Dass rund um das Sportgelände des TSV Karlburg von Schmierereien verunzierte Schilder und Wände zu sehen waren, die mit dem 1. FC Nürnberg den Rekordabsteiger aus der Fußball-Bundesliga lobpriesen, mag mancher als schlechtes Vorzeichen gedeutet haben. Denn das Thema Abstieg nimmt auch in Karlburg immer konkrete Formen an.
Mit der 0:2 (0:2)-Heimniederlage am Nachmittag des Faschingssamstag gegen den SV Fortuna Regensburg hat das Tabellenschlusslicht der Bayernliga Nord weiter sechs Punkte Rückstand auf Relegationsplatz 17. Und nach dieser ersten Bayernliga-Partie nach der Winterpause sind es nun nur noch elf Spiele, um die Sache irgendwie zum Besseren zu korrigieren.

Das Faschingsspiel lief für den TSV im Prinzip wie viele in dieser Saison. Der Gegner nutzte die sich auftuenden Karlburger Schwächen konsequent, was der Tabellenletzte seinerseits in der Offensive bei seinen wenigen Gelegenheiten nicht tat.
Beide Treffer des SV Fortuna Regensburg, der nun nicht zu den Topteams der Bayernliga zählt und bei dem Karlburg im Hinspiel nach einer 3:0-Führung am Ende nur 3:3 gespielt hatte, fielen in der ersten halben Stunde der Begegnung. Einmal, als Tobias Zöllner einen Freistoß aus spitzem Winkel sehenswert in den Winkel setzte (17.). Und dann nach einem Karlburger Ballverlust im eigenem Strafraum, den Fabian Ziegler mit 0:2 bestrafte (27.).

"Sonst hatte Regensburg gar nicht so viele Chancen", merkte TSV-Trainer Markus Köhler an. Die wenigen Möglichkeiten aber reichten dem Gast aus der Oberpfälzer Bezirkshauptstadt, um den am Ende von Löchern übersäten Rasen des Fundamentum Sportparks als Sieger zu verlassen.
Doppelchance kurz vor der Pause
Die besten Möglichkeiten zum Anschlusstor hatten die Gastgeber vier Minuten vor der Pause, als Paul Karle und Sebastian Fries mit einer Doppelchance zweimal aus kurzer Distanz an Fortuna-Keeper Enrico Sommer scheiterten. Nach dem Wechsel steigerte sich der Gastgeber nach einer schwachen erste Hälfte sogar, hatte mehr vom Spiel, war aber vor dem Tor oft nicht durchsetzungsstark genug. "Man braucht ja auch nicht zu glauben, dass wir uns in einem Spiel als Tabellenletzter gegen einen cleveren Bayernligisten acht oder neun Chancen erspielen", sagte Köhler.
Ferner betonte der zu Saisonende scheidende TSV-Coach auch, dass "manches nicht so für uns gelaufen" sei. Und meinte damit Entscheidungen von Schiedsrichter Marcel Krauß. Den Freistoß, der dem 0:1 vorausgegangen war, wertete der Trainer als "fragwürdig". Und als der Unparteiische aus Fladungen in der zweiten Hälfte auf ein vorangegangenes Stürmerfoul entschieden hatte, nachdem sich Jan Martin in aussichtsreicher Position im Regensburger Strafraum befand, wurde der sonst eigentlich auf der Bank sehr ruhige Köhler so richtig laut und handelte sich eine Gelbe Karte ein.
Kritik an seiner Mannschaft wollte der Coach indes nicht aufkommen lassen: "Die Jungs haben alles probiert. Es liegt sicher auch nicht daran, dass der Glaube an ein Erfolgserlebnis gefehlt hat. Wir müssen es einfach weiter versuchen", macht Köhler klar, wie er und sein TSV Karlburg den Rest der Bayernliga-Runde angehen wollen. Und das auch am Freitag, 7. März, beim Auswärtsspiel beim ATSV Erlangen. Dessen Sportgelände liegt übrigens nur gut 20 Kilometer von dem des Rekordabsteigers 1. FC Nürnberg entfernt.
Fußball: Bayernliga Nord, Männer
TSV Karlburg – SV Fortuna Regensburg 0:2 (0:2)
Karlburg: Fischer-Vallecilla – Tudor, Schramm, Jordan, M. Lambrecht, Leibold (73. Rumpel) –J. Martin, Gutheil (29. Hock, 89. Fenske), Wabnitz, Karle (70. Jeni) – Fries.
Regensburg: Sommer – Arlind Morina (58. Onwudiwe), Feuersänger, Nocerino (76. Altenstrasser), Zöllner – Berg (76. Allgaier), Baldauf, Bockes – Hoffmann (84. Junge) – Da Silva Freundorfer (41. Schmitt), Ziegler.
Schiedsrichter: Krauß (Fladungen). Zuschauende: 150. Tore: 0:1 Tobias Zöllner (12.), 0:2 Fabian Ziegler (27.).