Solch ein Turnier ist nicht nur für den Veranstalter mit viel Arbeit verbunden. Auch die Reiter müssen vor dem Start einige Vorbereitungen treffen. Doch die meiste Arbeit wird ihnen dabei von den so genannten TTs, den "Turniertrotteln", abgenommen.
"Ich bin ein sehr guter Turniertrottel", behauptet Christine Sturm-Nozic vom Gut Ebenroth bei Arnstein lachend. Ihre beiden Töchter, Gianna und Linda, nahmen an dem Reitturnier teil. Sie haben von dem Turnier aus der Zeitschrift "Bayerns Pferde" erfahren, in denen Turniere im Allgemeinen ausgeschrieben werden. Christine Sturm-Nozic begleitet ihre Töchter zu den Reitveranstaltungen und organisiert vor Ort alles. "Die Kinder treffen dort Freunde und dann kümmere ich mich um das Pferd", erklärt sie. "Ich geh' dann mit dem Pferd spazieren und lass es grasen. Und dann setzt man sich halt mit dem Stuhl nebendran und schaut zu", beschreibt sie ihre Tätigkeiten.
Aus Hambach reisten gleich acht junge Reiter im Alter von sieben bis 15 Jahren mit ihren sechs Pferden nach Heßlar an. Schon am frühen Morgen kamen sie mit ihren Autos und Hängern an. Zwei bis drei Starts haben die Kinder pro Tag, wobei man mindestens eine Stunde vor dem ersten Start anwesend und angemeldet sein muss. Während die Kinder nach der Ankunft erst einmal die Reitanlage erkunden und sich mit ihr vertraut machen, leiten die Eltern alles für die Prüfungen Notwendige in die Wege.
"Die Kinder machen schon größtenteils selbstständig sich und ihre Pferde fertig, aber manchmal brauchen sie noch Hilfe", berichtet Maren Meusert, deren Töchter Anna und Maria am Turnier teilnahmen. Einen Tag vorher putzen die Reiter ihre Ledersachen, wie zum Beispiel ihre Stiefel. Alles andere, wie das Haareflechten der Pferdemähne, wird vor Ort gemacht. "Die Mütter sind meistens aufgeregter als die Kinder. Aber das ist das vorletzte Turnier in diesem Jahr und da ist man gelassener", gibt Maren Meusert zu.
Eines der letzten Turniere überhaupt war es für das 40-jährige Pony Conny Girl. "Ich kaufe Pferde aus Mitleid und peppel sie dann wieder auf", erklärt Michaela Leibold aus Volkach. Das Pony und das Großpferd Loligo hat sie vor dem Schlachter gerettet. Auf ihnen reiten nun ihre Töchter Leslie und Michaela. Die Mädchen richten zusammen mit ihrer Mutter, die zugleich ihre Trainerin ist, die Tiere eine Stunde vor dem Start her. Nach einer halbe Stunde werden die Pferde dann mit Hilfe von speziellen Übungen eingeritten. Dabei wissen die Pferde genau, was zu tun ist.
Die meisten Teilnehmer fuhren über Nacht wieder nach Hause, da sie keine lange Anreise hatten und es kostengünstiger ist. Die wenigen, die neben der Reitanlage in ihren Autos oder Wohnwagen übernachteten, brachten ihre Pferde in Stallzelten oder speziellen LKW unter.