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RUDERN: DT: MEISTERSCHAFT: Erste Zellinger Goldmedaillen seit 17 Jahren

RUDERN: DT: MEISTERSCHAFT

Erste Zellinger Goldmedaillen seit 17 Jahren

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    Hatte Grund zum Strahlen: Luisa Reußner.
    Hatte Grund zum Strahlen: Luisa Reußner. Foto: Foto: Moritz Baumann

    Hunderte Jugendliche aus dem ganzen Bundesgebiet kämpften bei der deutschen Juniorenmeisterschaften (DJM) im Rudern um die begehrten Medaillenplatzierungen. Besonders erfolgreich verliefen die Wettkämpfe in München für die beiden Zellinger Athleten Luisa Reußner (16 Jahre) und Robin Kosche (15 Jahre), deren Trainingsanstrengungen am vergangenen Wochenende mit zwei deutschen Meistertiteln belohnt wurden (wir berichteten). Seit 2000 hatte es keinen deutschen Meister mehr im Zellinger Ruderclub gegeben.

    Noch vor wenigen Monaten lag das Ziel, eine Goldmedaille auf nationaler Ebene zu gewinnen, wie Trainer Jürgen Fischer berichtet, in weiter Ferne. Unter anderem hat es mit Luisa Reußner eine Athletin ganz nach vorne geschafft, die das Wettkampfrudern erst vor einem Jahr so richtig für sich entdeckt hat. Wie sie selbst zugibt, sei ihre Trainingsdisziplin anfangs nicht so ausgeprägt gewesen. Es habe sie aber zunehmend frustriert, dass ihre Vereinskollegen bei den Regatten regelmäßig mit Medaillen heimkehrten, sie aber stattdessen meist auf den hinteren Plätzen rangierte. „Das war mein persönlicher Ansporn seit vergangenen Mai, regelmäßig diszipliniert zu trainieren“, so Luisa Reußner.

    Und der Erfolg gab ihr Recht. Mit der Teilnahme am Osterferienlager des Bayerischen Ruderverbandes (BRV) entwickelten sich dann größere Ambitionen. Nachdem sie im Zuge dessen beim Ausfahren einer internen Rangliste überraschend gut abgeschnitten hatte, wurde der Landesverband auf die 16-jährige Zellingerin aufmerksam und ordnete sie einem bayerischen Auswahlvierer zu.

    Nachdem dieser bei den Vorbereitungsregatten in München, Köln und Hamburg trotz der wenigen gemeinsamen Trainingskilometer ungeschlagen geblieben war, war schnell klar, dass die fünf B-Juniorinnen auch in dieser Konstellation bei der deutschen Meisterschaft starten würden. Wie Jürgen Fischer erklärt, hätten es die fünf Mädchen trotz ihrer physischen Untergelegenheit gegenüber der Konkurrenz geschafft, über den Bootszusammenhalt und den effektiven Schlagvortrieb ausgezeichnete Platzierungen zu erreichen.

    Luisa Reußner ging schließlich in der Renngemeinschaft mit Magdalena Rabi (RG München), Charlotte Kühner (Würzburger RV Bayern), Eva Ammermann (Bamberger RG) und Steuerfrau Alexandra Fill (RG München) an den Start. Das Boot, das vom Strecken-Kommentator als „Bayernexpress“ bezeichnet und von Melanie Schain und Robin Storm trainiert wurde, qualifizierte sich über zwei Siege im Vorlauf und Halbfinalrennen mit 2,6 und 5,6 Sekunden Abstand zu den Zweitplatzierten direkt für das A-Finale.

    Souverän führten Reußner und ihre Mitstreiterinnen über die gesamte Strecke mit gut einer Bootslänge das Feld an und überquerten mit 2,1 Sekunden Vorsprung und einer Zeit von 5:09 Minuten auf 1500 Meter als Erste die Ziellinie. „Die Taktik, gleich zu Beginn mit einer hohen Schlagfrequenz am Start die Führung zu übernehmen, konnten wir im Rennen erfolgreich umsetzen“, erklärt Luisa Reußner.

    „Die beiden sind als Team mit jedem Sieg gewachsen.“

    Trainer Jürgen Fischer über die Ruderer seines Doppelzweiers

    Auch ihr Zellinger Teamkollege Robin Kosche nahm nach seinem ersten Platz beim Bundeswettbewerb vergangenes Jahr zusammen mit seinem Zweierpartner Adrian Reinstädtler (Akademischer Ruderclub Würzburg) und Trainern Dominik Hoffmann und Jürgen Fischer zum ersten Mal an einer deutschen Juniorenmeisterschaft teil. Der 15-jährige Himmelstadter hatte schon in jungen Jahren eine Leidenschaft für den Rudersport entwickelt.

    Als er direkt dann seine ersten vier Regatten vor knapp vier Jahren gewann, erkannte der damalige Trainer Dominik Blattert sein Talent.

    Dass der BRV schon früh auf ihn aufmerksam wurde, verdankte er besonders seinem ungebrochenen Trainingswillen und den daraus resultierenden Erfolgen. Nachdem ihn der BRV anfangs in einem Leichtgewichts-Doppelvierer sah, kristallisierte sich im Zuge der Vorbereitungsregatten schnell heraus, dass ein Doppelzweier wohl die geeignetere Bootsklasse sei. So starteten Kosche/Reinstädtler in München als Favoriten.

    „Die beiden sind als Team mit jedem Sieg gewachsen und konnten dementsprechend selbstbewusst ins Finale starten“, so Jürgen Fischer. Auch wenn der Vorsprung zu den jeweiligen Zweitplatzierten von 6,5 Sekunden im Vorlauf, über 4,1 Sekunden im Halbfinale auf 2,9 Sekunden im Finale immer kleiner wurde, konnte die beiden Ruderer ebenfalls vom Start weg die Führung verteidigen und sich am Ende mit einer Finalzeit von 5:05 Minuten über die Goldmedaille freuen.

    „Unser Boot zeichnet aus, dass wir trotz schwindender Kraftreserven im Rennen bis zur Ziellinie die Konzentration aufrechterhalten und technische Fehler vermeiden konnten“, analysiert Robin Kosche.

    Wo die Reise nach den Erfolgen für die beiden Zellinger hingeht, ist noch unklar. Sowohl Luisa Reußner als auch Robin Kosche wollen nach eigenen Angaben auch im nächsten Jahr trotz Abschlussprüfungen wieder auf Bundesebene an den Start gehen. „Ob Robin in seinem zweiten Jahr B-Junioren-Jahr wieder in einer Renngemeinschaft starten und Luisa mit gleichbleibend hohen Ambitionen in die nächste Saison gehen wird, wird sich wohl im Herbst entscheiden“, so Trainer Jürgen Fischer.

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