Noch während der Thüngersheimer Rene Amtmann auf der fünften von acht zu bewältigenden Runde beim Gambacher Waldlauf unterwegs war und hinten und vorne keine Konkurrenz auf dem Weg zum zweiten Titelgewinn bei den Kreis-Crosslaufmeisterschaften zu sehen, da tuckerte schon einer der ehrenamtlichen Helfer mit dem Traktor zum Abbau des Start- und Zielbereiches an.
Gute Bedingungen
Rund 130 Läuferinnen und Läufer waren da über die bestens präparierte, hügelige Strecke unweit des Edelweißes gelaufen und wie der Lohrer Michael Amann (LG Lohr-Rechtenbach) voll des Lobes: „Allen Respekt dem Veranstalter, die Strecke war klasse zu belaufen“, sprudelte es aus dem schnellsten Senior des Tages, immerhin der Altersklasse M55 angehörend, heraus. Von Beginn an war der mittlerweile 54-Jährige der einzige ernsthafte Verfolger des an diesem Tag nicht nur omnipräsenten, sondern auch doppelt siegreichen Thüngersheimer Amtmann. Während allerdings Amtmann als „aktiver“ Läufer acht Runden zu absolvieren hatte, konnte Amann dank des „Altersbonus“ bereits nach fünf Runden die Spikes ausziehen.
Fast eine Minute wartete er im Ziel dann, ehe sein Laufkumpel Sebastiano Ilardi, der das Rennen verhalten angegangen war, als Zweiter ins Ziel einlief und seinen Vereinskameraden abklatschte. Auf der letzten Runde war es Ilardi noch gelungen, den lange an Position zwei laufenden Martin Groß (Stadtmarathon Würzburg) zu überholen.
Amtmann gleich zweimal vorn
Als schließlich Rene Amtmann gute elf Minuten später ins Ziel lief und nach dem Mittelstreckensieg, bei dem er Michael Söder (SC Ostheim) und Teamkollegen Johannes Mahr hinter sich gelassen hatte, auch die Langstrecke für sich entschied, war das Athletenzelt am Rande durch die fleißigen Helfer des TSV Gambach längst zerlegt, die Trassierbänder zusammengerollt und die Schiedsrichter am Zieleinlauf die letzten Verbliebenen.
„Es macht uns immer noch Spaß, diesen Waldlauf zu organisieren und durchzuführen, wir wollen da auch dem Sport etwas zurückgeben“, sagte derweil Erwin Pfaff, der seit einem guten halben Jahrhundert für die Leichtathletik in Gambach steht und mit seinen „Stolperern“, wie die Fitnessgruppe heißt, die er noch immer wöchentlich durch die Turnhalle oder die Natur scheucht, vieles organisiert und ausrichtet.
28 Bambini
Da freut es Pfaff auch, die vielen Nachwuchsathleten durch den Wald rennen zu sehen. „Das sind doch immer wieder ordentliche Teilnehmerfeld. Und die Kinder sind unser Potenzial“, sagt er mit Blick auf die 28 Bambini von vier bis sechs Jahren, die sich bei den Kreiswaldlaufmeisterschaften zumeist erstmals mit dem Laufen im Gelände ausprobieren.
Wenn dann noch so spannende Zweikämpfe wie zwischen dem lange Zeit führenden Matti Seiler (VfR Burggrumbach) und dem auf den letzten Metern vorbeiziehenden Kilian Schebler (LG Karlstadt/Gambach/Lohr) den Crosslauf richtig abwechslungsreich gestalten, dann lebt auch ein Stück echter Sport auf.
Nachwuchs macht Betrieb
Ganze 18 Teilnehmer gingen auch bei der Mittelstrecke über 3400 Meter an den Start. In den Kampf um die Spitze konnten dabei die beiden Nachwuchsläufer der LG Karlstadt/Gambach/Lohr Kai Estenfelder und Elias Kriester zwar nicht eingreifen, aber beide heizten als schnellste Jugendliche dem Drittplatzierten der Männer, Johannes Mahr, ordentlich ein und kamen nur 22 Sekunden nach ihm ins Ziel ein.
Bemerkenswert auch die Leistung der schnellsten Frau auf der Langstrecke, Dana Janas. Sie kam nach Sieger Amtmann und dem Zweitplatzierten Patrick Wenzel (Viktoria Wombach) als Gesamtdritte noch vor vielen männlichen Finishern ins Ziel.
Alle Ergebnisse auf www.lg-karlkstadt.de