Beim Weltcup in Albstadt eröffnete Mountainbiker Maximilian Brandl (RV Viktoria Wombach/Lexware Mountainbike Team) die Weltcup-Saison mit guten Leistungen und festigte seine Chancen auf die Olympischen Spiele in Tokio im Sommer. Mit Platz 20 im Short Race und der gleichen Platzierung beim Cross-Country-Rennen bestätigte er, dass er zur erweiterten Weltspitze gehört.
Alex Bregenzer (RV Viktoria Wombach/Eighty-Aid Racing Team) steckte beim Cross-Country-Rennen dagegen in der Anfangsphase im Feld der 150 Fahrer mehrfach im Stau fest und kam nicht über Platz 126 hinaus.
Hohe Erwartungen
Das Short Race bildet den Auftakt eines Weltcup-Wochenendes. Die 40 Bestplatzierten in der Weltrangliste kämpfen 20 Minuten lang auf einer gut einen Kilometer langen Strecke um die beste Startpositionen für das Cross-Country-Rennen. Nachdem er im vergangenen Jahr mit den Plätzen drei und fünf im Short Race geglänzt hatte, war die Erwartungshaltung von Maximilian Brandl für Albstadt hoch: "Top acht und erste Startreihe am Sonntag wären genial", formulierte er seine Erwartung.
Doch schon am Start platzte der Traum. Brandl kam nicht sofort ins Pedal, musste einen Tritt aussetzen – und schon war fast das ganze Feld an ihm vorbeigerauscht. Am Ende des Fahrerfeldes liegend, war Brandl in einen "Stau" verwickelt und verlor fast eine halbe Minute auf die Spitze.
Neuerliches Missgeschick
Nach vier von sieben Runden war Brand wieder in den Top 20 und auf der Überholspur unterwegs. Doch erneut passierte ihm ein Missgeschick. Bei einem Überholvorgang verhakte sich sein Lenker mit einem Konkurrenten. Er stürzte, rappelte sich wieder auf und startete erneut eine Aufholjagd von Platz 30 aus. Bis ins Ziel schaffte er es, auf Platz 20 vorzufahren, und zog dabei mit Manuel Fumic den zweitbesten Deutschen auf Platz 23 mit. Der Sieg ging an den Favoriten Mathieu van der Poel.
Hitze bereitet Probleme
Zwei Tage später klappte es im Cross-Country-Rennen dann besser mit dem Start. Brandl hielt seine 20. Position. Doch dann machte ihm die Hitze zunehmend zu schaffen. Mehrere Fahrer konnten in einem zähen Ringen an ihm vorbeiziehen. Erst als sein Lexware-Teamkollege Luca Schwarzbauer von hinten aufschloss, konnte sich Brandl wieder aufrappeln und gemeinsam arbeiteten sich die Teamkollegen wieder vor. Als die Top 20 und damit die B-Norm für die nationale Olympiaqualifikation in Reichweite waren, leistete Brandl seinem Teamkollegen, dem die Norm noch fehlte, Schützenhilfe.
Die beiden waren in einer Gruppe bis Platz 19 unterwegs. "Mir war klar, Luca muss um jeden Preis diesen 19. Platz erreichen", sagte Brandl. In der letzten Runde ging Schwarzbauer am Anstieg nach vorne und überholte den Gruppenersten Nadir Colledani. Brandl sorgte dafür, dass dieser Angriff erfolgreich war: "Ich habe dann dahinter etwas den sterbenden Schwan gespielt, damit ein Loch aufgeht. Die Jungs hinter mir fanden das sicher etwas uncool, aber die hätten das für ihren Teamkollegen sicher genauso gemacht." Auch Manuel Fumic versuchte im Finale an Max Brandl vorbeizuziehen. Doch der konnte den Angriff parieren und sich 3:13 Minuten hinter dem französischen Sieger Victor Koretzky seinen 20. Platz sichern.
Gute Chancen auf zwei Olympiaplätze
Durch das gute deutsche Mannschaftsergebnis sind die Chancen der Deutschen auf einen zweiten Startplatz bei den Olympischen Spielen gestiegen. Den gibt es ab Platz sieben in der Nationenwertung. Genau auf diesem Platz liegt Deutschland mit 196 Punkten Vorsprung auf Tschechien. Abgerechnet wird nach dem Weltcup am kommenden Wochenende in Nove Mesto.
Der Luxus eines vorderen Startplatzes war Alex Bregenzer versagt geblieben. In seinem ersten Elite-Weltcup-Rennen musste er sich bei über 150 Fahrern im hinteren Drittel der Startaufstellung einreihen. Und das bedeutet in Albstadt zwangsläufig Stop and Go am ersten Anstieg. So sammelten sich schon auf der kurzen Standrunde zwei Minuten Rückstand auf die Spitze an. Auch danach kam der Zellinger nicht so richtig ins Rennen, wurde am Ende 126. und meinte selbstkritisch: "Ich hatte heute einfach keine Power. Ich bin gefühlt Trainingstempo gefahren."