„Das Spiel wird für beide Teams ein Must-Win-Game. Letzter gegen Vorletzter sagt eigentlich alles.“ Stefan Dietz, Trainer-Nachfolger von Oliver Müller beim FC Lichtenfels, bringt es auf den Punkt. Die Landesliga-Partie am Samstag zwischen dem FC Lichtenfels und der DJK Dampfach wird ein brisantes Duell. Beide Mannschaften stecken tief im Abstiegskampf und benötigen dringend Punkte, um nicht den Anschluss an die rettenden Plätze zu verlieren. Besonders für den FC Lichtenfels könnte das Spiel wegweisend sein.
Landesliga Nordwest
FC Lichtenfels (18.) –
DJK Dampfach (17.)
Der Rücktritt von Müller hallt beim FCL immer noch nach. Dass er sich ohne größere Anzeichen dazu entschied, zurückzutreten, kam nicht nur für die Fans, sondern auch für das Trainerteam überraschend. „Nach meiner Einschätzung waren wir ein gutes Trainer-Duo mit einer vertrauensvollen Zusammenarbeit“, erklärt der bisherige Co-Trainer Dietz.
Auch die Mannschaft hatte nicht mit diesem Schritt gerechnet. Doch die Lichtenfelser machten das Beste aus der Situation und präsentierten sich gegen TuS Leider nicht verunsichert. „Wir haben das Thema in der Mannschaft besprochen und einen Schlussstrich gezogen“, so Dietz. Bis zur Winterpause übernimmt er nun die Verantwortung als Cheftrainer. Unterstützt wird er dabei von Kapitän Pascal Scholz. Ob er sich auch über den Winter hinaus eine Zukunft als Trainer vorstellen kann, lässt Dietz offen: „Ich konzentriere mich auf die anstehenden Herausforderungen, dann sehen wir weiter.“
Auch unter der Leitung des neuen Trainergespanns reichte es gegen TuS Leider erneut nicht zu Punkten. Einmal mehr fehlte das berühmte Quäntchen und die nötige Effizienz vor dem gegnerischen Tor. Dietz nahm seine Mannschaft als überlegen wahr, vor allem in der zweiten Halbzeit: „Wir waren fast ausschließlich im gegnerischen Spielfeld.“ Doch wie so oft in dieser Saison krankte es an der Chancenverwertung, und auch die Defensive offenbarte erneut Schwächen. „Es ist einfach so, dass uns oft das letzte Quäntchen Glück fehlt. Und, dass wir keinen echten Torjäger haben“, resümiert Dietz.
Ein Neuanfang gegen Dampfach
Das Spiel am Samstag markiert den Auftakt zur Rückrunde. Für Lichtenfels zählt dabei nur ein Sieg, um die verkorkste Hinrunde hinter sich zu lassen. Trainer Dietz sieht die Partie als Chance, endlich die Wende einzuleiten. „Gerade zu Hause sind wir unangenehm zu bespielen. Deshalb werden wir alles dafür tun, dass wir am Samstag gewinnen.“ Der leichte Aufwind aus der vergangenen Partie und das Heimrecht könnten die Faktoren sein, um gegen Dampfach zu bestehen. Zudem sei das Team hochmotiviert, die 1:2-Niederlage aus dem Hinspiel wiedergutzumachen.
Ähnliche Pläne hat aber auch die DJK Dampfach, die wiederum ihre Talfahrt stoppen möchte. Beide Mannschaften kassierten bislang 39 Gegentreffer. Es ist also zu erwarten, dass das Spiel durch die Defensive entschieden wird. Für Dietz liegt daher ein Fokus im Training auf der Stabilisierung der Abwehr: „Den Trainingsplan für die Woche haben Pascal Scholz und ich bereits abgestimmt.“
Personalsorgen beim FCL
Neben den sportlichen Herausforderungen werden die Verantwortlichen beim FC Lichtenfels nach wie vor von personellen Sorgen geplagt. Der Ausfall von Christoph Mohr, der krankheitsbedingt weiterhin nicht zur Verfügung steht, wiegt schwer. Auch der Einsatz von Maximilian Tomasiak, der gegen Leider angeschlagen ausgewechselt wurde, ist noch fraglich. Trotzdem gibt sich Dietz optimistisch: „Wir werden mit Unterstützung aus der zweiten Mannschaft wieder eine gute Truppe zusammenstellen.“
Die Stimmung innerhalb des Teams bleibt trotz der Schwierigkeiten überraschend gut. „Ich wünsche mir für den Samstag, dass wir endlich mal wieder einen Sieg landen, und die Jungs für ihren ungebrochenen Einsatz belohnt werden“, sagte Dietz abschließend. Mit einem Sieg könnte der FCL den ersten wichtigen Schritt in Richtung Relegation machen und vielleicht sogar den Grundstein für eine erfolgreiche Rückrunde legen, aber auch die Gäste geben sich kämpferisch: „Kopf in den Sand stecken hilft nicht. Jetzt heißt es Brust raus und weitermachen. Wir müssen den nächsten Sieg erzwingen“, meint Oliver Kröner, Trainer der DJK Dampfach.