HANDBALL (URS)
Bayernliga Männer
TSV Simbach -
TSV Lohr 29:29 (18:14)
Lohr machte in der zweiten Hälfte einen Fünf-Tore-Rückstand wett und hätte in der Endphase um ein Haar noch den Siegtreffer erzielt. Gut 90 Sekunden vor Schluss befanden sich die Lohrer bei einer Zwei-Mann-Überzahl im Angriff, doch Benjamin Scheiner scheiterte mit seinem Wurf an Torhüter Stefan Dietzinger. Die restliche Spielzeit vertrödelten die durch Strafzeiten dezimierten Gastgeber, ohne dass die Schiedsrichter Holzner/Börkey dies als Zeitspiel ahndeten. "Das ist aber der einzige Fehler, dem ich denen ankreide. Sonst war die Schiedsrichterleistung wirklich in Ordnung", meint Lohrs Betreuer Gerald Schmitt.
Besonderes Lob zollte Schmitt der kämpferischen Einstellung seines Teams. Mit Steffen Krista, Frank Roßner, Stefan Schmitt und Peter Baumeister hatte der Gast gleich vier Akteure im Aufgebot, die während der Vorwoche noch mit Grippe zu kämpfen hatten. Doch allen Viren zum Trotz lief das Lohrer Quartett auf, benötigte aber auch seine Pausen. So kam es, dass Lohrs Trainer Rainer Karrer gezwungen war, häufiger zu wechseln. Dies machte sein Team jedoch weniger ausrechenbar. Konsequenz: Allein neun Lohrer Akteure trugen sich in die Torschützenliste ein.
Nach einer beherzten Anfangsphase war dann Lohr erst einmal ins Hintertreffen geraten. Zwei Pfostenwürfe sowie mehrere technische Fehler der Gäste bestrafte Simbach unnachsichtig und ging seinerseits 7:3 in Führung. Auch die Lohrer Abwehr hatte in dieser Phase ihre liebe Not. Die defensiv ausgerichtete 5:1-Formation agierte vielfach zu passiv und ließ immer wieder Rückraumaktionen der Hausherren zu. Erst als Rainer Karrer im zweiten Abschnitt seine Spieler anwies, ihre Gegner früher anzugehen, besserte sich das Bild.
Hinzu kam, dass auf Seiten der Gastgeber der Bayernliga-Torschützenkönig der letzten Saison, Martin Voigt, nicht seinen besten Tag erwischt hatte. Der bullige Rechtshänder versuchte es immer wieder mit Gewalt und sorgte so dafür, dass der Spielfluss bei den Simbachern immer wieder ins Stocken geriet. Dennoch sah es Mitte der zweiten Hälfte, als die Hausherren mit 26:21 führten, nach einem Simbacher Sieg aus.
Doch in der Endphase offenbarte Lohr die Aggressivität, die lange Zeit vermisst wurde. "Vielleicht hat uns die rote Karte gegen Sven Lehmann noch einmal aufgeweckt", mutmaßte Gerald Schmitt. Der Lohrer Rückraumspieler war acht Minuten vor dem Ende nach der dritten Zeitstrafe disqualifiziert worden. Doch seine Mitspieler rafften sich noch einmal auf und kamen noch zum Ausgleichstreffer. Die absolute Krönung in Form des Siegtreffers blieb den Lohrern zwar am Ende versagt, dennoch trat das Team von Trainer Rainer Karrer äußerst zufrieden die 430 Kilometer weite Heimreise an.
Simbach: Tietze, Dietzinger - Fritsch (5),
M. Schmidtke (5), Allgeier (1), Sextl (3),
Bülow (3), Voigt (5/3), Th. Schmidtke (2),
Hofstett (3), Röß (2).
Lohr: Marx, Fröhlich - Lehmann (1), Mild
(2), B. Scheiner (4), Schuster (3), Krista
(4/2), Baumeister, Schmitt (5), Stroka (3),
Ph. Scheiner (2), Roßner (5).
Schiedsrichter: Holzner/Börkey (Groß-
hadern/Unterhaching).
Zeitstrafen: 7:6. Rote Karten: Lehmann
(52., 3. Zeitstrafe, Lohr), Hofstett (59.,
Foulspiel).
Zuschauer: 200.
Spielfilm: 1:3, 7:3, 10:7, 15:9, 18:14,
19:18, 21:20, 22:21, 26:21, 27:23, 28:25,
28:28, 29:28, 29:29.