Eigentlich hätte einige Jahre lang Ruhe sein sollen. Das zumindest hatten die Verantwortlichen des FC Roden gehofft, als sie im April 2009 mit einer Großaktion und dem Einsatz von Biodyozon, einem in der Wasseraufbereitung eingesetztem Mittel, tausende Regenwürmer an die Oberfläche holten, vom Sportplatz aufsammelten und schließlich evakuierten (wir berichteten).
Doch die Würmer hatten andere Pläne als die Fußballer. Seit Herbst 2010 sind sie wieder da. Zwar nicht in dem Ausmaß wie vorher und auch (noch) nicht auf dem gesamten Sportplatz, aber auf einigen Flächen, berichtet Erwin Eyrich, der Vorsitzende des FC Roden, auf Nachfrage.
Doch es ist „fast“ wieder wie zuvor: Wenn es regnet, kommen die Häufchen Erde zutage, die die Würmer an die Oberfläche schaffen, wenn sie ihre Gänge säubern. Bei acht bis zehn Grad und Nässe haben es die Tierchen am liebsten. Die Folge für den Rodener Fußballklub: Die Flächen werden glitschig, der Platz ist nicht mehr bespielbar.
Die Rodener haben zwar die Möglichkeit, bei Spielen auf den Waldzeller Fußballplatz zurückgreifen zu können, doch eine Dauerlösung kann das nicht sein. Zeigt man dem Wurm nicht die Rote Karte, ruiniert er auf Dauer den kompletten Sportplatz. 1996 wurde der Platz angelegt. Der Untergrund besteht aus Felsen, auf die Mutterboden aufgebracht wurde. Danach legten die Rodener ihren Platz an wie üblich: mit je einem Drittel Lehm, Lavasand aus der Eifel sowie gewaschenem Sand.
Allerdings zeigte die Biodyozon-Behandlung vor zwei Jahren nicht die gewünschte und vor allem dauerhafte Wirkung. Und auch die Würmer, die man weit über einen Kilometer vom Sportplatz entfernt erst wieder ins Freie gelassen hatte, haben scheinbar umtriebige Nachfolger, die sich jetzt anschicken, den Verantwortlichen des FC wieder Kopfzerbrechen zu bereiten.
Erwin Eyrich möchte den Würmern jetzt „auf natürliche Art und Weise“ zuleibe rücken und das Wurmproblem so in den Griff bekommen. Es gebe einen speziellen und kalkhaltigen Dünger, hat er recherchiert. Dieser soll nun auf dem Sportplatz ausgebracht werden. „Wir hoffen, dass die Würmer den nicht mögen und sich verziehen“, sagt der FC-Vorsitzende. Auch Sand können die Tierchen nicht leiden. Daher soll der Platz im Frühjahr zudem gesandet werden. Allerdings können alle diese Arbeiten erst in Angriff genommen werden, wenn es trocken und der Boden fest ist. Für das Ausbringen des Düngers und das Einsanden werden außerdem Maschinen benötigt. Bis dahin haben die Würmer somit noch alle Optionen. „Es ist ein Teufelskreis“, bedauert Eyrich
In weiser Voraussicht haben die Verantwortlichen des FC in den vergangenen Monaten den an den Fußballplatz angrenzenden Trainingsplatz Stück für Stück wieder hergerichtet, um ein Ausweichgelände zu haben und überhaupt trainieren zu können.