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TAUBERBISCHOFSHEIM (FC): Fechten ist Herzensangelegenheit

TAUBERBISCHOFSHEIM (FC)

Fechten ist Herzensangelegenheit

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    Rückzug vom aktiven Fechtsport: Die Florettfechterinnen Anja Schache und  Melanie Grube wurden im Rahmen des Weltcup-Turniers um den Würth-Cup beim Fecht-Club Tauberbischofsheim verabschiedet. Thorsten Weidner (links, Vorstandsmitglied Sport im FC TBB) und Thomas Menke (Sprecher des Vorstands des FC TBB) würdigten ihre sportlichen Verdienste.
    Rückzug vom aktiven Fechtsport: Die Florettfechterinnen Anja Schache und Melanie Grube wurden im Rahmen des Weltcup-Turniers um den Würth-Cup beim Fecht-Club Tauberbischofsheim verabschiedet. Thorsten Weidner (links, Vorstandsmitglied Sport im FC TBB) und Thomas Menke (Sprecher des Vorstands des FC TBB) würdigten ihre sportlichen Verdienste. Foto: Foto: Isabella Frank

    Die Finalhalle im Olympiastützpunkt war gut gefüllt. Die Halbfinals waren gerade bestritten, als Thorsten Weidner, Vorstandsmitglied des Fecht-Clubs Tauberbischofsheim, an das Rednerpult trat. „Sie haben lange für den Fecht-Club gefochten und dessen Geschichte mitgeschrieben“, sagte er und läutete damit einen emotionalen Programmpunkt ein: die Verabschiedung der beiden Florettfechterinnen Anja Schache und Melanie Grube.

    Mit acht Jahren kam Melanie Grube (geborene Wolgast) zum Fechtsport. Ihr erstes großes Turnier war die Juniorenweltmeisterschaft 2000, wo sie mit der deutschen Mannschaft die Silbermedaille gewann. Im Jahr 2002 wurde sie mit der Mannschaft Zweite bei den Deutschen Meisterschaften, gehörte seit 2005 zum deutschen Nationalkader und gewann im selben Jahr bei der deutschen Meisterschaft Bronze im Einzel und Gold mit der Mannschaft.

    Sie qualifizierte sich für die Olympischen Spiele 2008 in Peking als Ersatzfrau, gewann 2008 erneut bei den deutschen Meisterschaften mit der Mannschaft und holte 2009 sowie 2010 Bronze bei den nationalen Titelkämpfen. Beim TV Bad Mergentheim leitet sie das Fechttraining, ist verheiratet und Mama eines vier Monate alten Sohnes.

    Melanie Grube habe wesentlich dazu beigetragen, dass die Tauberbischofsheimer Fechter eine positive Stellung inne haben, so Weidner. „Es war eine schöne Zeit. Es hat viel Spaß gemacht, aber es gibt auch ein Leben nach dem Sport“, sagt Melanie Grube.

    Die Potsdamerin Anja Schache kam durch eine Freundin zum Fechtsport. Ihr erster internationaler Erfolg: beim Welt-Cup 2001 in Paris gewann sie Bronze. 2003 wurde in Seoul aus Bronze dann Silber. Bei den deutschen Meisterschaften gewinnt sie 2002, 2004, 2006 und 2008 Gold im Einzel und 2006 Gold mit der Mannschaft. Unvergessen: ihre Silbermedaille bei der Weltmeisterschaft 2005 im Einzel. 2008 nahm sie an den Olympischen Spielen in Peking teil, schied aber in der zweiten Runde aus. 2009 holte sie mit der Mannschaft bei der Weltmeisterschaft in Antalya Bronze. Thorsten Weidner bezeichnete Anja Schache in seiner Laudatio als äußerst professionelle Fechterin, die nichts dem Zufall überlassen hat und mit ihrem unbändigen Siegeswillen die Mannschaft immer mitriss.

    Sie ist mit dem ehemaligen Weltklassefechter Lars Schache verheiratet. Und zu ihrem ganzen Stolz Lucy wird sich im Sommer ein Geschwisterchen gesellen. „Fechten ist mein Herzblut. Deshalb möchte ich die Nähe zum Fechtsport beibehalten“, sagte sie und bedankte sich auf englisch vor dem Publikum bei allen, die ihren Weg begleiteten. Jetzt stehe zwar erst einmal die Familie im Vordergrund, aber über ihre Aufgabe beim Deutschen Fechterbund (DFB) will sie dem Sport verbunden bleiben. Ihr Projekt: Dezentrale Strukturen im Nachwuchs-Leistungssport zu stärken. Irgendwann möchte sie auch als Trainerin ihr Wissen weitergeben.

    Als ihr schönstes Erlebnis bezeichneten beide Fechterinnen übereinstimmend die Weltmeisterschaft 2005 in Leipzig. „Für mich war es schön, weil in Leipzig meine ganze Familie dabei war. Und dann die Silbermedaille – was kann es als Dank für die Menschen, die mich unterstützten, denn Schöneres geben?“, erinnerte sich Schache gern.

    An diesem Tag jedoch kam neben der Freude bei beiden auch ein klein wenig Wehmut auf – man habe schließlich gegen alle Teilnehmerinnen des Würth-Cups schon gefochten. „Da zittert einem beim Zuschauen dann schon mal die Hand“, sagte Anja Müller. Am Ende gab es neben Blumen und Umarmungen von den Vorstandsmitgliedern Thorsten Weidner und Thomas Menke, den Sportlerinnen und der anwesenden Familie einen besonders herzlichen Applaus vom Publikum für die beiden Fechterinnen.

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