Christian Wiesner befindet sich mit dem SV Darmstadt 98 auf Höhenflug. Der aus Uettingen stammende Fußballer überwintert mit den Darmstädtern in der Hessenliga auf Platz eins – sieben Punkte vor dem Zweitplatzierten. Damit befinden sich die „Lilien“ nach ihrem Abstieg auf dem direkten Weg zurück in die Fußball-Regionalliga.
Der 26-Jährige hat sich in seiner zweiten Saison am „Böllenfalltor“ zum Leistungsträger entwickelt. Er trägt die Kapitänsbinde, gilt als Leitfigur und hat 20 der bisherigen 21 Saisonspiele bestritten. Nur einmal fehlte er wegen einer Knöchelverletzung. Zur Zeit ist Christian Wiesner allerdings gesperrt. Im letzten Spiel des Jahres beim FSV Fernwald sah er die Rote Karte. In den Saisonspielen vorher hatte der Abwehrspieler bereits elfmal die Gelbe Karte gesehen.
Wiesner gehörte vor drei Jahren dem Profikader des 1. FC Nürnberg an, schaffte den Durchbruch allerdings nicht. Das Pfeiffersche Drüsenfieber setzte ihn damals lange Zeit außer Gefecht. Danach kam er über ein Gastspiel bei der SpVgg Bayreuth nach Darmstadt, wo er nun richtig Fuß zu fassen scheint. „Vierte Liga, das ist zwar nicht ganz mein Anspruch, aber es macht Spaß in Darmstadt“, meint Wiesner, der ein Angebot vom SSV Reutlingen vorliegen hatte und auch mit der SpVgg Unterhaching in Kontakt stand. Doch er lehnte die Offerten der Regionalligisten ab.
Der traditionsreiche Klub lockt trotz des Abstieges in die vierte Liga immer noch zwischen 2000 und 3000 Zuschauer ins Stadion am Böllenfalltor. Doch nicht nur das machte ihm die Entscheidung einfacher. Auch weil er im Herbst ein Studium (Soziale Arbeit) in Darmstadt begonnen hat und seine Freundin inzwischen von Nürnberg nach Hessen gezogen ist – seit 4. Oktober ist er stolzer Vater eines Sohnes namens Luk – möchte er gerne bei den „Lilien“ bleiben.
In diesen Tagen laufen Gespräche, den zum Saisonende auslaufenden Vertrag zu verlängern. Ein Wechsel in heimische Gefilde, etwa zum FC Schweinfurt 05 oder zum Würzburger FV, wo er in der Jugend spielte, sei kein Thema, erklärt Wiesner.
Peter Endres drückt Ersatzbank
Peter Endres, ebenfalls aus Uettingen, muss sich dagegen bei seinem neuen Verein mit der Reservistenrolle begnügen. Er kam in der laufenden Saison erst zu zwei Kurzeinsätzen. Endres, der am gestrigen Freitag 24 Jahre alt wurde, spielt seit Sommer 2006 bei Preußen Münster in der Oberliga Westfalen. Münster steht hinter dem FC Schalke 04 II auf dem zweiten Tabellenplatz und besitzt gute Chancen auf den Regionalliga-Aufstieg.
Nach seiner erfolgreichen Zeit beim FC Bayern München, wo er zweimal in Folge mit den U-19-Junioren die deutsche Meisterschaft errang, ist Münster bereits die vierte Station des jungen Uettingers. Von München aus war er zum SV Wehen, zum 1. FC Kaiserslautern und zu Darmstadt 98 gewechselt, ehe er vor einem halben Jahr in Münster anheuerte und nun, nach der Winterpause, versuchen will, den Durchbruch zu schaffen.