Verkehrte Welt in der Obermainhalle: Während die Männermannschaft von Trainer Frank Steinberger gegen den Spitzenreiter von der HSG Rödental/Neustadt mit 21:29 (12:14) die erste Heimniederlage kassierte, womit die Gäste den Aufstieg in die Landesliga perfekt machten, fuhren die Frauen von Betreuer Marco Scholz im 17. Spiel ihren ersten Saisonsieg ein. Mit 30:26 (16:13) gewannen sie gegen die Reserve der SG Helmbrechts/Münchberg. Grund genug für die bisher gebeutelten Frauen, ein Freudentänzchen auf die Platte zu legen.
Bezirksoberliga, Frauen
HG Kunstadt –
SG Helmbr./Münchb. II 30:26
Teils mit Freudentränen in den Augen lagen sich die Kunstadterinnen in den Armen. Damit endete nicht nur die über sechs Monate lange Zeit ohne Punktgewinn, vielmehr war der Erfolg auch ein Sieg der Moral einer niemals aufsteckenden Mannschaft. „Die Mädels haben trotz der beispiellosen Verletzungsmisere nie den Kopf in den Sand gesteckt und sich endlich für den eigenen Einsatz belohnt“, freute sich Betreuer Marco Scholz, der einen nicht unerheblichen Anteil am Aufwärtstrend des Teams hat. Neben dem kämpferischen Einsatz waren es in der Obermainhalle aber vor allem die Paraden der 18-jährigen Lara Fuß im Tor der HGK, die den Unterschied zu den Gästen ausmachten. Die sieben von ihr gehaltenen Strafwürfe waren nur ein Beleg für ihre grandiose Leistung. Mit diesem Ass im Ärmel erwischte die HG einen guten Start (5:4, 11. Minute).Und selbst als Helmbrechts/Münchberg über die starke Antonia Panzer zum 5:7 (13.) zurückschlug, ließen sich Baier & Co nicht aus der Ruhe bringen. Die taktische Anweisung Scholz', über das Einlaufen von außen mit zwei Kreisspielerinnen zu agieren, riss Lücken in der SG-Abwehr, die Nadine Freitag und Johanna Murrmann zur 16:13-Pausenführung nutzten.
Den Vorsprung bauten die Kunstadterinnen über 18:13 (32.) auf 26:19 (51.) aus. Weil der Gast aber nicht aufsteckte, blieb die Partie bis zum Schluss spannend. Aufgrund weiterer Paraden von Lara Fuß hielt die Führung bis zum Schlusspfiff.
HG Kunstadt: Fuß – Freitag (10/3), Baier (7), Wilke (5/1), Heinlein (3), Murrmann (3), Pühlhorn (2), Wernerowicz, Wunderlich, Wuttke, Dill
Bezirksoberliga, Männer
HG Kunstadt –
HSG Rödental/Neustadt 21:29
Feiern auf der Platte gab es auch nach der anschließenden Männerpartie, doch hier tanzten die Gäste. Die HSG Rödental/Neustadt kehrt nach nur einem Jahr wieder in die Landesliga zurück und feierte mit ihren Fans ausgelassen. Bei den Kunstadtern gab es hingegen wenig Grund, die Köpfe hängen zu lassen, wenngleich die Niederlage um einige Tore zu hoch ausfiel. Kunstadts Trainer Frank Steinberger fehlten allerdings mit Michael Deuber, Elias Schickentanz und David Jung gleich drei Leistungsträger in der Offensive. Dennoch hielt die HGK lang mit, hatte mit Alexander Kießling den gewohnt starken Rückhalt im Tor und mit Tobias Steuer den Offensivspieler, der das Fehlen von Deuber & Co kompensierte. Nach Steuers Treffer zum 7:7 (13.) entwickelte sich ein Duell auf Augenhöhe, bei dem die HGK allerdings nicht einmal in Führung ging. Nach der Pause (12:14) blieb die HGK bis zum 16:17 (37.) auf Tuchfühlung. Als Marco Scholz nach einem „Pferdekuss“ kurz vom Feld musste, nutzte die HSG ihre tiefe Bank, brachte mit Jan-Dirk DeRooij und Julian Mielenhausen frische Kräfte und zog binnen fünf Minuten auf 22:16 davon. In der Offensive taten sich die Kunstadter schwer, was auch an den Paraden von Jan-Claas DeRooij lag. Die Partie blieb hitzig, was auch zur Roten Karte von HSG-Keeper DeRooij führte. Das trübte die Rödentaler Meisterschaftsfeier aber herzlich wenig.
HG Kunstadt: Kießling, E. Schnapp – Scholz (8), Steuer (5/2), N. Oester (3/1), Keller (3), Kauper (1), Friedrich (1), Maile, Popp, Motschenbacher