Der gute Start des FC Lichtenfels nach der Winterpause in die Restsaison der Fußball-Landesliga Nordwest mit sieben Punkten aus drei Spielen hat am Samstag einen Dämpfer erhalten. Mit 1:2 unterlagen die Korbstädter bei der FT Schweinfurt und verpassten damit den Sprung über den Strich auf einen gesicherten Tabellenplatz.
Landesliga Nordwest
FT Schweinfurt – FC Lichtenfels 2:1 (0:1)
Lediglich in Teilzeit sah FCL-Trainer Stefan Dietz eine gute Leistung seiner Elf. Unter dem Strich zu wenig, um Zählbares von der Maibacher Höhe mitzunehmen. „Vor allem in der zweiten Halbzeit war das zu wenig von uns. Da waren wir nicht präsent genug in den Zweikämpfen, haben vorne keine Bälle mehr festgemacht. Und es fehlte die Präsenz in der Luft. Unter dem Strich haben wir daher verdient verloren“, analysierte Dietz.
Die vom Lichtenfelser Trainer im Vorfeld geforderte Intensität in den Zweikämpfen war zu spüren, die spielerische Komponente aber zu selten zu sehen – was auch am holprigen Geläuf lag. Die Folge: Viel Kick and Rush. Nicht schön anzusehen, aber aufgrund des hohen Energie-Levels auf beiden Seiten durchaus unterhaltsam.
Attacken auch neben dem Spielfeld
Heiß her ging es auch hinter den Trainerbänken, wo Gäste-Fans mit ihren Kommentaren Schweinfurts Co-Trainer Marco Forner derart auf die Palme brachten, dass dieser nach einer verbalen Reaktion vom Unparteiischen die Rote Karte gezeigt bekam und die Coaching-Zone verlassen musste.
Es war auch ein Spiel der Nerven, weil die Unterfranken nach sechs sieglosen Spielen einen Absturz in die Abstiegszone fürchten mussten. Mit gleichermaßen Körperlichkeit und Geschwindigkeit verschafften sich die Gäste vom Anpfiff weg Respekt. Revanche-Gelüste nach der 0:3-Schlappe im Hinspiel mögen ebenfalls eine Rolle gespielt haben. Da stand bei den Freien Turnern noch Leon Miller zwischen den Pfosten, der diesmal ebenso fehlte wie der eigentliche Stammkeeper Simon Mai, weshalb mit Ardian Mataj der Torwart-Trainer der Schweinfurter ran musste.
Der 33-Jährige machte seine Sache auch deshalb gut, weil sich seine Vorderleute mit Verve in die Schüsse der Lichtenfelser warfen oder FC-Stürmer mit einem gerüttelten Maß an Risiko abgrätschten, weshalb sich Max Wagner, Leon Holzheid oder Kevin Wige vergeblich mühten; bis zur 45. Minute, in der die Gäste durch den platzierten Kopfball von Maximilian Pfadenhauer nach Maßflanke von Lukas Dietz in Führung gingen.
Seltener, aber in der Summe gefährlicher waren zuvor die Versuche der Schweinfurter, als sich FCL-Torwart Till Wagner gegen Dominik Popp und vor allem mit einem Fuß-Reflex gegen Xaver Lechner behauptete. Seltsam, dass die Lichtenfelser mit Wiederanpfiff offensiv kaum noch etwas zustande brachten. Die Weitschüsse von Pfadenhauer und vom eingewechselten Moritz Mattausch pflückte sich Mataj routiniert, während vorne die Ernte eingefahren wurde. Und zwar von Popp, der mit seinem Doppelpack nun bei 21 Saisontoren steht.
Ein Tor der Extraklasse von Dominik Popp
Vor allem beim Ausgleichstreffer spielte der Turner-Kapitän seine ganze Klasse aus, als er nach einem weiten Einwurf von Moriz Heusinger das Leder mit der Brust perfekt annahm und per Seitfallzieher einnetzte. Beim Siegtreffer profitierte er von Lechners perfektem Pass in die Schnittstelle der FCL-Abwehr.
Beeindruckt vom Comeback seiner Mannschaft zeigte sich FT-Coach Adrian Gahn: „Der Rückstand unmittelbar vor der Pause war extrem hart, zumal wir kurz zuvor in Führung hätten gehen können. Trotzdem haben wir den Kopf nicht hängen lassen. Wie die Mannschaft das Spiel noch gedreht hat, war mega.“
Nach grobem Foulspiel von Kevin Wige, vor Wochenfrist nach gefeierter Siegtor-Schütze gegen Aubstadt II, beendeten die Gäste nach Roter Karte die Partie in Unterzahl. Die FCler werden sich erheblich steigern müssen, um am Freitag (19 Uhr) bei der DJK Bamberg zu bestehen. Den Platzverweis bezeichnete Dietz als „zu hart, weil keine klare Torchance verhindert wurde“.
FTS: Mataj – S. Werner, Heusinger, Wieland, P. Werner (69. Maxaieie), Brückner, Lechner, Walton (90.+3 Siegmund), Reck (89. Kirchner), Bäuerlein, Popp
FCL: T. Wagner – Dietz, Reichel, Wige, Mex (75. Mohr), Hartmann, Holzheid (70. Lulei), Pfadenhauer, M. Wagner (58. Schunke), Blinzler (58. Mattausch), Lausch
SR: F. Jürschick (Obermichelbach) / Zus.: 100 / Tore: 0:1 Pfadenhauer (45.), 1:1, 2:1 D. Popp (56., 68.) / Rot: – / Wige (84.)