nutzen.
Kernige Eleganz
Bär bewältigte diese Aufgaben souverän, mit Schwung, sichtbarer Freude und der ihm eigenen „kernigen Eleganz“. Bei den Stock-Katas und den Schrittkombinationen zeigte Bär fließende und dynamische Bewegungen, die deutlich veranschaulichten, warum Aikido auch die „tanzende Kampfkunst“ genannt wird. Nun darf Bär neben dem traditionellen japanischen Hosenrock den schwarzen Gürtel tragen.
Die vier Angreifer (Ukes) Alois Neuhöfer, Alexander Neuhöfer, Bernd Flieger und Silke Dorsch wechselten sich als Prüfungspartner ab.
Christian Bär freut sich über seinen Erfolg: „Die Dan-Prüfung von Silke und Sylvia war damals ein Schlüsselmoment für mich. Da habe ich beschlossen, so zu trainieren, dass ich das auch mal kann.“ Genauso begeisterte ihn die Entwicklung der Kinder, die durch das Training zunehmend Sicherheit in den Bewegungen gewannen und gleichzeitig selbstbewusster, offener und freier wurden.
Im vergangenen Jahr hat er außerdem die Prüfung zum C-Trainer des Fachverbands für Aikido in Bayern (FAB) erfolgreich absolviert und leitet nun freitags das Training im Taidokan im Ebensfelder Ortsteil Pferdsfeld. „Ich würde mich riesig freuen, wenn wieder mehr Kinder und Jugendliche mittrainieren würden“, sagt Bär.
Weitere Infos sowie Trainingszeiten gibt es unter www.taidokan.de. Telefonisch geben Bernhard und Ulrike Herschberger unter 09575-1071 Auskunft. Zum Schnuppern können Interessierte jederzeit und kostenlos teilnehmen. (red)