Handball
Das hat es so in der laufenden Saison auch noch nicht gegeben: Sowohl die Männer- als auch die Frauenteams der HG Kunstadt treten an diesem Samstag als Tabellenführer ihrer Liga an, um ihren aktuellen Spitzenplatz auswärts zu verteidigen. Allerdings sind beide Hürden enorm hoch. Die Männer um Oliver Oester & Co. treffen am Samstag um 16 Uhr in der ungeliebten Bayernhalle auf den Fünften der Bezirksoberliga, die SG Bad Rodach/Großwalbur. Die Frauen in der Bezirksliga bestreiten am Samstag (14 Uhr, Schönwald) das Spitzenspiel beim HSV Hochfranken. Beide Gastgeber haben in der Saison noch keinen Punkt in eigener Halle abgeben müssen.
Bezirksoberliga Männer
SG Bad Rodach/Großwalbur – HG Kunstadt
„Charaktertest bestanden“, lautete das Fazit vom vergangenen Spieltag, als die HGK trotz aller Personalsorgen selbst ihren Trainer überraschten. Das 38:29 gegen den bis dato Zweiten HG Hut/Ahorn wischte alle Zweifel, die nach den wenig überzeugenden Auftritten im Jahr 2023 mit zwei herben Niederlagen gegen Rödental aufgekommen waren, schlagartig weg. „Die Leichtigkeit war endlich wieder da“, resümierte ein sichtlich erleichterter Coach Andrei Stirbati. Er hofft, dass sein Team um die zuletzt überragende Rückraum-Achse Oliver Oester und Hajck Karapetjan diesen Rückenwind auch am Samstag in die Bad Rodacher Bayernhalle mitnehmen kann.
Der Gastgeber SG Bad Rodach/Großwalbur ist gerade vor eigenem Publikum eine echte Hausnummer. Die makellose Bilanz von 12:0 Punkten macht die SG von Trainer Nils Reinermann selbst als Tabellenfünften (16:8) zum Favoriten gegen eine wiedererstarkte HGK (20:4) – und dies trotz der klaren 15:27-Hinspielniederlage. Damals verzweifelten Rottenbach, Wutschka und Kräußlich an der starken Kunstadter Abwehr, an deren Ende ein überragender Torhüter Alexander Kießling stand. „Gerade zu Hause wird sich die SG sicherlich anders verkaufen wollen“, weiß Kunstadts Coach Stirbati um die Schwere dieser Aufgabe. Erneut wird Spielmacher Nicklas Oester fehlen, und hinter dem Einsatz von Michael Deuber steht weiter ein dickes Fragezeichen.
„Gegen Ahorn haben wir aber mit einer stabilen Defensive und dem schnellen Konterspiel genau die Mittel konsequent umgesetzt, die auch in Bad Rodach zum Erfolg führen können“, gibt sich der Trainer im Vorfeld der Partie vorsichtig optimistisch.
Bezirksliga Frauen
HSV Hochfranken – HG Kunstadt
Nur zwei Stunden zuvor wartet auf das Frauenteam der HGK das erste „Endspiel“ um die Meisterschaft der Bezirksliga. Die die HGK (12:2) bildet mit dem HSV Hochfranken (8:2) und dem Tabellenzweiten HG Hut/Ahorn (10:2) das unangefochtene Spitzentrio der Liga. Die direkten Duelle werden somit zu „Vier-Punkte-Spielen“. In der Vorrunde gewannen die Kunstadterinnen nach packendem Verlauf mit 17:15.
Doch bereits damals zeigte sich die Stärke der Mannschaft von HSV-Trainer Marcus Kropf. Immerhin verfügt der HSV über einen auch in der Breite hervorragend besetzten Kader, bei dem jede Spielerin Torgefahr ausübt. Angeführt werden die Hochfranken von Anja Gotschy, der Top-Torschützin der gesamten Liga. Außerdem hat sich das Team im Saisonverlauf gesteigert und ließ auch dem Meisterschaftsfavoriten Ahorn zu Hause keine Chance. „Das ist sicherlich die bisher schwerste Aufgabe für unser Team“, weiß Andrei Stirbati und hofft, wieder auf seinen gesamten Kader zurückgreifen zu können. Immerhin meldete sich Anja Pitterich vergangene Woche zurück, und auch Annika Zimmermann und Nora Glaß werden wohl wieder zur Verfügung stehen.