Der Bayerische Fußball-Verband setzt wegen der steigenden Zahl der Corona-Infizierten im Freistaat den Spielbetrieb bis zum 23. März komplett aus. Also für einen Zeitraum von knapp zwei Wochen. Das geht aus einer Pressemitteilung des Verbandes hervor, in der von einer "Vorsorgemaßnahme" die Rede ist. Betroffen sind die Männer-Klassen von der Regionalliga abwärts, die Frauen-Klassen von der Bayernliga abwärts sowie der Jugendspielbetrieb in den bayerischen Klassen.
Ziel: Spiele nachholen
In der Mitteilung heißt es: "Ohne heute zu wissen oder auch nur ansatzweise abschätzen zu können, wie sich die Lage weiterhin entwickelt, ist es für den Moment geplant, die jetzt in den Amateurklassen abgesagten Partien nachzuholen." Später führt der Verband aus, dass es sowohl möglich sei, die Unterbrechung zu verlängern, als auch die Saison komplett zu beenden. "Die Aussetzung bis 23. März gibt eine erste Planungssicherheit für alle Beteiligten. Gleichzeitig bleibt anders als bei einer Generalabsage auch die Möglichkeit erhalten, auf eine Lageverbesserung zu reagieren", heißt es auf der BFV-Homepage.
"Aufgrund der Tatsache, dass es mittlerweile die ersten positiv getesteten Spieler und auch infizierte Personen aus dem engen Umfeld von Amateur-Mannschaften gibt und damit die Unsicherheit bei vielen Vereinsvertretern groß ist, war es der einzig richtige Schritt, den Amateurspielbetrieb jetzt komplett auszusetzen", wird BFV-Präsident Rainer Koch in der Mitteilung zitiert. Er ergänzt: "Nicht zuletzt auch vor dem Hintergrund, dass Bayerns Ministerpräsident Markus Söder heute unmissverständlich verdeutlicht hat, dass sämtliche Veranstaltungen mit über 100 Teilnehmern grundsätzlich abzusagen sind und zugleich dringend abrät, auch Zusammenkünfte mit einer Beteiligung von unter 100 Menschen durchzuführen, ist diese Entscheidung unabdingbar. Im Vordergrund steht einzig und allein die Gesundheit der Menschen, unserer Fußballerinnen und Fußballer.“
Der BFV rät seinen rund 4600 Vereinen auch dazu, den Trainingsbetrieb bis auf weiteres einzustellen. Koch aber macht deutlich: "Verbieten können wir es nicht, wir appellieren hier aber an die Vernunft der Verantwortlichen in unseren Mitgliedsvereinen, in dieser für unser Land nicht einfachen Lage alles zu tun, um gemeinsam diese Situation zum Guten zu wenden. Es wäre schwerlich nachvollziehbar, wenn Schulen und Kitas in Bayern geschlossen sind, im Verein aber das Training fortgesetzt würde."
Sportschule Oberhaching schließt
Auch der Bayerische Fußball-Verband hat seine organisierten Veranstaltungen in Sachen Aus- und Weiterbildung abgesagt oder bietet diese - wo realisierbar - online an. Auch an der Sportschule in Oberhaching wurden der Betrieb eingestellt und Trainer-Ausbildungen bis auf weiteres abgesagt.