Dass die erste Saisonniederlage des TSV Lohr in der Handball-Regionalliga am Ende für die Gäste recht deprimierend war, dafür sorgte vor allem die Schlussphase beim VfL Günzburg. Denn die Lohrer hatten die Partie im Schwäbischen 40 Minuten lang offengehalten. Dann aber folgte am Samstagabend ein Kontrollverlust, der in eine letztlich happige 23:35 (12:15)-Niederlage mündete.
"Das ist wirklich schade. Wir haben das lange Zeit gar nicht schlecht gemacht", führte TSV-Trainer Bernd Becker aus. Seine Mannschaft hatte in der ersten Spielhälfte mehrfach Rückstände verkürzt und war nach dem Seitenwechsel auf Tuchfühlung. Beim Stand von 20:19 hatte der Gast in einer Überzahlsituation sogar die Ausgleichschance, nutzte diese aber nicht. "Ich glaube, dass diese Szene der Knackpunkt des Spiels war", erklärte Becker.
Danach habe seine Mannschaft versucht, die Wende im Spiel mit untauglichen Mitteln zu erzwingen. "Da ist die Disziplin im Spiel verloren gegangen. Wenn dann drei, vier oder fünf Spieler den Kopf verlieren, kannst du das nicht mehr kompensieren", machte der TSV-Trainer klar, dass seine Handballer mit überhasteten Abschlüssen die Wende im Spiel im Hauruck-Verfahren hätten herbeiführen wollen. Doch statt Toren folgten Ballverluste.
Siebeneinhalb Minuten ohne Tor
So lief das Spiel durch die Ballverluste genau in die andere Richtung. Der VfL Günzburg spielte seine Qualität bei Gegenstößen aus und kam am Ende noch zu einem deutlichen Erfolg. In den letzten siebeneinhalb Minuten gelang den Lohrern dann kein einziges Tor mehr, sodass der VfL Günzburg nach einem 27:23-Zwischenstand noch acht Treffer in Serie erzielte. Konsequenz war eine happige Niederlage der Gäste.
"Klar, du kannst in Günzburg verlieren. Aber die Art und Weise ist schon ärgerlich", merkte Bernd Becker an, dessen Mannschaft am Samstag, 12. Oktober, in der Spessarttorhalle den TSV Allach empfängt.
Handball: Regionalliga Bayern, Männer
VfL Günzburg – TSV Lohr 35:23 (15:12)
Günzburg: Bieber, Lohner – Pfetsch 5, Christl, Prechtl 4, A. Jahn, Jensen 5, Heisch, Telalovic, Schmidt, Jäger 3, G. Scholz 2/1, M. Scholz 5, Cremer 5, M. Jahn 6.
Lohr: Szabo, Gowor – Mill 1, M. Schmidt 1, Schwiederik, J. Röder 2, Popovic 1, L. Schmitt 2, Becejac, J. Schmitt 5/2, Walaszczyk 7, Gerr 4, Matuszewski, Zehnter.
Schiedsrichter: Pignot/Zinn (München). Zeitstrafen: 4:7. Siebenmeter: 2/1 – 3/2. Zuschauende: 350.
Spielfilm: 3:1 (8.), 7:4 (13.), 7:8 (18.), 13:10 (25.), 15:11 (30.), 15:13 (31.), 17:16 (34.), 21:20 (43.), 26:21 (50.), 27:23 (53.).