Dominik Klein ist sichtbar in seinem Element: Der ehemalige Handballprofi und Weltmeister von 2007 steht auf dem Parkett der Frammersbacher Heuberghalle, umringt von den „Minis“, der gemischten Mannschaft der Sechs- bis Achtjährigen des TSV Partenstein. Klein leitet im Rahmen des Jugend-Handballcamps (27./28. September) des TSV das Training der Partensteiner Jugendmannschaften. Und ist mit Herzblut dabei: Mit fixiertem Mikrofon ausgestattet, erklärt der 35-Jährige den Kindern die Übungen, unterstreicht seine Anweisungen mit ausholenden Gesten, demonstriert, wie er sich den Ablauf vorstellt und joggt dann neben den Kindern her, um die Ausführung zu überwachen. Dazwischen immer wieder anspornende Worte, deutlich mehr Lob als Tadel verteilt der Ex-Profi an die motiviert mitmachenden Kinder.
Kleins Anwesenheit in Frammersbach, am äußersten nordwestlichen Zipfel Bayerns knapp vor der hessischen Grenze, ist Teil der Aufgabenbeschreibung seines neuen Jobs beim Bayerischen Handballverband (BHV): Als Geschäftsführer der BHV-Marketing GmbH ist er zuständig für den Bereich Talentförderung und Bildung. Dabei ist es ihm ein Anliegen, in jedem der acht Handball-Bezirke Bayerns zu wirken und den „Handballsport im gesamten Flächenstaat Bayern zu stärken“. Deswegen habe er sich auch für eine Tätigkeit beim Verband anstelle eines Vereines entschieden: „So geht es nicht um einen Verein, sondern um den Handball an sich“.
Dominik Klein: "großes Lob" für den TSV Partenstein
Der Kontakt zum TSV Partenstein kam durch Alexander Stroka, den Trainer der TSV-Damen, zu Stande. Der kennt Klein, der im unterfränkischen Obernburg aufgewachsen ist, noch aus dessen Jugendjahren. Und beim TSV freut man sich über den prominenten Besuch und die Aufmerksamkeit, die dieser mit sich bringt. Für das Camp ist man aus der Halle in Partenstein in die größere Heuberghalle in Frammersbach ausgewichen. Ein Trikot Kleins aus dessen Kieler Zeiten hängt neben der Hallentribüne, auf einem Flachbildschirm laufen Spielszenen aus der Vereins- und Nationalmannschaftskarriere des 35-Jährigen in Dauerschleife. Und die Tribüne der Heuberghalle ist prall gefüllt, der Bratwurst- und Kuchenverkauf läuft gut.
Bei all dem Trubel ist es Daniela Scholz, Jugendleiterin des TSV Partenstein, wichtig zu betonen, dass der sportliche Aspekt im Vordergrund steht: Das Training mit dem Handballweltmeister sei nur ein Programmpunkt des Handballcamps. Am darauffolgenden Samstag fand noch ein Trainingstag mit vereinseigenen Trainern statt – mit nicht minder großen Beteiligung. Generell ist die Begeisterung für den Handballsport groß in Partenstein und den umliegenden Ortschaften: Die Jugendmannschaften von den Super-Minis (ab vier Jahren) bis zu den D-Jugendlichen (bis 12 Jahre) verzeichnen regen Zulauf, die Partensteiner sind zuversichtlich, in den nächsten Jahren auch in den verbleibenden Altersklassen Mannschaften stellen zu können.

Keine Selbstverständlichkeit in diesen schwierigen Zeiten für den Breitensport. Findet auch Dominik Klein, der sich begeistert von der „familiären Stimmung“ im Verein zeigte und der sportlichen Leitung des TSV ein großes Lob für ihr Engagement aussprach. Bei der anschließenden Fragestunde mit den „Minis“ des TSV sorgte der Ex-Profi dann aber für die wohl einzige Enttäuschung des Tages: Auf die Frage eines der Mädchen, ob er denn schon eine Freundin habe, musste er auf seine Frau und zwei Kinder verweisen.