Bei den deutschen Jugendmeisterschaften der Ruderer in Köln waren der RC Zellingen mit zwei und die RG Marktheidenfeld mit drei Teilnehmern vertreten. Ein Nachwuchsathlet brachte eine Medaille mit nach Hause.
Aus Zellingen wollte bei den 15-/16-jährigen Junioren Robin Kosche im Doppelvierer mit Steuermann der Leichtgewichte mit seinen Partnern aus München und Regensburg wieder auf dem Treppchen landen. Nach zähem Saisonbeginn mit teils deftigen Niederlagen hatte sich das Quartett im weiteren Verlauf immer näher an die Spitze heranschieben können und machte sich so berechtigte Hoffnungen auf Edelmetall. Im Vorlauf qualifizierten sich Kosche & Co. zwar direkt für das Halbfinale, dort kam es durch die schlechte Platzierung im Vorlauf aber schon zum Aufeinandertreffen zweier Favoriten. Kosches Team löste die Aufgabe mit Bravour und lag auf einem sicheren zweiten Platz – bis kurz vor dem Ziel der Ruderer aus Regensburg einen sogenannten Krebs zog und am Wasser hängen blieb. So ging einiges an Geschwindigkeit und damit auch Rang zwei verloren. Die Finalqualifikation geriet mit Rang drei aber nicht mehr in Gefahr.
Im Endlauf starteten die Halbfinalsieger aus Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen sowie die Sieger der letzten Prüfungsregatta aus Berlin als die Favoriten, das bayerische Boot in Lauerstellung – mit einer offensiven Renntaktik. Der Startspurt sollte deutlich verlängert werden, um den Anschluss an die Schnellstarter unter den Konkurrenten nicht zu verlieren. Dieses Vorhaben setzten Kosche & Co. erfolgreich um, nach 500 Metern lagen sie nur knapp zwei Sekunden hinter den Junioren aus Baden-Württemberg und fast gleichauf mit dem NRW-Team auf dem dritten Platz, die übrigen Boote schon eine halbe Bootslänge zurück. Fast gleichzeitig ging es zur Streckenhälfte bei 750 Metern. Der Mannschaft um den Zellinger gelang es ganz knapp, den zweiten Platz vom NRW-Boot zu erobern.
Medaillensatz nun komplett
Bei der 1000-Meter-Marke wurde ein letzter Zwischenspurt eingeläutet, der fast nahtlos in den Endspurt überging. In diesem konnten die Bayern alle Angriffe der folgenden Boote abwehren und sich so die Silbermedaille hinter Baden-Württemberg sichern. Nach Gold im Zweier aus dem Vorjahr und Bronze auf der Indoor-Meisterschaft im Februar ist Kosches Medaillensatz jetzt komplett.
Mit einem anderen Ziel ging aus Zellingen Luisa Reußner an den Start. Nachdem sie eine Altersklasse zu den 17-/18-Jährigen aufgestiegen ist, standen der Umstieg vom Skullen (in jeder Hand ein Ruder) zum Riemenrudern (ein Ruder mit beiden Händen) und eine Aufbausaison an. Im Zweier mit ihrer Bamberger Partnerin zeigte sie ein couragiertes Vorrennen und kam auf einem überraschenden zweiten Platz ins Ziel. Da sich aber nur die Sieger sich direkt fürs Finale qualifizierten, stand der Hoffnungslauf an. Bei schwierigen Bedingungen durch starken Wind und hohen Wellen merkte man den beiden an, dass sie noch nicht so viele gemeinsame Ruderkilometer absolviert haben, sie fuhren knapp am Finale vorbei. In der Endabrechnung blieb Rang sieben.
Besser lief es für Luisa Reußner im Vierer, gemeinsam mit zwei Ruderinnen aus München wurde sie im Hoffnungslauf Vierte, ihr Boot zog so als letztes noch ins avisierte Finale ein. Dort gab es mit einer Renngemeinschaft aus NRW einen spannenden Kampf auf den beiden Außenbahnen um den fünften Rang. Nach drei Niederlagen in Folge zeigten die bayerischen Mädels die beste Vorstellung der Saison und wurden überraschend Fünfte.
Sieg im B-Finale für Paul Knahn
Wenn auch ohne Medaillen, so doch mit guten Ergebnissen kehrten die Junioren der RG Marktheidenfeld von den Titelkämpfen zurück. Die Brüder Paul und Tilman Knahn sowie Simon Leimeister hatten sich intensiv mit ihrem Trainer Thomas Zaiser auf den Saisonhöhepunkt vorbereitet. Durch tägliches, an Wochenenden teilweise auch mehrmaliges Training haben sie in diesem Jahr schon weit über 1000 Kilometer gerudert.
Paul Knahn trat im Leichtgewichts-Zweier ohne Steuermann in der Altersklasse U 19 mit Benedikt Dennda vom Akademischen Ruderclub Würzburg an. Für die beiden ist es in dieser Saison noch eine besondere Herausforderung, da sie der jüngere Jahrgang der Altersklasse sind. Im Vorlauf über 2000 Meter war nach der Hälfte klar, dass ein Sieg, der die direkte Qualifikation für das A-Finale bedeutet hätte, nicht realistisch ist. Im Hoffnungslauf führten ungünstige Wetterbedingungen und starke Gegner dann dazu, dass es nicht ganz fürs A-Finale reichte. Umso überzeugender war die Leistung der Unterfranken im B-Finale. Nach einer mittelmäßigen Startphase lag ihr Zweier bis zur Halbzeit zunächst fast zwei Bootslängen hinter den Führenden. Dann zogen Knahn und Dennda das Tempo an, eroberten nach 1200 Metern bereits Platz zwei und sicherten sich mit den letzten zehn Schlägen noch den Sieg mit gerade mal einer Sekunde Vorsprung.
Tilman Knahn und Simon Leimeister durften im Doppelzweier der U 17 antreten. Dort war ein qualitativ hochkarätiges und zahlenmäßig großes Teilnehmerfeld mit 20 Booten am Start. So war es für die beiden im Vorlauf schwer, den Anschluss zu halten. Leimeister, der die Woche zuvor krank gewesen war, fiel zudem die volle Belastung noch schwer. So reichte es im Vorlauf nur zu Rang vier. Auch im Hoffnungslauf kam das Boot bei widrigen Wetterbedingungen nicht über den fünften Platz hinaus.