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Pferde bekommen Flügel

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Pferde bekommen Flügel

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    Eberlein ist hauptberuflich im Anlagenbau für Pharmazien und Molkereien sowie Brauereien tätig. Pferde aber sind sein Leben, kann sich diesen aber erst nach Feierabend widmen. Dass dies sich auf die Pflege der Unpaarhufer nicht negativ auswirkt, zeigen seine Erfolge: Im Jahr 1998, als Eberlein selbst noch als Reiter aktiv war, erreichte er mit seinem Zögling "Gandus Pik As" den fünften Rang beim Internationalen Alpen-Championat in Kärnten. Als er den Job des Reiters abgab, durfte Profi-Reiterin Nicole Grimm aus Warendorf auf dem Rücken des Wallachs Platz nehmen.

    Prompt holte sie 2002 im englischen Hartpury auf "Gandus" mit der deutschen Military-Mannschaft die Goldmedaille. Karl-Hans Eberlein stolz: "Gandus habe ich selbst von null zu einem CC**-Pferd gemacht. Er hat an fünf Military-Prüfungen der Klasse S teilgenommen. Das sind die schwersten im Military-Sport."

    Nachdem sich Eberlein in der Reitsport-Szene einen guten Namen gemacht hatte, meldeten sich immer mehr interessierte Reiter. Zuletzt klopfte vor zwei Jahren auch Olympiasiegerin Ulla Salzgeber an, an die Eberlein schließlich den fünfjährigen Hengst "Welthit II" verkaufte.

    Über Salzgeber kam auch der Kontakt für Eberleins jüngsten Coup zustande. Drei Pferde wurden nun nach Chicago/Michigan in die USA verkauft. "Royal Rudi" ist sechs Jahre alt und ein Rubinstein aus Oldenburger Zucht. "Willi" ist ebenfalls ein sechsjähriger Wallach und ein reiner Weltmeyer aus Hannoveraner Zucht. "Wittershausen" stammt vom Salzgeber-Pferd "Welthit II" ab und ist drei Jahre alt. Auch er ist ein Weltmeyer, allerdings aus Oldenburger Zucht. Er soll in den USA sowohl Dressur reiten als auch als Zuchthengst verwendet werden. Eberlein: "Die Weltmeyer und Rubinstein haben die besten Gene im Reitsport. Durch ihr hochwertiges Blut können sie irgendwann bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften teilnehmen."

    Käuferin der drei Tiere ist eine 70-jährige Lady aus den USA, die die Pferde in Zukunft von einer internationalen Dressurreiterin des amerikanischen Kaders reiten lässt. "Die Profi-Reiterin hat ein gutes Pferd gesucht. Ulla Salzgeber wohnt mittlerweile in Washington und hat ihr den Tipp gegeben, sich doch an mich zu wenden", erzählt Eberlein über das Zustande-Kommen des Kontakts. Die Pferde wurden nun in Amsterdam in ein Flugzeug verladen und gingen nach einem achtstündigen Flug in New York in Quarantäne. Vier Wochen später werden sie dann nach Chicago zu ihrer neuen Besitzerin transportiert.

    "Der Abschied geht mir schon sehr nahe. Vor allem bei Willi, den wir ja schon begleiten, seit er im Mutterleib war", trauern Karl-Hans Eberlein und seine Frau Stefanie, die der 59-Jährige als seine "größte Stütze" bezeichnet und die sich genauso leidenschaftlich um die Pferde bemüht. Auch Sohn Dirk, der selbst schon nationale und internationale Erfolge im Pferdesport vorzuweisen hat, ist mit involviert. Er hilft seinem Vater beim regelmäßigen Zureiten und Longieren der Tiere. Somit ist die Pferdezucht im Hause Eberlein ein echter Familienbetrieb.

    Die Eberleins wohnen seit dem vergangenen Jahres in Euerdorf bei Hammelburg. "Der Name Wittershausen für den dreijährigen Hengst war so etwas wie eine letzte Hommage an unseren vorherigen Wohnort. Vielleicht heißt das nächste Pferd ja Euerdorf", erklärt Stefanie Eberlein. In Zukunft will man die familieneigene Anlage weiter ausbauen: "Eine neue Reithalle ist bereits genehmigt. Nur das Geld fehlt noch. Dann kann es losgehen." Und ein neuer Star ist auch schon in Sichtweite. "Pepper's Boy ist eines der besten Pferde, die wir je hatten. Ich muss ihn erst noch fertig ausbilden und ihn der kleinen Prüfung unterziehen. Dann geht er 2007 nach Warendorf zu Military-Profi Dirk Schrade", prognostiziert Karl-Hans Eberlein.

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