(wom/urs) Wenn die Spieler von Fußball-A-Klassist DJK Gänheim am Sonntag bei der SpVgg DJK/SV Brebersdorf/Vasbühl gastieren (Anpfiff 15 Uhr), werden sie wohl einen früheren Nationaltorhüter im gegnerischen Tor überwinden müssen. Der Mann heißt Chrischa Hannawald, ist 44 Jahre und stand 19-mal im Kasten der deutschen Handball-Nationalmannschaft. Der in Illertissen geborene Schlussmann, der bei seinen Bundesliga-Stationen in Minden, Essen, Großwallstadt, Hamburg und bei den Rhein-Neckar Löwen durch das für Handballkeeper ungewöhnliche Tragen einer kurzen Sporthose auffiel, ist der Liebe wegen in Unterfranken gelandet. „Meine Freundin ist Brebersdorferin, und mein Wohnsitz war mir egal, da ich viel unterwegs bin“, erklärt der 44-Jährige, weshalb seine Wahl auf die DJK fiel. Hannawald betreibt eine Handballschule, vergleichbar mit den Fußball-Feriencamps, und ist in Deutschland und dem benachbarten Ausland viel unterwegs.
Fußball habe er schon immer gerne gespielt. Seit 2011 in der Kreisliga in Solingen auch in Verbandsspielen als Stürmer. „Auf die alten Tage wollte ich im Feld nicht mehr so viel laufen“, erklärt er scherzend, warum er jetzt ins Tor ging. Überhaupt komme es ihm in erster Linie auf den Spaß beim Mannschaftssport an. Die Größe des Fußballtores und das damit notwendige Stellungsspiel war für den 20 Jahre als Handballprofi aktiven Keeper die größte Umstellung. Die Umgewöhnung bezüglich der Flugbahn der Handbälle im Vergleich zu Fußbällen war kein Problem.
„Im Großgemeinde-Pokal vor Saisonbeginn hat er in zwei Spielen von zehn Elfmetern acht gehalten“, lobt Abteilungsleiter Karsten Otto die „einmaligen Reflexe“ des Keepers, dem im Mannschaftsumfeld bei großer Kollegialität auch gesunder Ehrgeiz bescheinigt wird. Damit hat Hannawald, der bislang vier von fünf Saisonspielen seines neuen Teams bestritten hat, auch Vorbildfunktion fürs junge Team.