Basketball: Regionalliga Südost, Frauen, Hauptrunde Nord
TG Würzburg II – TV Marktheidenfeld 47:50 (18:28)
Im Vorfeld des Derbys in der Frauen-Regionalliga der Basketballerinnen zwischen der TG Würzburg II und seinem TV Marktheidenfeld hatte TVM-Trainer Fabian Barthel das Spiel als ersten echten Prüfstein für sein Team in der noch jungen Saison bezeichnet. Und er sollte recht behalten.
"Am Ende war es eine ganz enge Kiste. Mit etwas Pech wären wir als Verliererinnen vom Feld gegangen, aber ich konnte mich dann doch auf unsere Pressverteidigung und meine Topwerferinnen verlassen“, erklärte Barthel nach dem 50:47 (28:18)-Auswärtssieg seines TVM am Dienstagabend.
Führung zur Pause
Die Gäste lagen im ersten Viertel über weite Strecken knapp in Rückstand (13:14, 8. Minute). Erst im zweiten Viertel konnten sie – dank der Topwerferinnen Margret Pfister und Eva Barthel – das Spiel an sich reißen und die Führung Punkt um Punkt ausbauen. Beim Halbzeitstand von 28:18 für Marktheidenfeld schien eine Vorentscheidung gefallen zu sein.
Doch Würzburg war vor 70 Zuschauern und Zuschauerinnen in eigener Halle nicht gewillt, kampflos aufzugeben. Fabian Barthel räumt ein: "Unser Ziel war, auch die zweite Halbzeit zu gewinnen und uns nicht auf dem Zehn-Punkte-Vorsprung auszuruhen. Aber wir kamen über weite Strecken mit der Zonenverteidigung des Gegners nicht zurecht. Das hatte ich bislang nicht in unser Teamtraining einbauen können." Er spielt damit auf die taktische Änderung der Würzburgerinnen an, die kurz nach der Halbzeitpause auf Zonenverteidigung umgestellt hatten. Marktheidenfeld ließ den Ball nur zögerlich um die Zone laufen, so dass kaum ordentlich herausgespielte Wurfversuche zustande kamen. Entsprechend niedrig war die Trefferquote. Und Würzburg nutzte dies aus und verkürzte minütlich.
"Man hat einfach gemerkt, dass im Angriff eine Option fehlt", erklärte Barthel und spielte damit auf das krankheitsbedingte Fehlen von Maike Herrmann und Vanessa Gorr an.
Anfang des Schlussviertels hatte Würzburg die Aufholjagd abgeschlossen und lag beim 35:36 in Schlagdistanz. In der 36. Minute übernahmen die Gastgeberinnen die Führung (42:41). Barthel reagierte sofort und nahm eine Auszeit. "Wir stellten erneut auf unserer Zonenpresse um", schilderte Barthel seine Gedanken zur Schlussphase. Diese Umstellung brachte gleich zwei Ballgewinne ein. Jedoch konterte Würzburg mit einem erfolgreichen Dreipunktewurf. In den Schlussminuten lag der Ball dann zumeist in den Händen von TVM-Aufbauspielerin Eva Barthel, die mit einem erfolgreichen Abschluss und einem Freiwurf für die Entscheidung sorgte.

Trainer Barthel zeigte sich erleichtert: "Wenn die Führung schmilzt, wird man erstmal etwas unruhig. Aber ich kann mich auf mein Team verlassen. Wir sind einfach zu erfahren, um uns von derartigen Situation aus dem Konzept bringen zu lassen. Es soll nicht arrogant wirken, aber unser Problem ist zur Zeit nicht so sehr der Gegner. Da uns eine gemeinsame Vorbereitung gefehlt hat, sind wir als Team noch in der Findungsphase und häufig zu sehr mit uns selbst beschäftigt."

Mit Blick auf den weiteren Saisonverlauf zeigt sich, dass Niederlagen nie auszuschließen sind. Aber es zeigt auch, dass Marktheidenfeld selbst personell geschwächt zu den Topteams der Liga zählt. Ob die weiße Weste weiterhin fortbestehen wird, wird sich am kommenden Samstag, 7. Oktober, zeigen. Dann kommt es im Duell mit dem USV TU Dresden zum Duell zweier ungeschlagenen Mannschaften.
Topwerferinnen, Würzburg: Szych 13, Jürgensen 7; Freiwurfquote: 50% (4 von 8); Marktheidenfeld: Pfister 20, Barthel 15, Ivanov 6; Freiwurfquote: 60% (12 von 20).
Zwischenstände: 14:17 (10. Minute ), 18:28 (20.), 35:36 (30.), 42:41 (36.), 44:44 (37.), 47:50 (40.). Zuschauende: 70.