Für die DJK Retzstadt war der Sonntagsausflug nach Waldbrunn kein vergnüglicher. Mit 0:8 unterlag der Kreisliga-Absteiger im Spiel der Fußball-Kreisklasse Würzburg 4 und setzte somit seine wechselhafte Saison fort.
Nach nur sechs Minuten lag der Ball allerdings in den Waldbrunner Tor, jedoch hatte Schiedsrichter Herbert Ruß vorher auf Stürmerfoul entschieden, weswegen der Treffer nicht zählte. In der Anfangsphase waren die Gäste aus Retzstadt sogar spielbestimmend, aber gleich der erste Waldbrunner Torschuss landete im Netz. 15 Minuten das bessere Team, aber dann reichten zwölf Minuten – und die DJK lag 5:0 hinten. Das ging viel zu einfach. Zeitweise hatte man das Gefühl, die DJK-Abwehr habe die Arbeit eingestellt. Man offerierte Waldbrunn zahlreiche Geschenke und ließ den Gegner stellenweise ungehindert agieren.
Hannes Full muss früh raus
Retzstadts Toptorjäger Hannes Full, der seit Wochen Probleme mit der Leiste hat, konnte verletzungsbedingt für keine Entlastung sorgen und musste nach einer halben Stunde das Spielfeld verlassen.
Aus den Pause kam Retzstadt motiviert auf den Platz zurück, machte das Spiel und drückte auf den Anschlusstreffer. Acht Minuten lang ging das Konzept gut auf, dann tauchte Waldbrunn plötzlich völlig frei vor Retzstadts Torhüter Louis Nun auf. Wahrscheinlich selbst von der mangelnden Gegenwehr überrascht, vergaben gleich zwei Waldbrunner Stürmer. Obwohl Retzstadt optisch überlegen schien, gelang den Gästen nichts. Im Gegenzug macht Felix Schrauth in der 54. Minute das 6:0.
Das war nun ein denkbar schlechter Moment, Retzstadts Trainer Michael Weber auf seine Motivation anzusprechen, der nach dem Abstieg im Frühsommer bei der DJK weitergemacht hatte. Zumindest zauberte ihm das Wort „Motivation“ ein Lächeln ins Gesicht, bevor er klarstellte: „Das stand doch schon lange vorher fest! Unser Problem ist, genau wie letzte Saison, in der Kreisliga, dass wir meistens nur acht Leute beim Training haben.“ Leistungsträger wie Steffen Schmitt haben die Mannschaft verlassen. Die guten Ansätze seien dann zu erkennen, wenn alte Hasen wie Thomas Eisenbacher die jungen Fußballer, meist vormalige Spieler aus der zweiten Mannschaft, führen.
„Unser Spiel schaut gefällig aus, aber dann bekommt der Gegner den Ball, und schon fällt das 7:0“, so Weber. Kaum ausgesprochen – und schon lag der Ball tatsächlich in der 84. Minute zum 7:0 im Tor. Michael Weber weiter: „Wir müssen erst mal vernünftig unser eigenes Tor verteidigen! Aktuell sind wir qualitativ nicht auf der Höhe, das Spiel in Marktheidenfeld darf man nicht als Maßstab nehmen“, verwies er auf den 9:0-Sieg gegen das Schlusslicht eine Woche zuvor. Um ihn besser verstehen zu können, muss man gestehen, dass eine Kopfballrückgabe der Waldbrunner für die größte Torgefahr in der zweiten Hälfte sorgte. Kurz nach der Erkenntnis, dass seine Mannschaft ein Schnelligkeitsproblem habe, lag der Ball schon wieder im Retzstadter Tor. 8:0 in der 90. Minute. Trotz dieses Rückschlags gibt sich Weber weiter zuversichtlich: „Absteigen werden wir nicht“, versicherte der frühere Regionalliga-Spieler des FC Schweinfurt 05.
Die Statistik des Spiels Fußball: Kreisklasse Würzburg 4 SV Waldbrunn – DJK Retzstadt 8:0 (5:0) Waldbrunn: Schmitt – Tschall, Günnel, Schrauth, B. Masgai, Bach, S. Robanus, Roos, Baunach, Roß, Ziegler. Retzstadt: L. Nun – Kuhn, Höfer, Peter, Skrabs, A. Nun, Klaner, Full, Hebig, J. Schmitt, Lehrmann. Schiedsrichter: Herbert Ruß (Oberpleichfeld). Zuschauer: 65. Tore: 1:0 Alexander Bach (16.), 2:0 Sebastian Roos (19.), 3:0, 4:0 Simon Robanus (22., 23.), 5:0 Patrick Baunach (28.), 6:0 Felix Schrauth (54.), 7:0 Patrick Baunach (84.), 8:0 Robin Heist (90.).