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BERGTHEIM: Mit einem speziellen Wurfwinkel

BERGTHEIM

Mit einem speziellen Wurfwinkel

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    „Der Wurfwinkel ist natürlich etwas speziell“: Ihre Tore macht die Bergtheimer Handballerin Anna Renner von halbrechts trotzdem in regelmäßigen Abständen.
    „Der Wurfwinkel ist natürlich etwas speziell“: Ihre Tore macht die Bergtheimer Handballerin Anna Renner von halbrechts trotzdem in regelmäßigen Abständen. Foto: Foto: Jörg Rieger

    HANDBALL

    Bayernliga Frauen HSV Bergtheim – HSG Fichtelgebirge (Samstag, 18 Uhr, Willi-Sauer-Halle)

    Es muss ein seltsames Gefühl sein, wenn es in dem Verein, in dem man seit Kindesbeinen aktiv ist, den Bach hinuntergeht. Anna Renner ist Ähnliches im Sommer 2014 widerfahren. Wenige Wochen vor Beginn der Saison war der Traum von der Bayernliga vorerst ausgeträumt. Mangels Spielerinnen musste der TV Etwashausen sein Team unverhofft zurückziehen. „Eigentlich wollte ich meinen Heimatverein niemals verlassen“, sagt Renner. „Plötzlich war ich dazu gezwungen, da ich weiter höherklassig spielen wollte.“

    Also wechselte die heute 24-Jährige zum Ligarivalen nach Bergtheim. „Das hätte ich mir vorher nicht vorstellen können. Doch wie ich dort von Anfang an integriert worden bin, war einfach wunderbar“, erinnert sich Renner, die stets einen lockeren Spruch auf Lager hat.

    Auch sportlich fasste die Kitzingerin schnell Fuß: als Rechtshänderin auf der halbrechten Rückraumposition. „Das ist die einzige Rolle, die ich spielen kann“, schmunzelt Renner – wohlwissend, dass diese Rolle in vielen Fällen von Linkshänderinnen ausgefüllt wird. Bei Renner funktioniert es auch mit rechts. „Der Wurfwinkel ist natürlich etwas speziell.“ Ihre Tore macht sie trotzdem in regelmäßigen Abständen.

    So ist Renner mit ihrem neuen Klub sogleich Bayernligameister geworden, der Drittliga-Aufstieg war zum Greifen nahe. „Das Scheitern in der Relegation war ein trauriges Ende einer starken Saison“, erklärt Renner, die im Rückspiel gegen den hessischen Vertreter TuS Kriftel verletzungsbedingt zuschauen musste.

    Meniskusriss im Abschlusstraining

    Sie hatte sich im Abschlusstraining den Meniskus gerissen – genau wie Wochen später HSV-Kreisläuferin Lena Riedel, die deshalb aktuell noch fehlt. „Es gibt für mich nichts Schlimmeres als nicht selbst eingreifen zu können“, sagt Renner. Also biss sie sich nach ihrer Knieoperation durch die Reha, um bereits im August wieder ins Mannschaftstraining einzusteigen. Bis zum Saisonauftakt war die BOS-Schülerin auf der Höhe.

    Drei Spiele, drei Siege: Die Bergtheimerinnen sind punktemäßig optimal in die Saison gestartet. Das intensivste Erlebnis war der 25:24-Auswärtssieg zuletzt in Ismaning. „Wir sind mit einem Rumpfteam dorthin gefahren. Ich selbst war auch angeschlagen. Trotzdem konnten wir Ismaning niederringen. Diesen Sieg haben wir gefeiert, als wären wir Weltmeister geworden“, sagt Renner vor dem Heimspiel gegen die HSG Fichtelgebirge am Samstag (18 Uhr, Willi-Sauer-Halle).

    Wer soll dann erst eine Bergtheimer Mannschaft in Bestbesetzung stoppen? „Die Saison ist noch lange. Jedes Spiel beginnt wieder bei 0:0. Wir müssen immer unsere Leistung bringen“, warnt Renner vor zu viel Übermut. Am Ende des Tages wünschten sich natürlich alle den erneuten Titel, der diesmal automatisch den Drittliga-Aufstieg mit sich bringen würde. „Das wäre eine tolle Sache.“

    Auch für ihren Karriereherbst hat Renner schon Pläne geschmiedet. „Ich würde gerne noch einmal mit meinen beiden Schwestern Isabella und Julia in Etwashausen spielen.“ So ganz unwahrscheinlich scheint dieses Vorhaben nach den letzten Entwicklungen nicht mehr zu sein.

    Als HSG Mainfranken – einem Zusammenschluss der Handballvereine aus dem Kitzinger Ortsteil, der TG Kitzingen und des TSV Mainbernheim – sind die Etwashäuserinnen in der Landesliga Nord zurückgekehrt auf die Handball-Landkarte.

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