Die Lichtenfelser Jan Kretzschmar und Philipp Lauer haben sich für die Segelflug-Weltmeisterschaft 2025 im tschechischen Tabor qualifiziert. Kretzschmar wurde bei der deutschen Meisterschaft in Zwickau in der Standard-Klasse nach fünf Wertungsflügen auf seiner LS 8neo souverän deutscher Meister. Sein Teampartner Philipp Lauer wurde mit wenigen Punkten Abstand auf der Vereins LS 8neo Vizemeister. Den Erfolg für das Lichtenfelser Team komplettierte Gerd Peter Lauer auf Gesamtplatz 5 im Endergebnis.
Wetter richtig eingeschätzt
Von Beginn an flogen Kretzschmar und Lauer in der Spitzengruppe der 40 Teilnehmer mit. Eine Vorentscheidung fiel am dritten Wertungstag bei einer Streckenführung über 400 km von Zwickau über Bayreuth und einem Wendepunkt südlich von Dresden, wo die starke Konkurrenz das Wetter falsch einschätzte und nach einem zu späten Abflug in der absterbenden Thermik auf dem letzten Schenkel bei Chemnitz auf den Feldern landen musste. Kretzschmar und Lauer wurden mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 115 km/h Tagessieger. Gerd Peter Lauer belegte im engen Team an diesem Tag knapp dahinter Tagesplatz 5 und holte so die am zweiten Wertungstag durch eine falsche Entscheidung verlorenen Punkte teilweise wieder auf.
Nur 14 erreichen das Ziel am letzten Tag
Das Meisterstück gelang beim letzten Wertungsflug mit Wendepunkten nördlich von Hof und südlich von Dresden. Da eine Gewitterfront nahte, war ein früher Abflug angesagt. Mit ein wenig Glück wurden die beiden Wendepunkte noch im brauchbaren Wetter umrundet. Auf dem letzten Schenkel war dann der Himmel schon komplett bedeckt, so dass die Sonne keine Thermik mehr produzierte. Die einzige Chance auf einen Aufwind war die gespeicherte Wärme über der Stadt Chemnitz. Mit ganz geringem Steigen und mit viel Geduld wurde die notwendige Endanflughöhe erstiegen. Wenige Minuten vor Eintreffen der Gewitterfront landeten die drei Lichtenfelser im engen Team zeitgleich in Zwickau und verstauten die Flugzeuge sicher im Anhänger. Nur 14 Piloten erreichten das Ziel. Die restlichen mussten Sicherheitslandungen auf den sächsischen Äckern machen.
Bei der Siegerehrung wurden die drei Lichtenfelser Piloten dann noch vom Bundestrainer in die Segelflug-Nationalmannschaft des Deutschen Aero-Club berufen. Gleich drei Piloten des Aero Club Lichtenfels im Bundeskader, das gab es noch nie. (red)