"Wir haben den nächsten Nadal gesehen." Das zumindest meinte Burkhard Schuhmann, Vorsitzender der Tennisabteilung des TSV Karlstadt und Oberschiedsrichter beim Turnier 27. BMW Köhler Cup, bei der Siegerehrung des neunjährigen Lucas Herrera-Sanchez aus Görlitz. Der dominierte die U 10 mit seinem dynamischem Spiel und dem seltenen Phänomen des Wechsels der Schlaghand innerhalb eines Ballwechsels. Der Schläger wechselte er von der linken in die rechte Hand, so dass er immer mit der Vorhand spielte. Der Sachse avancierte schnell zum Publikumsliebling und freundete sich innerhalb der drei Turniertage mit vielen Gleichaltrigen an.
Lucas Herrera-Sanchez, seine Eltern und sein älterer Bruder, der ab Samstag ebenfalls mitspielte und in der U 12 den zweiten Platz errang, wohnten zwei Tage direkt neben den Tennisplätzen am Baggertsweg in ihrem Wohnmobil. Der Neunjährige erzählte von täglich zwei Stunden Tennistraining und Turnieren an fast allen Wochenenden. Ähnlichen Aufwand betrieben viele der insgesamt 114 Teilnehmer aus ganz Deutschland, die bei dem Turnier, bei dem Punkte für die deutsche Rangliste vergeben wurden, angetreten waren. So verwunderte es nicht, dass die teilnehmenden Spieler und Spielerinnen aus dem Landkreis Main-Spessart in ihren Matches meist das Nachsehen hatten.
Johannes Hain schafft es in Halbfinale
Einzig Johannes Hain aus Karlstadt, der direkt von einem einwöchigen Übungsleiterlehrgang aus Oberhaching zum Turnier gestoßen war, schaffte es in der Konkurrenz der Ältesten bis ins Halbfinale, wo er dem späteren Turniersieger unterlag.
Das Wetter indes hatte es überwiegend gut mit dem Turnier gemeint, denn erst das letzte Endspiel musste am Sonntagnachmittag wegen Regens in die Halle verlegt werden.