Fußballspiele zur Kirchweih genießen in Frammersbach (5./9) traditionell schon große Aufmerksamkeit. Doch zur „Kirb 2015“ ist noch einmal mehr Pfeffer drin als sonst. Empfängt doch die TuS Frammersbach zum Derby in der Bezirksliga West den direkten Nachbarn, den TSV Neuhütten/Wiesthal (Anpfiff Sonntag, 15 Uhr).
„Es ist das schönste Spiel der gesamten Saison, alle freuen sich drauf“, erklärt Frammersbachs Trainer Andre Mehrlich. Nicht viel anders ist die Stimmungslage beim Gast, dessen beide Bestandteile nur 15 (Wiesthal) bzw. 16 Kilometer (Neuhütten) vom sonntäglichen Ort des Geschehens entfernt liegen: „Die Vorfreude ist riesig. Das merkt man schon daran, wie im Training gearbeitet wird“, betont Spielertrainer Sebastian Aulenbach vom TSV Neuhütten/Wiesthal (12./3).
Brisanz ist jedenfalls reichlich drin im Spessart-Derby. „Die Spieler kennen sich alle gut“, sagt Aulenbach. So spielen in seinem Team die Ex-Frammersbacher Felix Schanbacher und Manuel Bischoff, außerdem die Halbbrüder von TuS-Trainer Mehrlich, Alexander und Christian Kunkel. Wobei Letzterer wegen einer Rotsperre das Derby nur aus der Zuschauerperspektive verfolgen kann.
Große Zuschauerresonanz erwartet
Sportlich gehen die Hausherren mit den besseren Perspektiven in den Vergleich, zu dem 600 bis 700 Zuschauer erwartet werden. Drei Siege in vier Spielen haben das Selbstbewusstsein bei der zu Saisonbeginn ziemlich neu formierten Mannschaft wachsen lassen: „Wenn wir das abrufen, was wir können, dann sind wir schwer zu schlagen“, sagt Mehrlich. Aber komme es in Derbys nicht allein aufs Fußballerische an, sondern auch darauf, wie die Spieler mit der emotionalen Situation umgingen.
Zahlreiche Ausfälle beim Gast
Anders ist die Lage beim Gast. Neuhütten/Wiesthal, das in der vergangenen Saison als damaliger Aufsteiger noch positiv überraschte, war mit drei Niederlagen in die Saison gestartet, doch Aulenbach hofft darauf, dass der jüngste 6:0-Heimsieg über die SG Margetshöchheim die Wende zum Besseren war. Nun folgen sportliche Festtage für die Kicker aus dem Hochspessart. Zunächst geht es am Sonntag nach Frammersbach, sieben Tage später kommt der TSV Lohr zum nächsten Derby nach Neuhütten. Klar, dass bei Aulenbachs Mannschaft die Vorfreude auf die nächste Zeit groß ist, auch wenn es personell beim TSV nicht rosig aussieht.
Denn Marcel Karl, Marc Fischer (beide Urlaub), Lukas Staab, Marco Kissner (beide verletzt) sowie der rotgesperrte Christian Kunkel fehlen. Dagegen ist Thorben Geiger nach seiner Verletzung wieder dabei, auch Sebastian Aulenbach selbst wird nach seiner jüngsten Zwangspause wohl auflaufen. Auf Frammersbacher Seite fehlen Karsten Fehr (Leistenbeschwerden) und Christoph Nonnenmacher (Urlaub). Zudem weist Christian Schmitt nach seinem Urlaub noch Trainingsrückstand auf, so dass ein Startelfeinsatz noch nicht in Frage kommt.
Nach der Partie wird dann die „dritte Halbzeit“ auf der Kirb angepfiffen. Übrigens wohl mit Beteiligung von Gästespielern. „Da sind viele von uns jedes Jahr. Warum soll ich jemandem verbieten, da hin zu gehen?“, so Sebastian Aulenbach.